Bonsai düngen - Etwas skeptisch

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PhenomTaker
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Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von PhenomTaker »

Guten Tag.

Ich habe seit letztem Mittwoch einen Bonsai und er hält sich (noch) :)

Wir hatten an der Schule einen Bonsai-Workshop wo uns eine Fachperson die Grundlagen erklärt hat.
Sie sagte ich sollte den Baum (Kirschmyrte) alle 2 Wochen mit einem Flüssigdünger düngen.

Nun wurde mir im Laden folgender versucht anzudrehen:
http://www.asbgreenworld.com/asb/index. ... 24&lang=de

Da steht leider weder was bei, dass er organisch ist, noch dass er für Bonsais geeignet ist.
Zudem steht hinten drauf, halbe Kappenfüllung auf 5L Wasser verdünnen.

Ich stehe dem etwas kritisch gegenüber, da ich den Bonsai nicht gleich abtöten möchte.

Soll ich den auf 5L verdünnen und dann einfach normal Gießen?
Soll ich lieber einen anderen Dünger verwenden, wenn ja welchen?


Ich hoffe, dass ihr mir da weiterhelfen könnt. :)
TeKiller
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von TeKiller »

erstmal kommts drauf an, wie alt dein baum ist und ob er noch viel wachsen muss. der aldi flüssigdünger reicht auch.
PhenomTaker
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von PhenomTaker »

Hm.. ein paar Jahre schätze ich, hier ein Foto:

http://s14.directupload.net/images/120522/c245iyhg.jpg


Soll ich dann einfach Düngen dem Gießen gleichsetzen?
Da ja immerhin ne große Menge Wasser dabei ist. Sprich alle 2 Wochen verdünnten Dünger anstelle von reinem Wasser gießen?
Ich denke nicht, dass der trotzdem noch extra gegossen werden muss, also zmd. an dem Tag. :)
TeKiller
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von TeKiller »

ich dünge jede woche doppelt so viel wie auf der packung steht, aber es genügt erstmal, wenn du nach anleitung düngst. bei uns haben sie nächste woche wieder den flüssigdünger im aldi fürn appel und ei. der dünger darf nicht auf trockenes substrat, da sonst evtl. die wurzeln verbrennen. d.h. mindestens 1 stunde vorher giessen, wenn es trocken ist. danach musst du nicht extra giessen.
PhenomTaker
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von PhenomTaker »

Und das ist nicht zu viel, wenn ich erst gieße und dann nochmal soviel Wasser reingebe ?
Markus-Dresden
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von Markus-Dresden »

Ich gehe mal davon aus, dass deine Bonsaischale unten Löcher hat. Was zuviel ist läuft halt unten wieder raus. Das macht dem Baum nix!
LG,
Markus
PhenomTaker
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von PhenomTaker »

Jop sind es, ich gieße auch immer so viel, bis es anfängt rauszulaufen :)

Aber ok danke, dann bin ich beruhigt, dass ich den Baum nicht töte :D

MfG.
Pinus
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von Pinus »

*hust*

also ich bin schon etwas älter und pflege seit einigen jahren eine menge pflanzen. und auch ein paar bonsai. ich weiß, dass die jungen leute ja ihre ganzen erfahrungen selbst machen müssen. dennoch einige hinweise:

1. verdoppele ich niemals die angegebene düngermenge - sondern bin immer eher einen tick sparsamer (das versalzen des substrats wäre mir ein zu hohes risiko)

2. habe ich nun wirklich noch nie gehört oder es jemals jemanden das folgende praktizieren sehen: erst zu gießen und dann noch einmal eine stunde später flüssig zu düngen. flüssigdünger wird dem gießwasser beigegeben. fertig.

ein verbrennen der wurzel tritt dann auf, wenn das zeug unverdünnt auf die wurzeln kommt. oder eben, wenn man nach lust und laune überdosiert.

ich dünge meine bonsai meist allerdings organisch mit pellets und nehme mineralischen flüssigdünger für pflanzen, die keine huminsäure an den wurzeln vertragen (kakteen und andere sukkulenten). und für die normalen kübelpflanzen. organischen flüssigdünger habe ich auch ab und zu für die bonsai. der stinkt manchmal aber ziemlich doll.
Herzlichst, Stefan
TeKiller
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von TeKiller »

nach walter palls methode, der sogar die dreifache dosis nimmt, kann man nicht so schnell überdüngen. das hängt vom substrat ab. wie gesagt bei mir
schiessen die triebe überall raus. bei pflanzen die noch in normaler erde stehen dünge ich natürlich nicht so extrem.
Pinus
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von Pinus »

ah, ok. ich habe auch modernes substrat - bei sukkulenten ist das schon seit jahren üblich und ich habe nie begriffen, dass man die vorteile dieses substrats nicht auch bei bonsai erkennt. diese zeit ist ja nun zum glück vorbei.

aber ich verwende ja pellets, da ist es mit dem überdosieren ohnehin nicht so einfach:-)

da ich mich mehr für shohin interessiere, dünge ich aber vorsichtiger. der zuwachs bei den schnellwüchsigen arten ist bei meiner "sparsamen" methode schon enorm, noch mehr kann ich gar nicht mehr wegschnippeln:-)
Herzlichst, Stefan
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Undine
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von Undine »

