Acer Shirasawanum, abmoosen

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MarionS
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Acer Shirasawanum, abmoosen

Beitrag von MarionS »

Hi @all!

Jetzt hab ich auch meinen ersten Baumarkt-Bonsai! :D
Nein, Scherz beiseite: das ist natürlich eine Rohpflanze. Die Blattform gefiel mir einfach so gut. Den ersten Schnitt hat sie auch schon hinter sich, ich überlege allerdings, noch etwas stärker zu kürzen. Was denkt ihr, bis auf zwei Blattpaare? Eins?

Das ist allerdings fast Nebensache, denn auf halber Höhe befindet sich eine Pfropfstelle, die nur gerade von der fotografierten Seite aus noch ganz vernünftig aussieht, und der Stamm ist zu lang. Ich gedenke, den oberen Teil abzumoosen. Stahl empfiehlt dafür den April.
Am Besten so einen Zentimeter über der Pfropfstelle?
Muß es Spaghnummoos sein, oder geht auch einfach Blumenerde? Oder was Anderes? In einem Teichkorb, wie von Thomas empfohlen.

Den unteren Teil lasse ich dann spaßeshalber auch mal wachsen und schau mal, was da für ein Ahorn draus wird. Der Wurzelansatz ist zumindest an drei von vier Seiten ganz ansehnlich. Ich habe mal gehört, daß das Bewurzelungshormon oberhalb der Erde schon mal (zumeist ungewollt) für Äste sorgt? Aber wenn ich den Stamm anschräge, damit er sich verjüngt, sollte eigentlich eh an der Spitze was kommen, oder geh das umgekehrt: zuschnitzen, wenn sich ein Trieb zeigt?

Das Pfropfen hatte natürlich auch seinen Sinn gehabt, und ich frage mich, welchen. Laut Beschreibung soll der Baum nicht größer als 100x75 werden und langsam wachsen, ob das der fremde Wurzelballen verursacht?
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Gesamthöhe 55cm
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Gruß,
Marion
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saesch
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Beitrag von saesch »

Hi,

ja diese Blattform sieht man nicht alle Tage, schaut gut aus.
Beschneiden würde ich ihn nicht mehr, ist nicht die richtige Zeit dafür.
Hast du schon mal erfolgreich abgemoost? Ich enthalte mich zu diesem Thema, hab da keinerlei Erfahrung.
Das mit dem anspitzen und dem Folgeaustrieb müsste auch ohne Hormone gehen, fragt sich nur was da raus kommt.
Es gibt ja auch einen Grund für die Wahl dieses Wurzelballens. Langsamer, kompakter Wuchs, frosthart?
Soviel zu mir...

MfG

saesch
Das beste Training liegt immer noch im selbstständigen Machen.
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MarionS
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Beitrag von MarionS »

Ich habe noch nie abgemoost, da habe ich auch keine Ahnung. Ich habe schon meine Bücher nach Infos abgegrast und werde es wohl mit der Drahtschlinge machen, die auch eine Stammverdickung über einem flachen Wurzelteller bewirkt. Am meisten fürchte ich mich dabei eigentlich vorm Entrinden und hab Angst, daß ich zuviel oder zuwenig wegnehme.

Vielleicht kennt jemand die Sorte und hat sie mit einem originalen Wurzelballen. Wenn durch das Pfropfen der Wuchs beeinflusst wird, daß er eben nicht so groß wird, macht das nichts; als Bonsaianer pflege ich den Baum eh - das ist ja gerade das Reizvolle am Bonsai. Ursprünglich war er ja für einen Gartenbesitzer ausgelegt, der nichts dran zu machen braucht und trotzdem nur einen meterhohen Strauch kriegt.

Im Endeffekt kann ich es nur probieren; der Baum ist IMHO zu hoch und auf der Rückseite schaut vom unteren Teil wie ein Knochen weiß ein Stück Holz raus, weil er nicht ganz sauber aufsitzt. Nicht schön. Auch nicht vernünftig reparierbar. Durch die Pfropfnarbe fiele die Stelle so oder so auf.
Gruß,
Marion
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo,
natürlich suche ich mir beim Einkauf Im der Baumschule Material aus, welches von Haus aus
schon Voraussetzungen mitbringt, welces es für Bonsai geeignet erscheinen lassen.
Diese Eigewnschaften sind u.a. breites Nebari mit Wurzeln an den richtigen Stellen, ein möglichst geschwungener Stamm mit viel für die gestaltung wichtigen Ästen untenrum und keine unschönen Pfropfstelen.
Die Pfropfstelle ist so schlecht nicht, aber insgesamt hat das Material wenig, was es für mich persönlich interessant erscheinen liese,
Standard-Baumschulware eben.
Abmoosen ist , wenn überhaupt , erst ab Frühjahr sinnvoll.
Im Fachteil ist ein Beitrag zum Abmoosen.

