Standortwechsel bzw: was ist reflektiertes Sonnenlicht wert?

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MarionS
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Standortwechsel bzw: was ist reflektiertes Sonnenlicht wert?

Beitrag von MarionS »

Hi @all!

Mein Roter Fächerahorn hat die Blattspitzen vertrocknet. Praktisch jedes Blatt hat den Schaden mehr oder weniger stark, innen sind sie weiterhin grün, und ich habe auch kein Blatt deswegen verloren.
Ich vermute, das ist der Standort, dort gibt es ungefähr von eins bis drei Vollsonne. Nächstes Jahr werde ich ihn wohl an die Ostseite setzen, wo es schätzungsweise zwei Stunden Morgensonne gibt. Was meint ihr?

Die Ostseite ist eine Straße mit dreistöckigen Häusern auf jeder Seite. Nachmittags reflektiert hier öfters schon mal eines der Fenster das Sonnenlicht. Wie intensiv ist sowas? Kann das schaden?
Gruß,
Marion
michael
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Beitrag von michael »

Hallo Marion,
ich habe auch so ein Problem mit zwei roten Fächerahörnern (wie isn da die Mehrzahl???). Einer steht im Beet auf der Ostseite und wird beschattet von einem großen Bambus. Der andere steht im Topf auf der Südwestseite. Der Ostler ist sehr stark eingetrocknet ohne Blattverlust. Der Südler hat nur braune Spitzen-ohne Verschattung. Und das passiert jetzt im dritten Jahr.
Den Südler habe ich vor Wind geschützt, weil ich darin die Ursache vermutet habe. Das Ergebnis gibt mir Recht...vielleicht Zufall?
Viele Grüße

Michael
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MarionS
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Beitrag von MarionS »

Wind... natürlich, das wäre auch eine Möglichkeit.

Der derzeitige Standort scheint mir allerdings recht windstill zu sein. Der Wind müsste in der Regel ziemlich genau auf die Wand prallen, und der Baum steht derzeit in einer schmalen Fensternische, die auf beiden Seiten von Efeu umrankt wird. Außer wenn das Fenster auf ist, sollte an dem Baum nicht viel Wind ankommen.

Aber das beobachte ich mal, wenn stärkerer aufkommt.
Gruß,
Marion
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Die Vertrockneten Blattspitzen haben i.d.R. nicht Ihre Ursache bei zu viel Sonne.
Man sollte sich vergewissern, wo die zu Hause sind. Da ist es wärmer und sonniger.
Allenfalls kann zu viel Sonne die Schalen zu sehr aufheizen bzw. das Substart trocknet zu schnell aus.

I.d.R. sind es Substart oder pH- Wertprobleme.
Eine Kalkstickstoffgabe wirkt z.B. manchmal wunder.
Allerdings jetzt nicht unbedingt mehr, wir haben auch Herbst und da beginnen ohnehin einige Blätter welk zu werden.
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Brez$$z
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Beitrag von Brez$$z »

Hi,
ich besitze ja auch 2 Spitzahorne, einer davon steht 24 Stunden
im Schatten, der andere sagen wir so 6-7 Stunden locker in der
Sonne, beide stehen im Selben Substrat. der Baum der in der Sonne
steht beginnt jetzt auch langsam braune Blatspitzen zu bekommen.
jetzt liegt es evt schon nahe das es an der Sonne liegt, aber da dieser
Baum den Selben witterungen im Wald ausgesetzt war, nehm ich nun
an das es daran liegt des der Baum wo im Schatten steht nicht so dem
Wind/der Themperatur ausgesetzt ist. Den der "im schatten baum" steht
unter einer Pergola, sprich überdacht und Windgeschützt.
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MarionS
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Beitrag von MarionS »

Naja, klar, die Saison ist vorbei.

