Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

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Findling
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Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Findling »

Hallo

Bei dieser Zierkirsche bin ich nicht sicher, ob ich sie weiter als Topfpflanze oder als Bonsai kultivieren soll.

Soll die Reise Richtung Bonsai gehen müsste noch einiges ab. Der Wurzelballen nimmt gut die Hälfte des Topfes ein und er wäre definitif zu hoch um in eine Schale zu passen. Nur, wenn ich da jetzt mehr zurückschneide, befürchte ich, dass ich dem Baum die Kraft nehme und er vertrocknet. Meine Hoffnung ist, dass die Wurzeln sich Richtung Topfrand ausbreiten, so könnte ich allenfalls nächstes Frühjahr in Betracht ziehen die Höhe des Ballens zu reduzieren. Oben ist es weniger problematisch. Sicher mal die sich kreuzenden Äste kommen da weg und auch in der Höhe wird er reduziert. Vom Stammansatz bis zur Hälfte der Höhe sieht er interessant aus. Sollten sich nächstes Jahr der Wurzelballen und die Verzweigung im unteren Bereich wunschgemäss entwickelt haben, wird er zum Bonsai. Ansonsten erfreue ich mich an einer schönen Topfpflanze.

Bei diesem Baum gehe ich jedenfalls vorsichtig ran. Bei meiner ersten Zierkirsche habe ich es mit der Schere wohl zu gut gemeint und hab etwas gar zuviel zurückgeschnitten, was das Austrocknen des Baumes zur Folge hatte. Im Sommer kriegt er dann auch einen eher schattigeren Platz.

Die Ansichten beider Bilder wären mögliche Ansichtsseiten.

Was meint Ihr zu dieser Kirsche?

Gruss
Findling
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Chriss

Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Chriss »

Hallo Findling,
eine schöne Zierkirsche hast Du da.
Wie Du schon sagst müsstest Du wenn es ein Bonsai werden soll sehr viel schneiden.
Ein Verzweigung im unteren Bereich wirst Du nur durch einen starken Rückschnitt bekommen.
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Thomas
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Thomas »

Hallo,
einfach wunderschön!
An dem Baum würde ich doch null Komma nichts grundsätzliches ändern , egal ob Du ihn als Bonsai später evtl. mal in ene passende Schale stellst oder so weiterkultivierst wie aktuell.

Da wird man sich an den Ästen regelmäßig schneiden, dass die verzeigung zunimt und insbesondere die Krone einkürzen, aber alles mit Bedacht und nicht zu radikal.

Wenn Du mal Nach "Prunus Bonsai" Bilder googelst, wirst Du sehen, dass die guten Prunus Bonsai durchweg nicht den gängigen Stilformen entsprechen.
Eine Kirsche lebt durch ihren natürliche Wuchsform.
Das kann ein alter knorriger Stamm sein , aber auch eine grazile Leichtigkeit wie in Deinem Falle.
Findling
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Findling »

Hallo Chriss und Thomas

Vor dem Rückschnitt ca. Anfang Februar dieses Jahres hatte die Kirsche eine ungefähre Höhe von 75cm und sah eher wie ein wilder Strauch aus als ein Baum. Bilder hab ich leider keine gemacht. Hab das irgendwie verpasst. Jetzt misst sie ziemlich genau 50cm und sieht etwas mehr nach Baum aus. Vorerst geniess ich noch die Blüte und werde danach mit Bedacht im oberen Drittel/Hälfte zurückschneiden und dann sehen wie sich verzweigt. Bis im nächsten Jahr möchte ich einfach mal den Baum beobachten und lernen wie sich die Art entwickelt. Als Endgrösse stelle ich mir irgendwas zwischen 50-100 cm vor.
Gruss
Findling
Findling
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Findling »

Hallo

Die Kirsche nach virtuellem Rückschnitt auf Silhouette... Da hätte sie eine geschätzte Höhe von 45 cm. Wahrscheinlich wird die Endhöhe eher bei 50cm +/- sein als bei an die 100cm. Dies, eine sanfte Auslichtung in der Krone und Spannen der dicken Äste in die Breite werden die nächsten Schritte sein. Später kommt ein Stutzen des Johannistriebs dazu und evtl im Herbst nochmal kleinere Schnitte. Im Hochsommer lass ich die Schere beiseite. Was meint Ihr zu dem geplanten Vorgehen?

Gruss
Findling
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Thomas
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Thomas »

bei so enem Baum kann ich nur raten, nicht nach Bonsaikriterien zu schneiden,
also nicht auf irgendeine Form oder einen Stil und schon gar nicht auf Sihouette.

Da hilft eher ein gutes Buch über Obstbaumschnitt weiter.

Ich würde da z.B alle vom Astrücken gerade nach oben gehenden Triebe entfernen und alle Quertriebe , die nach innen wachsen.
Alle geraden unverzweigten Äste/Zweige auf 3-4 Augen einkürzen.
Findling
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Findling »

Hallo Thomas

Genau so werde ich's machen. In einem meiner Bücher ist es im Detail beschrieben, wie Du es in Kurzform schreibst. Ich denke es ist sicher das Beste, den Baum nicht in eine Form zu zwängen, welche ihm gar nicht entspricht sondern nach der Form zu schneiden, die er vorgibt.

