Bitte um Gestaltungstipps (Wachholder)

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sokrates32
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Bitte um Gestaltungstipps (Wachholder)

Beitrag von sokrates32 »

Habe den Baum die letzten Jahre immer weiter ausgelichtet und weiß jetzt nicht, was ich draus machen soll/kann...
Bitte um Vorschläge

Gruß Sokrates
anja
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Beitrag von anja »

ich bin natürlich kein profi und sag das jetzt einfach nur aus reinem gefühl..
ich würde auf jeden fall die äste noch ein wenig weiter nach unten ziehen wie du das mit dem linken ast über den spanndraht gemacht hast... ich glaube es würde sehr gut aussehen und älter wirken wenn du sie noch ein wenig geneigter und geschwungener nach unten ziehst...

was meinen die anderen? =)

ansonsten ist es doch ein ganz süßes bäumchen geworden oder? =)

lg,
anja
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Es gibt zwei Mäglichkeiten, entweder Du bringst mit starkem Kupferdraht und Muskelkraft noch paar Windungen in den Stamm, oder es wir was streng Aufrechtes
siehe hier (auch die Chronik mal anschauen!):
http://home.arcor.de/pallmers.home/Bonsai/Bonsaigalerie/Galerie/page03.htm
Dazu mal die Gestaltungsregeln dieser beiden formen mal zu Gemüt führen.
Cell
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Beitrag von Cell »

Hallo Sokrates also ich würde auf jeden Fall erst mal das Unkraut da unten entfernen. Da das ganze Zeug da unten der Pflanze wichtige nährstoffe entziehen kann wie z.B. bei Klee sieht zwar schön aus bringt der Pflanze aber gar nix an deiner Stelle würde ich eine Moosschicht anlegen.

Als weiteres solltest du den ganzen Baum an sich etwas auslichten also ein bisschen beschneiden. Dann solltest du dich entscheiden ob du Strengaufrecht drahtest oder ob du Freiaufrecht drahtest (Moyogi).

Mfg.Cell
sokrates32
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Beitrag von sokrates32 »

Hallo Cell,

danke für Deinen Beitrag,
auf dem Grund des Baumes giebt es keinen Klee, nur ein wenig Löwenzahn, eine Fetthänenableger (Pfenigbaum), Gras und sonst ist der Boden bemost. Die "Bodenbepflanzung" vernachlässige ich zur Zeit, Da ausreichend Nährstoffe vorhanden sind und natürlich auch zugeführt werden. Wie gesagt, dem Boden schenke ich, wie auch zur Zeit dem Pflanzgefäß keine große Bedeutung, die Berwurzelung ist auch noch nicht optimal angelegt.

Leider ist die Pflanze ein wenig groß über einen Meter. Die Auslichtung geht natürlich noch weiter und die frei aufrechte Form ist ja angelegt.

Im Bonsaiclub hat man mir geraten einen Literaten mit verdrehtem Stamm zu gestalten:

http://www.bonsai.org/home/foren/ffentl ... y3HgcOmW8g

Was haltet ihr davon....

Gruß Sokrates
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

sokrates32 hat geschrieben: die frei aufrechte Form ist ja angelegt.

Von frei aufrecht sehe ich ehrlich gesagt nichts.
Da ist lt. Definition erstes Kriterium: Windungen auf der ganzen Länge des Stammes , nach oben hin enger werdend.
Das ist zur Zeit ein Chokkan.
Machen kann man alles draus. im Prinzip ist auch eine Kaskade drin.

Auch die Variante mit dem Literaten ist machbar und kann ansprechend werden.
Die Frage ist, willst Du Dich von den mühsam aufgebauten Polstern trennen.
Wichtig ist, was Dir so vorschwebt.
Wenn ich mir so ein Teil vornehme, geistert doch irgend eine Vorstellung im Geh doch mal zu Google und gehe auf Wacholderbonsai-Bilder-Suche.
Da kannst Du Dir paar Anregungen holen.
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sokrates32
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Beitrag von sokrates32 »

Hallo Thomas,

danke für den Tipp mit der Bildsuche, da finde ich vielleicht was interessantes.

"laut Definition": ist eine gewagte Aussage. Laut wessen Definition, "Naka"???
Gebe dir aber recht das mein Baum nicht klassisch frei aufrecht ist, aber eben auch nicht streng aufrecht im klassischem Sinne.

Übrigens ist Deine Bild auch eine unklassische Gestaltung, weil der Baum nach rechts ab kippt. Klassisch wäre, das die Spitze des Baumes über dem Baumansatz steht (zumindest bei der einstämmigen Gestalltung). Außerdem ist der Baum sehr überladen. Gehe dabei davon aus das, das im Gegensatz zu meinem Baum schon ein Bonsai sein soll...

Aber ich will diesen Baum ja auch nicht Bewerten.
Bei meinem Baum bin ich nun einfach Gestaltungsblind geworden. Er stand lange Zeit einfach so am Teich und fand keine besondere Beachtung mehr. Ursprünglich dachte ich an eine streng aufrechte Form, finde sie aber z.Zt. ziemlich langweilig.

Gruß Sokrates
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Sokrates,
Naka ist ja nun nicht der Erfinder der Stilformen,
diese sind aber schon klar definiert.
Das heißt nun nicht , daß man sich auf Punkt und Komma dran halten muß.
Nur ein Kriterium für den frei aufrechten Stil, ist eben ein wie auch immer gewundener Stamm. Wenn er irgendwo einzuordnen wäre, entspricht er aus meiner Sicht derzeit am ehesten einer streng aufrechten Form, aber das ist auch nebensächlich.
Der von mir gezeigte Baum ist natürlich kein sonderliches Highlight, sondern sollte nur ein Denkanstoß sein.
Hier noch ein Baum von Altmeister Schudde:
sokrates32
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Beitrag von sokrates32 »

Hallo Thomas,
gebe dir recht, der Baum von Schudde gefällt mir gut, vielleicht versuche ich den Baum im Frühjahr anlehnend zu diesem Bild zu gestallten. Meinst Du es würde Sinn machen, den Stamm auf zu spalten und innen Drähte zu legen um ihn zu Biegen, da das Holz schon sehr Hart ist (der Baum ist ca 16 Jahre alt) oder würdest du andere Techniken anwenden???

Gruß und Dank Gerd
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Gerd,
Wacholder hat recht zähes aber lange biegsames Holz.
Ich kann jetzt per Bild nicht recht abschätzen , wie dick und biegsam der Stamm ist, würde aber spontan sagen, der läßt sich ohne weiteres biegen.
Wenn Du in Richtung der Schudde-Variante gehen willlst, würde ich zunächst nichts aufspalten, sondern den Stamm bandagieren
(Raffiabast oder Kaltvulkanisierband) und mit Kupferdraht entsprechender Stärke (3mm?) drahten. Alu ist zu weich dazu.
Und dann wird er in die entsprechende Form gebogen.
Todholzbereiche , wenn gewünscht, würde ich erst danach anlegen, sprich wenn Du in 1,5 - 2 Jahren den Draht entfernt hast. So lange wird er mindestens brauchen, bis er die gebogene Form hält.
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