Baumschulmaterial wird fast imer auf eine wüchsige frostharte Unterlage, hier warscheinlich A. palmatum gepfropft.
Ob das Oberteil genauso wüchsig und frosthart ist, hängt von der Species ab.

Ich würde ihn in den Garten pflanzen und nach was geeigneterem Umschau halten.

Zum Abmoosen schreite ich nur, wenn ein wirlklich guter Baum so und nicht anders zu verbessern ist.
An dem Baum ist einfach noch nichts da, was den für mich den Aufwand bei wagen Erfolgsaussichten lohnen würde.
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MarionS
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Beitrag von MarionS »

Richtig, deinen Fachbeitrag hatte ich vergessen.
Was für mich als Laien noch wichtig war (hab ich bei Stahl gefunden): daß nicht nur das Kambium Nährstoffe transportiert, sondern auch innere Holzschichten. Das war mir entfallen. Wie war das? Innen hoch, außen herunter? Werden die ursprünglichen Wurzeln dann eigentlich noch richtig versorgt?
Hier in Krefeld gab es wiederholt Fälle, wo ein Vandale reihenweise Bäume "geringelt" hat, die dann alle miteinander eingegangen sind, deswegen bin ich gerade bei der OP ein wenig unsicher.

Wie stramm wird der angelegte Draht gezogen? Du hast ihn an den Enden gerade mal ineinander verhakt; nicht fester? Soll er nur die unerwünschte Heilung stören, nicht würgen?

Vom Ausgangsmaterial ist mir schon klar, daß das nicht ganz das Deine ist. An dem Burschen ist nix dran? Dann machen wir eben was draus ;-)
Ich hätte den Kauf ja auch lassen können, aber ich habe mich bewusst für den Burschen entschieden, schon mit dem Abmoosen im Kopf. Mich interessiert diese Herausforderung :-)
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Vorne hui, hinten pfui: ich denke nicht, daß das noch sauber verwachsen würde - in 10 Jahren vielleicht mal.
Vorne hui, hinten pfui: ich denke nicht, daß das noch sauber verwachsen würde - in 10 Jahren vielleicht mal.
ahorn_pfropfstelle.jpg (33.79 KiB) 4266 mal betrachtet
Gruß,
Marion
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

MarionS hat geschrieben: Vom Ausgangsmaterial ist mir schon klar, daß das nicht ganz das Deine ist.
Das ist mit Verlaub nicht nur für mich kein Ausgangsmaterial, das ist keines, muss ers über Jahre dazu gemacht werden.
Wenn Du dir die Zeit nehmen wilst, ok.


MarionS hat geschrieben: ich habe mich bewusst für den Burschen entschieden, schon mit dem Abmoosen im Kopf.
Ist für mich wenig nachvollziehbar, aber es ist Dein Baum.
Die Pfropfstelle ist übrigens super, besser bekommt man sowas nicht hin. Den Knubbel kann man wegschneiden.
Ich würde, wie gesagt, einen bleistiftdicken Baum nicht abmoosen, da der Erfolg wage ist, was immer auch Stahl schreibt.

Überhaupt halte ich persönlich aus eigener Erfahrug von Lehrbuchwissen wenig (Ausnahme Naka).
Zu meiner Anfängerzeit gab es ein solches Forum leider nicht, sodass ich alle Fehler, die man halt so macht, durchgemacht habe.
Meine ersten 4-5 Abmoosversuche waren übrigens Fehlschläge.

Übrigens Holz: Wassertransport von unten nach oben , Bast Nährstoffe von oben nach unten, Kambium ist Wachstumsschicht (Dickenwachstum).
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MarionS
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Beitrag von MarionS »

Also, das ist doch ein ziemlich dicker Bleistift. Mehr so'n Edding 3000.
Thomas hat geschrieben: Meine ersten 4-5 Abmoosversuche waren übrigens Fehlschläge.
Uh-oh. Ist bekannt, was schiefgelaufen war? :shock:
Wieder zugewachsen oder verhungert?
Gruß,
Marion
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Wer kan in einen Baum schon hineinschauen.

Wir brauchen da hier auch nicht lange rumreden, meine Meinung habe ich gesagt.
Wenn Du bei mir um die Ecke wohnen würdest, hätte ich gesagt: Gib mir den Baum, ich pflanz ihnbei mir in den Garten und such Dir was passendes aus und such Dir was passendes aus.

Für 10-20 Euro fahre ich Dir morgen in jede Baumschule und finde gestaltbares Material!
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Einen Edding-Palmatum habe ich auch mal gekauft.
Hier die Entwicklung der ersten 5 Jahre. In 5 Jahren wird er soweit sein, dass man ihn in eine Schale pflanzt.
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