Ja,aber...
In der AK hatten wir die Diskussion bei Ficus Carica,das man sie gezielt hungern lassen müßte,um die Blätter klein zu halten....
Wie kriegt man da die Kurve zwichen gewollter Unterdosierung und Ernährung der Pflanze?
LG,Undine
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Jupp
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von Jupp »

Dass die Blätter kleiner werden wenn man den Ficus oder sonst was hungern lässt, ist gelinde ausgedrückt Quatsch. Die werden höchsten fahl oder gelb. Viel Laubmase auf einem Ast/Zweig lässt die einzelnen Blätter klein bleiben. Das bedeutet, durchlässiges Substrat,viel düngen/gießen, viel schneiden...... dann klappts auch mit den kleinen Blättern :wink:
Nur ein gesund ernährter wüchsiger Baum ist dazu in der Lage viel Blattmasse zu produzieren.
Das ein Baum hell steht setze ich voraus. :)
Zuletzt geändert von Jupp am 23.05.2012, 16:52, insgesamt 2-mal geändert.
http://juppsbonsaiblog.blogspot.com/
Grüße Jupp (Josef Pfeffer)
Pinus
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von Pinus »

GENAU DAS ist die Hohe Schule. Die Pflanze muss wirklich gesund sein, sonst geht sie früher oder später ein. Neuaustrieb oder wildes Blühen sind ja oft auch "letztes Aufbäumen"...

In irgendeinem genialen Bonsai-Art-Heft war ein toller Beitrag über richtiges, geringeres Düngen. Und dort stand auch etwas über die negativen Konsequenzen des "viel hilft viel" beim Düngen. Vielleicht weiß Thomas ja, welche Ausgabe das ist.

Gegenwärtig bin ich bei den Shohin, die noch wachsen dürfen, hinsichtlich der Blattgröße sehr entspannt. Bei den "fast fertigen" achte ich schon sehr auf diese Sache. (Ich weiß, fertig sind sie nie, aber ich versuche, die Grundform zu halten - irgendwann muss man da auch wieder was dran ändern)

Aber Blattgröße ist ja nicht nur abhängig vom Düngen, sondern auch vom Standort und vom Wässern. Zu dunkel und gut feucht - da wächst das Blatt...
Herzlichst, Stefan
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Undine
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von Undine »

Meine Frage deshalb....
Ich hab dieses Jahr einen Feigen-yamadorie aus Italien von jemanden gekauft.Der gab an,letztes Jahr wären die Blätter 5 cm groß gewesen.
Jetzt treibt die Pflanze rein garnicht aus....
Sie steht auf Seramis,und ich fürchte,viel Geld für Totholz.....
Als ich in der AK nachfragte-da stand die Frage obs nur noch Totholz ist, noch nicht-meinte man,es sei unwahrscheinlich-eine so kleine Blattgröße....
:cry:
LG,Undine
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Thomas
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Re: Bonsai düngen - Etwas skeptisch

Beitrag von Thomas »

Für solche Exoten braucht man halt ein Kalthaus.
Ein Wachstum oder gar Zuwachs wie in Italien ist hier nicht zu erwarten.

Zum Düngen und Substrat:
Modernen Substrat ist natürlich nonsense.
Schon in China im 17. Jahrhundert haben sie gebrannten Ton als Substrat genutzt.
Zu DDR-Zeiten haben wir aus Mangel Blumentöpfe zertöppert und den Terrakottagrus als Substrat genutzt.
Sprechen wir also lieber von mineralischen , weitgehend humusfreien Substraten (Akadama, Blähschiefer/-ton, Lava,..).

Wer den Artikel von Walter Pall in einer der letzten BA-Ausgaben gelesen hat, wird feststellen, dass die Sache nicht ganz so einfach ist.
Auf Dauer kommt man bei solch Kultur nicht um diverse Mittelchen herum (Fertlizer, Huminpräparate, Vitamine, Phytohormone,...)

Man kann auch das, was für Wacholder oder Kiefern gilt, nicht einfach auf z.B. Laubarten übertragen.
Jeder sollte sich auch klar darüber sein, dass bei solch quasi Durchflußsubstraten, gerade im Sommer u.U. mehrmals am Tag gegossen werden muss.
Man soll sich nicht durch irgendwelche Superlative irre machen lassen und auf eigene Erfahrungen bauen und auch die inviduellen Möglichkeiten, gerade beim Gießen mit in Betracht ziehen

Generell wird zu wenig gedüngt.
Es ist interessant , mal bei Gartentagen oder so, den pH-Messer in die Schale zu stecken bzw. den Salzgehalt zu messen.
Die Regel sind übersäuerte Substrate und ein Salzgehalt , der gen Null geht.
Das gilt für Freilandarten.
Zimmerbonsai werden meist nicht richtig gegossen, nur benetzt bei hoher Verdunstung , wodurch die Salzkrusten schon meist optisch sichtbar sind.
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