Das derzeitige Substrat ist mir unbekannt, da er neu ist. Baumschule, bzw Baumarkt. Im Frühjahr ist eh umtopfen angesagt. Bei Horst Stahl wird nur die Grunderdemischung empfohlen.

Aber PH-Wert? Ich benutze Filtertorf gegen mein kalkhaltiges Kranwasser. Das kriegt der Ahorn wie die anderen, wenn der Regen nicht reicht. Sollte ich ungefiltertes Kranwasser versuchen?
Gruß,
Marion
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Was bitte ist Kranwasser?

Das mit dem Wasserentkalken hatten wir schon.
Wenn man ordentlich gießt, braucht man sowas nicht, höchstens bei Azaleen.

Was bedeutet nach Stahl Grunderdemischung?
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MarionS
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Beitrag von MarionS »

Grunderdemischung nach Stahl: 450g trockener Lehm, 50-100g trockener Humus und 450g scharfer Sand. Sowohl für Ahorne als auch Fächerahorne. Also kein ungewöhnlicher Boden oder sowas.

Kranwasser = Leitungswasser.
Ich habe es immer eine Weile in der Gießkanne stehen mit einem Säckchen Aquarientorf. AFAIK verändert das ja auch den PH-Wert, oder nicht?
Gruß,
Marion
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Trockener Lehm ist natürlich Akadama (Doppelbrand),
Humus ist Anzuchterde und scharfer Sand Flußkieß oder Aquarienkies.

Ich nehme bei Ahornen Akadama:Lava 1:1 und eine Hand voll Humus dazu.
Natürölich macht Torf sauer, nur wozu ? Bei Ahornen macht das sowieso keinen Sinn. Die brauchen i.d.R.Kalk und wie schon gesagt. id.R. versauern die Subsrtate häufig bzw. sind durch Torfzusatz ohnehin gerade für Ahorne zu sauer.
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MarionS
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Beitrag von MarionS »

Sehr gut, dann haben wir ja schon einmal eine mögliche Ursache... schaun wir mal, was das nächste Jahr bringt. Danke!
Gruß,
Marion
Maick
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Beitrag von Maick »

Thomas hat geschrieben: Natürölich macht Torf sauer, nur wozu ? Bei Ahornen macht das sowieso keinen Sinn. Die brauchen i.d.R.Kalk und wie schon gesagt. id.R. versauern die Subsrtate häufig bzw. sind durch Torfzusatz ohnehin gerade für Ahorne zu sauer.
Ahorne mögen saures Substrat
:arrow: http://www.stihl.de/isapi/default.asp?c ... aumnr%3D10

nur eine Quelle von vielen,und auch nicht aus Bonsaibüchern immer wieder abgeschrieben...

bzw ein grosser Deutscher Bonsaizuchtbetrieb setzt seiner "Ahornmischung"( Akadama,Bims,Kanuma ) extra noch Kanuma ( / pH 6,2 ) zu,um das Substrat sauer zu machen.

Oder hab ich jetzt etwas falsch verstanden :?:
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Wenn ich es richtig verstanden habe ging es hier um Fächerahorn.
Spitz- und Bergahorn spielen in der Bonsaigestaltung kaum eine Rolle.
Die mögen Substarte im leicht sauren bereich.
Es besteht allerdings ein Unterschied zwischen leicht sauer und übersäuert.

Für Bonsai hhaben v.a. weiterhin Feld- Felsen und Dreisptzahorn eine Bedeutung.
Jeder hat quasi eigene Bedürfnisse.

Meine Aussagen beziehen sich auf Fächerahorn und sind auch auf Feld- und Felsenahorn übertragbar.
Letztere bevorzugen in der Natür basische Standorte.

