probleme mit einer jap. schwarzkiefer

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werner_d
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probleme mit einer jap. schwarzkiefer

Beitrag von werner_d »

Hallo zusammen,

ich habe nach einigen jahren abstinzenz wieder zu meinen bäumen zurückgefunden. Mein problem ist nun eine jap. schwarzkiefer (denke so 15j), die auf grund magelnder pflege (schäm, aber es gab einfach gründe dafür) nur noch in den aussenbereichen der äste nadeln hat. Das ganze sieht natürlich ziemlich bescheiden aus. Ich wollte nun mal fragen, ob es eine möglichkeit gibt die kiefer zum austreiben an den nun unbenadelten ästen zu bewegen. Um missverständnissen vorzubeugen, an den astenden sitzen nadeln, die äste sind nicht tot. Die pinus mugo treibt ja auch aus altem holz. Kann man die schwarzkiefer auch dazu bewegen?

Schon mal vorab vielen dank für eure hilfe.


gruß

Werner_d
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Werner,
das funktioniert quasi genauso wie bei der Mugo, wenn auch nicht ganz so willig.
Also Nadeln pinzettieren, Kerzen einkürzen, Drahten, gegebenenfalls rückschneiden.
Das allles natürlich bei vollsonnigem Standort und guter Versorgung.
werner_d
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Beitrag von werner_d »

Hallo Thomas,

erstmal danke für die Antwort. An kerzen zurückschneiden habe ich auch schon gedacht. Ich habe jetzt aber nochmal eine frage zu deiner antwort. Was verstehtst du unter Nadeln pinzettieren? Desweiteren bin ich am überlegen ob ich den baum für einige zeit mal in eine große schale umpflanze, damit sich die wurzeln auch entwickeln können. Meinst du ich kann den baum jetzt noch umtopfen? Soviel ich weiß sollte man das bei nadelbäumen ja im herbst machen.



viele grüße

werner
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Werner,
gut wäre natürlich mal ein Bild, um den Zustand des Baumes einzuschätzen.
Umtopfen würde ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Man nimmt dem Baum dadurch Kraft, die er in den Austrieb stecken sollte.
Ist natürlich das Gefäß wirklich zu klein und das Substrat zu sehr verdichtet, würde ich das machen, allerdings erst etwa Mitte April.
Zum Pinzettieren:
Ich hol mal bischen weiter aus zum besseren Verständnis, warum was gemacht wird.
Eine unbehandelte Kiefer, wie Deine, die quasi ein paar Jahre frei wachsen konnte, hat das Bestreben in die Höhe zu wachsen zum Licht. Sie wird immer an den Triebspitzen wachsen,v.a. oben in der Krone, und immer längere Kerzen schieben. Von unten her und im Innneren wird nach und nach alles Laub verschwinden, denn das bringt für den Baum keinen Nutzen.
Um sie dazu zu bewegen, unten und im Inneren wieder Laub anzusetzen muß man
a) das Laub in den Hauptwachstumszonen reduzieren damit überhaupt ein Anreiz besteht, irgendwo anders neues Laub zu bilden
b) das Wachstum in den Hautwachstumszunen drosseln damit die kraft, die der Baum zum Austrieb braucht auch auf andere Bereiche verteilt wird
c) die Stellen, wo Austrieb erfolgen sollen in lichtexponierte Stellen bringen.

a) geschieht durch Rückschnitt und Nadeln auszupfen
Beim Zupfen werden alle alten Nadeljahrgänge entfernt. Die, welche sich leicht lösen, einfach auszupfen, die fester sitzenden eher abschneiden, da sich darunter schlafende Augen für unseren geplanten Neuaustrieb befinden, die man u.U. zerstören könnte(siehe Bild)
Bild
b) geschieht durch Einkürzen der Kerzen. Damit kann man das Wachstum der einzelnen Baumregionen auch in der Folge gut steuern.
Dort wo Zuwachs gebraucht wird läßt man mehr stehen, als da wo man drosseln will.
c ) Geschieht durch drahten, d.h. die Austriebsregionen werden nach unten gedrahtet, es kommt Licht ins Innere,. bzw an die Stellen, wo Austrieb gebraucht wird.
Von den arbeitsschritten würde man also wie folgt vorgehen.
1. Nadeln bis auf 4-5 Nadelpaare an den Triebspitzen auszupfen(/-schneiden
2. Baum komplett durchdrahten und richten
3. alles was nicht gebraucht wird abschneiden, also immer paarweise Verzweigung und nach oben hin auf näher zum Stamm liegende Äste zurücksetzen
4. Wenn dann die Kerzen soweit sind, diese entsprechend einkürzen
Ich hoffe das hilft Dir erst mal weiter.
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