Buche gefunden / Fragen bezgl Ausgrabung

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Buchecker
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Buche gefunden / Fragen bezgl Ausgrabung

Beitrag von Buchecker »

Erstmal hallo an alle:

Nachdem mir nun schon seid geraumer Zeit das Thema Bonsai in meinem Kopf herumspukt und ich mich auch schon etwas eingehender mit der Theorie befasst habe (von diesem Forum über diverse Internetseiten bis hin zu Fachliteratur war alles dabei) möchte ich mich dieses Frühjahr nun auch endlich an die Praxis heran wagen. Auf der Suche nach brauchbarem Ausgangsmaterial (besten Dank an dieser Stelle noch einmal für die Tipps sich auch an Straßenrändern, alten Industriebrachen etc. umzusehen) bin ich jetzt auf folgendes Exemplar gestoßen und habe mich sofort verliebt. :D

Nur damit ich den Baum beim Ausgraben nicht unnötig stresse oder beschädige hab ich bis dahin noch ein paar Fragen an die etwas erfahreneren hier im Forum...

Die wichtigste Frage natürlich zuerst:
Haltet ihr den Baum von der jetztigen Wuchsform her überhaupt geeignet für eine Bonsaigestaltung? Falls nicht werd ich nämlich davon absehen ihn mir zu holen, dann soll er an seinem jetzigen Standort (ein aufgegebener Steinbruch) in Ruhe wachsen dürfen.


Haltet ihr die Buche für geeignet ein Bonsai zu werden kommen wir zu den Detailfragen:

1.) Wann wäre der geeignete Zeitpunkt den Baum auszugraben? Wenn sich die Knospen öffnen oder noch etwas früher/später? (Bis Ostern wollte ich auf jeden Fall mindestens noch warten, es kann ja auch noch mal Nachtfrost geben)

und 2.) Kann ich die längeren Äste voher schon mal etwas einkürzen oder soll ich damit besser noch bis zum Ausgraben warten?


Vielen Dank schon mal für eure Antworten,

...Buchecker
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Asagi
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Beitrag von Asagi »

Guten Abend und hallo,

Erst einmal, glaube mir, ich habe viele viele Bücher über Bonsai gelesen, aber Theorie ist nur die eine Seite. Das habe ich auch feststellen müssen. Am Anfang sind mir einige Bäume eingegangen und ich bin mir fast sicher, dass es irgendwann wieder passieren wird.

Desshalb rate ich Dir, fange einfach an. Besorge dir ein paar schöne Bäume aus der Baumschule, und lerne die Pflege an diesen. Natürlich könnte es sein, dass das Ausgraben ohne Probleme verläuft, und der Baum gut zurecht kommt. Aber oftmals, gerade ohne zureichend Erfahrung passieren Fehler und es treten Schwierigkeiten auf.
Lass den Baum doch noch ein paar Jahre dort stehen, er läuft Dir ja nicht davon :) ! Gehe ihn öfters mal besuchen, denn so lernst du den Baum und sein Wesen kennen. Wenn Du dich sicher genug fühlst, kannst Du den Wurzelballen anfangen vorzubereiten, also zu umstechen, damit der Baum einen kompakten Ballen entwickelt.

Fachleute, korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ich glaube die Buche wurzelt relativ tief, was das Ausgraben nicht gerade einfach macht.

Dir rate ich, lasse dir Zeit und sammle Erfahrungen. Ich glaube, Du wirst es nicht bereuen.

Zur Frage wegen der Eignung zum Bonsai, ich denke dieses Bäumchen ist sicherlich kein Muster-Yamadori, aber wenn Du seine Schönheit erkennst, kannst Du sicher ein hübschen Bonsai garaus gestallten.

Auf alle Fälle wünsche ich Dir viel Glück, Erfolg und Spass mit deinem neuen Hobby.

Gruss Jurek
"Isogaba maware "
Wenn du in Eile bist, mach einen Umweg.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Buchecker,
grundsätzlich finde ich es schon mal Klasse, dass Du den richtigen Weg einschlägst, also Outdoors.
Dazu hast Du Dich offensichtlich auch belesen, u.a. hier im Forum, was die Macher natürlich freut.

