Mal wieder die Serissa

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Anja

Mal wieder die Serissa

Beitrag von Anja »

Hallo,

Ich habe eine 17 jährige Serissa, die sich in den ersten 2 Monaten auch ganz gut gemacht hat, dann hat sie aber (ohne Standortwechsel oder so) abgefangen ihre Blätter auszutrocknen. Die sind nicht abgefallen oder so sondern einfach von hellgrün zu verdorrtem dunkelgrün gewechselt und ausgetrocknet. An manchen Ästen sehr strak, an anderen wenig. Dann hat mir jemand (wegen Verdacht auf Welkpilz) geraten ein spezielles Fungizit zu benutzen und die Serissa in einen Müllsack zu stecken.
Das hat auch geholfen, also die Blätter die noch nicht ganz kaputt waren sind wieder grüner geworden und haben sich aufgerichtet, aber immer nur solange sie in dem Müllsack war, sobald ich sie rausgenommen hab war es wieder das selbe Theater. Irgendwann hab ich sie dann trotzdem rausgenommen weil, nachdem sie in dem Müllsack war, der ganze Boden mit dünnen Gespinsten bedeckt war. Ich dachte erst an Spinnenmilben aber die sollen ja bei hoher Luftfeuchtigkeit eigentlich eingehen und nicht erst recht spinnen oder?! Die Blätter sind dann auch nicht weiter getrocknet aber auch nicht besser geworden. ABer manche haben dann angefangen an den Blattspitzen dunkel zu werden und dann von dort aus zu vertrocknen (also nicht wie vorher das ganze Blatt auf einmal), und seit gestern hängen auch die Blätter wieder so runter. Hatte sie dann über Nacht wieder im Müllsack und dann waren gleich wieder die Gespinste am Boden... So langsam weiß ich echt nimmer weiter. Was ist das mit den verdörrenden Bläätern? Was ist das mit den Blattspitzen? Und was das mit den Gespinsten? Und was mache ich gegen all das?

Wäre sehr dankbar für konkrete Hilfe und Tips. Daß die Serissa schwierig ist weiß ich selbst, das muß mir also nichtmehr gesagt zu werden :lol:
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Anja,
daß es zwei Monate gut ging, heißt das, du hast sie erst seit 2 Monaten?
Die Symtome deuten weniger auf irgendwelche Welkepilze hin, eher auf Wurzelprobleme. Pilzerkrankungen sind bei Indoors eh selten, weil es im beheizten Wohnzimmer auch den Pilzen nicht gefällt.
Die Maßnahmen waren also sicher nicht von Nutzen.
Daß mit der Tüte drüber schon eher. Das macht man ja auch , wenn man Stecklinge bewurzelt. Man sorgt für hohe Luftfeuchtigkeit und gespannte Luft.
Und das gefällt auch wieder den Pilzen, in Deinem Fall denen, die natürlicherweise im Substrat vorkommen (nichts schädliches) und sich in weißen Gespinnsten auf Deinem Substrat zeigen.

Ja zwei Monate ist es gut gegangen nur jetzt kommt für alle Indoors die eigentliche Bewährungsprobe, nämlich die lichtarme Jahreszeit bei einem meist viel zu warmen Standort.

Mit der Mülltüte kann akut positiven Effekt haben, ist aber auf Dauer keine Lösung.
Wichtig ist ein kühler Standort, idealerweise bei ca 15°C, auf jedem Fall nicht über der Heizung. Außerdem sollte sie soviel Licht wie möglich bekommen, je wärmer sie steht desto heller. Da gehen die Probleme meist schon los. Gießen sollte äußerst sparsam und möglichst mit Regenwasser erfolgen. Zwischen den Gießintervallen sollte das Subsrat abtrocknen. Fließt das Wasser beim Gießen nicht ab, ist das Substrat zu verdichtet und Staunässe bildet sich.
Wurzelschäden sind meist die Folge zu üppigen Gießens und Düngung.
Wichtig, nicht düngen in dem Zustand. Erst wieder, wenn ein Austrieb erfolgt ist und dann nur in halber empfohlener Dosis. Ich würde im Winter sogar ganz darauf verzichten.
Wenn es möglich ist den Wurzelballen im Ganzen aus der Schale zu nehmen, würde ich das mal tun. Da sieht man , ob Fäulnis im Spiel ist (Geruch, Aussehen ) oder ob evtl. Wurzelungeziefer im SApiel ist. Weiße Wurzelspitzen zeugen von gesunden Wurzeln. Umtopfen würde ich jetzt nur im Notfall , etwa bei Fäulniserscheinungen.
Soweit meine Tipps. Viel Glück!
Gast

Beitrag von Gast »

Vielen Dank für die ANtwort!
Dann bin ich je erstmal beruhigt daß wenigstens die Gespinste nicht ernstes sind :D
Ich hab die Serissa übrigens seit August, aber nach 2 Monaten gingen eben die Probleme los mit denen sie jetzt noch zu kämpfen hat.
Ich habe sie nachdem sie krank wurde einmal umgetopft weil mir das geraten wurde (hat nicht geholfen aber auch nicht geschadet) und da waren die Wurzeln weiß und gesund und ohne Schädlinge. Werde aber nochmal nachsehen.
Und dann werde ich versuchen einen kühleren Ort für sie zu finden. Allerdings ist heel UND kühl nicht ganz leicht weil es ja meistens nur im Keller kühl ist :lol: .
Weißt du zufällig warum man die so kühl überwintern muß? Ich hab nämlich schon oft gelesen daß die Serissa aus einer Gegens kommt wo es fast keine Jahreszeiten gibt und deshalb Temperaturänderungen nicht gut verkraftet, deshalb müsste es ihr doch eher schaden wenn sie vom warem Zimmer wo sie im Sommer steht, im WInter in einen kühlen Raum kommt oder?

Also nochmal vielen Dank für die Hilfe, hoffe daß ich mit den Tips weiterkomme.
Muric

Das wüßte ich auch gerne!

Beitrag von Muric »

Dort, woher die Serissa kommt, gibt es ja nicht die uns bekannten Jahreszeiten. Daher verstehe ich auch nicht, dass sie es im Sommer aushält mit der Temperatur, jedoch im Winter einen kühlen Standort braucht. Meist wird angebeben 10 - 15° C. :?:

lg
Muric
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Muric,
da, wo sie herkommt gibt es keine so lichtarme Jahreszeit wie bei uns.
Je wärmer es ist, desto mehr Licht braucht die Pflanze,
andernfalls treibt sie verstärkt aus, allerdings mit sogenannten Geiltrieben, die überlang ausfallen, und in der Regel nicht verholzen und absterben.
Zudem gibt es da auch jahreszeitliche Temperaturunterschiede und die Pflanzen machen zwar keine Winteruhe wie unsere einheimischen Arten durch, allerdings auch Phasen intensiven Wachstums und Ruhezeiten.
Diese verlegt man durch die Temperaturabsenkung aus o.g. Gründen auf die Winterzeit. Zimmerbonsai wird immer nur ein Kompromiß sein.
Es ist ohnehin nur eine Erfindung für uns Europäer und speziell Deutsche, die sich alles Mögliche in die Wohnung, wenn möglich in die Schrankwand stellen wollen.
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