wann einheimische Bäume ausgraben?

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DaniB
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wann einheimische Bäume ausgraben?

Beitrag von DaniB »

Hallo zusammen,

Ich habe anfangs Jahr 2 kleine Buchen aus dem Strassenbelag ausgegraben... Nun stehen sie seit dem Frühling auf dem Erker in einem sehr sehr kleinen Topf (6cm Durchmesser). Wächst nicht mehr aber stirbt auch nicht. Es passiert einfach NICHTS! :shock:
Da habe ich mich gefragt ob es daran liegt das ich die Buchen im Frühling ausgegraben habe und evt die Wurzeln verletzt habe so dass sie sich zuerst erholen muss... Oder dass evt das Töpfen zu klein ist...

Was meint ihr dazu? Und soll ich die kleinen Bäume (7cm) über Winter draussen lassen?

freundliche Grüsse
Daniel
kapri
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Beitrag von kapri »

Hallo Daniel!
Das Stichwort in deinem Posting ist für mich "Erker".
Stehen deine Buchen - und auch die chines. Ulme - in einem Raum oder im Freien?
Alle deine Bäumchen müssten unbedingt jetzt halbschattig im Freien stehen.
Ernsthafte Gedanken über die Überwinterung deiner Buchen müssen wir uns jetzt noch nicht machen.
Solange sie Blätter haben, leben sie sicherlich, und das ist zunächst die Hauptsache.
Übrigens: Was meinst du mit "Aquarienwasser" als Gießwasser?
Ich würde altes Aquarienwasser nicht als Gießwasser verwenden, das ist doch ziemlich verschmutzt.
MfG kapri
DaniB
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Beitrag von DaniB »

Hallo Kapri,

Sie stehen im Erker am offenen Fenster.
Aquariumwasser ist 1A giesswasser. Es wäre sogar trinkbar. der PH-Wert liegt bei 6.5 was auch optimal im saueren bereich liegt. Also kein Kalk mehr vorhanden... Das ganze ist das ergebnis einer umfanreichen Filterung...
Unter Aquarianer sagt man das dieses Wasser das BESTE für Zimmerpflanzen ist :-)

so zur kleinen Info. Wenn du mehr zum Thema Aquaristik wissen willst nur fragen :D ... aber das ist eben die andere Sucht von mir und gehört hier nicht rein :?


freundliche Grüsse
Daniel
Holger
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Beitrag von Holger »

HAllO!

Wie bereits gesagt müssen Deine Buchen unbedingt in den Halbschatten nach draussen und wenn sie Blätter haben leben sie auch noch (die Ulme auch nach draussen).

Wieso sollte Aquarienwasser das beste Wasser für Zimmerpflanzen sein. Das ist ungefähr so eine schlaue Aussage wie: "Alle Fische, die mindestens eine Flosse haben, können schwimmen." Mit anderen Worten: worauf stützt ich diese Aussage, nur auf den pH-Wert. Dann frag doch mal einen Walter Pall, womit der wässert. Ich sag's Dir, mit stinknormalem Leitungswasser und er hat mal wirklich hartes Wasser. Folgendes ist nämlich bei Deinem Aquariumwasser das Problem:

Pflanzen brauchen auch Kalk. Zusätzlich zum Kalk sind wahrscheinlich auch andere lebenswichtige Nährelemente ausgefiltert.
Und wieso ist pH 6,5 ideal für eine Pflanze? Erstens ist das pauschal so falsch und zweitens sollte der Boden / Substrat diesen Wert für einige Pflanzen haben. Es gibt aber auch Pflanzen die llieben kalkhaltige Substrate.

Aber nun zum Leitungswasser, Du hast recht es ist sehr kalkhaltig (meistens). Das Problem ist aber nicht das Wasser, sondern das Substrat und die Art und Weise des Wässerns ( gießen wäre das falsche Wort ).
Das Substrat soll sehr durchlässig sein und dann wird so lange gegossen, bis das Wasser über die Abzugslöcher wieder abläuft. Daraus folgen zwei Effekte:

1. Überschüssige Salze werden ausgewaschen!

2. Durch den Sog beim ablaufen, wird das Substrat von oben belüftet, denn auch für die Wurzeln ist Luft überlebenswichtig!

3. Es funktioniert, keine Kalkränder, kein verkalktes Substrat und die Pflanzen wachsen wie der Teufel!

Anleitungen zur Substratherstellung sollte es hier oder auf jeden Fall im bff geben, aber um Gottes Willen nicht jetzt umpflanzen, sondern erst im nächsten Frühjahr, wenn nötig!!!!

Schönen Gruß

Holger
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo,
mit Aquarienwasser gibt es keine Probleme, daran liegt es mit Sicherheit nicht.
Eher daran, daß , wie schon gesagt, die Bäume unbedingt ins Freie gehören und gegebenenfalls in ordentliches Substrat.
Ausbuddeln im Frühjahr ist ok, und daß da auch Wurzeln Schaden nehmen ist logisch. Die Hauptsache ist das noch genug Faserwurzeln da sind und die sich in gut durchlässigem Substrat (z.B. Humus:Kies oder Blähschiefer=1:1) gut entwickeln können.
Mit einem Bild und paar mehr Infos zu Substrat usw. wäre die Sache natürlich besser zu beurteilen.
Holger
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Beitrag von Holger »

Hallo Thomas!

Habe ja auch an sich nichts gegen Aquarienwasser, aber es als das beste Wasser zu bezeichnen finde ich etwas zweifelhaft...

Schönen Gruß

Holger
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Holger hat geschrieben:Wasser zu bezeichnen finde ich etwas zweifelhaft...

Richtig, Holger, nur weit wichtiger, als was für Wasser man verwendet, ist auch wie man gießt.
Nicht umsonst dürfen Bonsaischüler in Japan das auch lange Zeit üben, ehe sie zu ernsthaften Bonsaiarbeiten zugelassen werden.
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donaurieder
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Beitrag von donaurieder »

Hallo zusammen,

laut Walter Pall (wenn er schon zitiert wird) ist das Gießen ja auch keine Geheimwissenschaft :
Walter Pall hat geschrieben:Bei mir wird mit vollem Strahl ALLES ganz intensive 30 Minuten lange plitsche nass gemacht, dass es nur so tropft unfd flutet.


Grüße
Hermann.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

donaurieder hat geschrieben:
Walter Pall hat geschrieben:Bei mir wird mit vollem Strahl ALLES ganz intensive 30 Minuten lange plitsche nass gemacht, dass es nur so tropft unfd flutet.



Gerade da habe ich eben in dem Fall meine Zweifel, denn da wäre das Aquarium leer und der Erker geflutet.
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donaurieder
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Beitrag von donaurieder »

<Rückzug< :lol: :lol: :lol:
Holger
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Beitrag von Holger »

Er soll ja auch nicht den Erker fluten!

Außerdem sollen die Buchen ja nach draussen.

Alternativ lassen sich die Bäume, die in "non-flutable-locations" befinden auch über der Spüle oder einer großen Waschschüssel fluten. Und im Sommer stehen die ja auch draussen, gell. Auf jeden Fall ist es, wie Hermann schon richtig sagte, kein Geheimnis zu wässern, genauso einfach wie das Düngen usw., usw. Alles kein Kunststück, wenn man ein bißchen was über Pflanzen, speziell Bäume weiß.
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