Ich muss natürlich meinem Vorredner insofern recht geben, als dass Baumschulware für den Einstieg besser und einfacher zu handhaben ist.
Man hat die größere Auswahl, die Pflanzen sind vital, haben einen kompakten Wurzelballen usw.

Allerdings spricht auch nichts dagegen mit einfachem Yamadorimaterial erste Erfahrungen zu sammeln, evtl auch beides parallel.

Gerade am Anfang, ich denke da auch an meine Anfänge, und der Bonsaivirus so richtig
zugeschlagen hat, ist sowieso kein Baum ,der irgendwie bonsaitauglich erscheint, vor dem Bonsaieleven sicher.

Was die Hainbuche betrifft, kann sie jetzt im Frühjahr vor dem Austrieb ausgegraben werden.

Dass was man sieht ist gut ,aber nicht umwerfend.
Die beiden großen Äste links und rechts werden ab müssen und es bleiben große Schnittstellen.

Wichtiger als das, was man sieht, ist das was sich in der Erde befindet.
Das solltest Du vorher erkunden.
Nicht selten geht der Baum noch 50cm kerzengerade in die Erde, oder teilt sich in zwei Teilwurzeln, die wiederum erst in einiger Entfernung Faserwurzeln haben.
All das würde den Baum dann rel. ungeeignet machen.
Er sollte in greifbarer Tiefe schon einen Wurzelkranz mit 4-5 abgehenden Wurzeln nach möglichst allen Seiten haben.
Ein Topp-Nebari hat man bei Yamadori allerdings sehr selten, damit muss man sich arrangieren.

Wenn Du ihn nicht sofort ausgraben willst, kannst Du ihn natürlich schon zurückschneiden.

Viel Glück!
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Buchecker
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Beitrag von Buchecker »

Hallo Thomas:

Danke erstmal für deine Antwort und die darin enthaltenen Tipps.

Das vor einem Neueinsteiger erstmal kein halbwegs bonsaitauglicher Baum mehr sicher ist hab ich auch schon festgestellt.
Ich mich versuche mich aber noch in Zurückhaltung zu üben.

Auf das Thema Bonsai bin ich vor ca. 2 Jahren gekommen, durch einen Artikel in der örtlichen Tageszeitung der mein Interesse
entfacht hat. In der Zwischenzeit hab ich mich dann an den verschiedensten Quellen informiert und - wie wahrscheinlich schon
etliche andere Anfänger vor mir - in einem Anfall von Übereifern erstmal den Vorgarten mit einer ganzen Reihe bleistiftstarker
Jungpflanzen gepflastert. (Es sollte auch schon damals immer ein Outdoor werden. 8) )
Und weil diese Pflänzchen selbstverständlich auch im Freiland noch einige Jahre brauchen bis man daraus etwas vernüftiges
gestalten kann habe ich mich daher nun auf die Suche nach ein bischen ausgewachsenererem Ausgangsmaterial gemacht.

Die oben gezeigte Buche ist àuch nicht der einzige Baum der mir ins Visier gefallen ist, allerdings ist er von allen bisherigen
der mit dem größsten Stammdurchmesser bei gleichzeitig der am niedrigsten ansetzenden Verzweigung. Aus diesem Grund
ist die Wahl jetzt auch erst einmal darauf gefallen. Mit irgendwas muss man ja schließlich auch mal beginnen :D

Nach deinen Tipps werd ich jetzt also erstmal den vorhanden Wurzelansatz / -ballen überprüfen und den oberirdischen Teil
kräftig zurückschneiden. Je nachdem wie die Wurzelsituation aussieht entscheide ich dann ob ich die Buche noch dieses Frühjahr
ausgraben kann oder ob ich sie jetzt einmal nur mit dem Spaten umstechen und noch ein Jahr warte soll bis sich entsprechend
mehr Wurzeln in Stammnähe gebildet haben.

Bis dahin halte ich natürlich auch weiterhin die Augen für andere Kandidaten geöffet. Und sollte sich noch was besseres finden
kann ich die Buche immer noch an ihrem jetztigen Standort belassen. Ganz so eilig habe ich es ja auch nicht. :wink:


Viele Grüße,

...Buchecker
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