Entwicklung von Gartencentermaterial

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philanthrop
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Entwicklung von Gartencentermaterial

Beitrag von philanthrop »

Hallo zusammen,
ich habe mir für 5 Euro auch mal ein kleines Bäumchen zugelegt, leider stand kein Name dran und ich dachte mir das kann ich auch hier erfragen :P
Es ist das allerste Mal das ich etwas gestalte also würde ich mich über konstruktive Kritik freuen. Warscheinlich ist der Draht überflüssig weil der Baum noch mehr reduziert werden soll/muss im Frühjahr. Wenn die Äste doch bleiben sind sie wenigstens nicht mehr Kerzengrade :) Ich wollte ihm wenigstens ein paar Nadeln lassen damit er vielleicht den Sommer überlebt :D
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Findling
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Re: Entwicklung von Gartencentermaterial

Beitrag von Findling »

Hallo Philanthrop

Vermutlich handelt es sich um einen Wacholder. Die genaue Art - kein Plan.

Wenn ich mir das Vorher-Bild anschaue, denke ich, dass Du etwas gar viel aufs Mal reduziert hast. Auch ist der Zeitpunkt der falsche für solche Schnittmassnahmen. Im Hochsommer, bei den aktuellen Temperaturen, nehmen viele Pflanzen solche Schnitte übel, besonders Koniferen. Dennoch hoffe ich, dass ich falsch liege und der Baum trotz der Tortur durchkommt. Zur Gestaltung könnte ich erst bei entsprechendem Zuwachs etwas sagen.

Gruss
Findling
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Thomas
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Re: Entwicklung von Gartencentermaterial

Beitrag von Thomas »

Hallo,
wie Fndling schon geschrieben hat ist für sowas jetzt im Hochsommer naürlich
der mit Abstand schlechteste Zeitpunkt.
Und insgesamt würde jetzt eine Detailkritik wahrscheinlich ganz böse werden.
Das betrfft sowohl die Art und Weise (alle Triebspitzen weg, alles stamnahe Laub und alle kleinen Zweige weg) als auch die Technik (Drahtung, Drahtstärken...)

Die Art (evtl. J. Chinensis "Blue Alp") ist auch nicht unbedingt so toll , besser schuppige Wacholder benutzen.

Siehe:viewtopic.php?f=10&t=2726

Abhaken, schaun was wird aus dem Baum.
Sowas hat wohl jeder von uns mal am Anfang fabriziert.
Das Material war billig, enfach mal drauflosschnippeln.

Beim nächsten mal einfach mit bschen mehr Plan und Geduld an die Sache gehen.
Das Argument billig und Übungsbaum sollte man eigentlich gar nicht aufkommen lassen.
Ein Plan ist wichtig.
Das geht beim Kauf bzw. bei der Materialauswahl los und beinhaltet weiter die Überlegung was mache ich wann und wie, eine Zeichnung oder Virtual, den Einkauf aller Materialien (z.B. Draht verschiedener Stärken.
Das Wichtigste überhaupt ist Geduld.

Konkret vom Ablauf her hätte ich den noch gar nicht durchgestaltet, sondern erst mal grob zurückgeschnitten, im Frühjahr neu eingetopft , um erst mal das Nebari freizulegen und dann im Folgejahr darauf an eine Grundgestaltung gedacht.
Gestaltungstechnisch gibt es für solch Material verschiedene Herangehensweisen.

Mit den Stilformen sollte man sich mal beschäftigen und gerade am Anfang so einen Baum entsprechend den Regeln für eine Stilform (Hier frei aufrecht) gestalten.
Da kommt dann schon mal rein optisch etwas raus, was zumindest dem Auge nicht wehtut.
Am Anfang sollte immer vor der Gestaltung eine Zeichnung/Virtual stehen.
Manch erfahrene Gestalter hat das auch im Kopf, aber selbst die meisten Profis nehmen ganz klassisch Papier und Stift.

Grundsätzlich lässt man möglichst viel Boden und Stamm nahes Laub stehen.
Die starken Äste eher entfernen, die ganz kleinen fusseligen stehen lassen
Gerade bei so geringer Stammstärke müsssen die Äste perspektivsch von der Stäke her mäßig zum Stamm passen, also detlich dünner sein, wbei die Stärke von unten nach oben abnehmen sollte.
Dann immer moglichst viel gesundes Laub stehen lassen, also nicht Heckenschnitt und alle Triebspitzen ab, sondern kplt Verzeigungen an der Basi entfernen und andere kplt tehenlassen.
Da gäbe es noch viel viel mehr zu sagen, aber das sprengt so ein Forum ud manches muss man enfach mal live beobachten oder unter Anleitung erlernen.
philanthrop
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Re: Entwicklung von Gartencentermaterial

Beitrag von philanthrop »

AAAAAAAH haha also wirklich alles falsch gemacht :D Ok also die kleinen Äste stehen lassen, selbst dafür hat es sich gelohnt :P und mir war klar das der Hochsommer der falsche Zeitpunkt ist aber irgendwie musste ich das neue Werkzeug ausprobieren :D
Ich buddel das Ding einfach irgendwo in den Garten und wünsche ihm viel Glück :lol:

Jetzt nur mal wegen der Materialauswahl, ok dann ist die Art ungeeignet aber vom Stamm zu den Ästen hat er doch eine deutliche Verjüngung und ein Wurzelansatz ist schon zu erkennen also war der Gedanke auch falsch?

@Thomas, ich werde mich "live" fortbilden aber ein wenig ausprobieren muss einfach sein :P
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Thomas
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Re: Entwicklung von Gartencentermaterial

Beitrag von Thomas »

Also das ist doch Kinderspielzeug, viel zu jung kaum Stamm

Ein durchgehende Hautstamm ist nicht erkennbar, der erste Äste ist fast genauso dick wie der Stamm usw.

Gerade bei Material aus der Baumschule wird man da nicht in der Topfpflanzenecke suchen brauchen , sondern eher bei der Kübelware.

Größere schuppige Wacholder (J. chinensis Blauwii oder Shinpaku) gibts in der Baumschule oder im Net so ab die 20 Euro.
Unter dem ist es wirklich nur Spielerei.

Kulturfomen wie Green Carpet, Blue Alps, oder Squamata sind nicht wirklich toll für Bonsai sowohl vom ussehen , als auch vom Handling.
Wer schon mal einen nadligen Wacholder gedrahtet hat, weiß wovon ich rede.
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