Meine Frage wäre an Maik, welche Erfahrungen er mit diesem Substrat bisher gemacht hat.
Auf Quellen u.a. aus der Gartenliteratur gebe ich recht wenig und vertraue auf eigene Erfahrungen u.a. eigene bewährte Substratmischungen.
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MarionS
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Beitrag von MarionS »

Ja, das ist der Shirasawanum, der in dem Thread weiter unten abgebildet ist, wo es ums Abmoosen ging, und wo du vermutet hast, daß er auf einen Palmatum gepfropft sein könnte.
Aus zweien der Ringe des Unterteils blitzen übrigens knallrote Spitzen; ich vermute, da wird er in der nächsten Saison austreiben. Sprechen die auch für einen Palmatum? Womöglich einen roten?

viewtopic.php?t=2441
Gruß,
Marion
michael
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Beitrag von michael »

Meine beiden Fächerahorne stehen in unterschiedlichen Substraten.

Der weniger vertrocknete steht in einer sog. Ahornerde aus dem Bonsailaden, die damit gute Erfolge erzielen (nicht nur kaufmännisch sondern auch gärtnerisch). Akadama, Floraton 3, Kanuma und Lavabimskies zu gleichen Teilen. Es wird extra auf den niedrigen pH Wert für optimales Wachstum hingewiesen.

Der total vertrocknete steht im Beet mit Komposterde dick zugedeckt mit grobem Lavatuffgestein (find ich schön). Dieser Boden hat einen höheren pH Wert. Schwierig, die Ursache über das Substrat zu erschliessen.

Mein Workshopsensai sagte, eine mögliche Ursache sei zu fetter Boden.
D.h., dass der Boden zu voll ist mit Nährstoffen und dadurch die osmotische Wirkung der Wurzeln nicht mehr richtig funktioniert. Der Baum fährt die Versorgung zwangsweise runter und sieht deshalb so aus.

Deshalb habe ich umgetopft (2006) in Ahornerde s.o. habe aber keine deutliche Verbesserung festgestellt. Bis jetzt war Windschatten das Mittel der Wahl.
Befriedigend ist das aber auch nicht. Bleibt alles rätselhaft.
Viele Grüße

Michael
Maick
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Beitrag von Maick »

Thomas hat geschrieben:Wenn ich es richtig verstanden habe ging es hier um Fächerahorn.
Spitz- und Bergahorn spielen in der Bonsaigestaltung kaum eine Rolle.
Die mögen Substarte im leicht sauren bereich.
Es besteht allerdings ein Unterschied zwischen leicht sauer und übersäuert.

Für Bonsai hhaben v.a. weiterhin Feld- Felsen und Dreisptzahorn eine Bedeutung.
Jeder hat quasi eigene Bedürfnisse.

Meine Aussagen beziehen sich auf Fächerahorn und sind auch auf Feld- und Felsenahorn übertragbar.
Letztere bevorzugen in der Natür basische Standorte.

Meine Frage wäre an Maik, welche Erfahrungen er mit diesem Substrat bisher gemacht hat.
Auf Quellen u.a. aus der Gartenliteratur gebe ich recht wenig und vertraue auf eigene Erfahrungen u.a. eigene bewährte Substratmischungen.
Hallo,

ich habe auch von Fächerahornen gesprochen,mein Acer Palmatum Shishigashira ( Löwenkopfahorn ) und mein Dreispitzahorn stehen in oben erwähntem Substrat und beide haben kein Mangel o.ä. im gegenteil sie zeigen ein recht gutes Wachstum und letzterer hat momentan eine sehr schöne Herbstfärbung...
Natürlich muss ich Dir recht geben,das man kein "übersaures" Substrat benötigt.
In der erwähnten Erdmischung ist auch nur ein kleiner Anteil ( schätze 30 % oder sogar weniger ) sauer.
Was ich sagen will ist das man Extreme d.h. zu sauer oder zu basisch vermeiden sollte,und wie Du schon gesagt hast gibt es einen Unterschied zwischen sauer und übersäuert.

Habe gerade dazu noch etwas in einem anderen Forum gefunden
:arrow: http://www.bonsai-fachforum.de/ftopic14263.html


Gruß
Maick
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