Weil sie gerade so schön blühen, hier noch ein Bild der drei Kleinen. Sie sind ca. zwischen 17 - 19 cm hoch. Der in der Mitte soll zum Shohin werden. Bei den beiden anderen ist das Ziel noch unbestimmt. Die dürfen erstmal wachsen.

Gruss
Findling
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Richard
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Richard »

Hallo,

mit einer etwas flacheren Schale, würde er bestimmt noch besser zur Geltung kommen. Die hohe blaue Schale dazu, sieht etwas komisch aus. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Gruß Richard
Willst Du einen Tag glücklich sein - betrink dich, willst Du ein Jahr glücklich sein - heirate, willst Du ein ganzes Leben glücklich sein - dann werde Hobbygärtner. ;-)
Findling
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Findling »

Hallo Richard

Betrachtet man den Baum als Bonsai, sehe ich das natürlich auch so. Zur Zeit ist es aber noch so, dass der Wurzelballen trotz Reduktion immer noch zu hoch ist um in eine schöne flachere Schale zu passen. Mehr Rückschnitt der Wurzeln wollte ich der Kirsche nicht zumuten. Bis zum nächsten Frühjahr bleibt er aber noch in dem Blumentopf. Abhängig wie sich der Wurzelballen bis dahin entwickelt hat, wird er nochmal um ein Stück reduziert. Sollte er dann in eine Schale passen, wird er umgetopft. Andernfalls bleibt er im Blumentopf, allerdings mit weniger Erde bzw er wird tiefer gesetzt. Zwischenzeitlich liegt das Hauptaugenmerk auf dem oberen Teil.

Gruss
Findling
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Thomas
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Thomas »

Ich kann nur abraten, alles was blüht, also Apfel, Kirsche , Schlehe, Birne, Fingerstrauch ... in zu flache Schalen zu sellen.
Das sind zum einen Sonnenkinder, aber gleichzeitig Säufer, phasenweise extreme Säufer.
Eimal im Sommer nicht gründlich gegossen und der Baum kann hin sein oder zumindest Schaden nehmen.

Wenn also eine Bonsaischale , dann eher eine tiefe.
Dem Baum entsprechend sollte es eine weibliche Schale sein.
Nur wird es schwer sein, da entsprechend was passendes zu finden.

Im Zweifelsfall würde ich dann eher bei der gegenwärtigen Variante bleiben.
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Undine
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Undine »

Schöner Baum.
Guter Weg,wenn man Thomas folgt.
Findling
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Findling »

Hallo

Die Gesundheit der Kirsche steht an erster Stelle. Solange der Wurzelbereich nicht entsprechend entwickelt ist, also mehr in die Breite als in die Tiefe, bringt es nichts, wenn ich sie in eine Schale zwänge. Trotzdem hab ich mal nach einer Schale gegoogelt. Es ist tatsächlich so, dass das schwierig sein dürfte was passendes zu finden. Der aktuelle Blumentopf misst in der Höhe 14 cm. Zieht man den Giessrand von 2cm und am Topfboden ca 1cm ab, ist die ungefähre Höhe des Wurzelballen immer noch 11cm. Mal sehen wie sich die Situation nächstes Jahr darstellt. In der Zwischenzeit werde ich so schneiden wie Thomas geschrieben hat.

Gruss
Findling
Richard
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Richard »

Findling hat geschrieben:Die Kirsche nach virtuellem Rückschnitt auf Silhouette...
So würde ich es auch machen.
Willst Du einen Tag glücklich sein - betrink dich, willst Du ein Jahr glücklich sein - heirate, willst Du ein ganzes Leben glücklich sein - dann werde Hobbygärtner. ;-)
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von PaTi »

Wenn du Bonsai wirklich anstreben willst, würde ich sogar noch drastischer schneiden z.B. so wie gezeichnet oder sogar Rot gezeichnet.
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Liebe Grüße Patrick.G
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Thomas
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Re: Japanische Zierkirsche - Kojou-no-mai

Beitrag von Thomas »

Ich beobachte es nun schon in einigen Beiträgen, dass von Haus aus ansprechende Laubbäume
durch radikalen Rückschnitt um Jahre zurück geworfen werden (sollen)!

Warum nur sollte man ein wünderschönes Bäumchen so stutzen und über Jahre auf so eine herrliche Kirschblüte verzichten?

Abgesehen davon, entstehen große Wunden , die eine Kirsche nicht so verkraftet wie eine Eiche oder Buche.
Die heilen evtl. gar nicht zu und ganze Areale sterben ab.

Geht doch mal auf eine Japanseite und schaut euch entweder Kirschblüenbonsai an evtl. in einer Frühjahr-Tokonoma oder Kirschen im Japangarten.
Das sind keine fetten Klopper im Moyogi-Stil mir Ast - links-recht hinten.

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