Ahorn

Hier findet Ihr Beiträge speziell für Bonsai-Neulinge und Zimmerbonsai.
Antworten
Bonsai9
Forum Benutzer
Beiträge: 27
Registriert: 28.03.2006, 13:02

Ahorn

Beitrag von Bonsai9 »

Ich habe mir einen kleinen Rotahorn aus dem Wald besorgt und will ihn jetzt zu einem Bonsai bearbeiten. Wie müsste ich ihn verschneiden oder biegen und welche Form ist gut ?

mfg Bonsai9
Dateianhänge
Ahorn.jpg
Ahorn.jpg (714.66 KiB) 4350 mal betrachtet
Benutzeravatar
BonsaiForTi
Forum Benutzer
Beiträge: 34
Registriert: 18.05.2006, 10:26

Beitrag von BonsaiForTi »

solltest ihn doch wahrscheinlich einfach noch ein jahr oder so wachsen lassen :) sieht ja noch ziemlich jung aus^^
Bonsai9
Forum Benutzer
Beiträge: 27
Registriert: 28.03.2006, 13:02

Beitrag von Bonsai9 »

und wie soll ich nächstes Jahr weitermachen?
Benutzeravatar
Thomas
Forum Spezialist
Beiträge: 9277
Registriert: 21.05.2004, 22:00
Wohnort: Pirna
Kontaktdaten:

Beitrag von Thomas »

Was Du hast ist ein Bergahorn, evtl. die rotblättrige Variante.
Setz ihn ins Feld und laß ihn zunächst einfach nur wachsen. Nach einem Jahr entscheidest Du Dich für einen der zwei Äste und entfernst den anderen. Auch kappst Du den Stamm etwa in der Hälfte, dann weder ein Jahr wachsen lassen. Dann umstechen, also ausgraben, Wurzelschnitt, wieder eingraben, alle dicken Äste entfernen, Rest einkürzen, Spitze wieder kappen, wachsen lassen.
Wenn Du diesen Zyclus 2-3 mal durch hast, wird er evtl. die Stammdicke haben, daß man daran gehen kann, das Astgerüst aufzubauen.
Da kannst Du Dich noch mal melden (Zeitraum 5-6 Jahre).
Bonsai9
Forum Benutzer
Beiträge: 27
Registriert: 28.03.2006, 13:02

Beitrag von Bonsai9 »

wie meinst du alle dicken äste entfernen, die wo die Blätter dran hängen oder ?
Cell
Forum Spezialist
Beiträge: 508
Registriert: 14.11.2004, 12:02
Wohnort: in Deutschland nur wo????

Beitrag von Cell »

Was Thomas beschreibt ist wie im letzte Satz (5-6Jahre) ein ziemlich langer Zeitraum, ich finde wenn man schon im Wald ist kann man sich auch gleich was großes holen...Walter Pall hat mal gesagt: "Wenn ich einen Baum suche der einmal 80cm groß sein soll dann schaue ich nicht bei den Bäumen die 80cm sind sonder die 2,50 bis 3 Meter groß sind".

Was er damit ausdrücken wollte ist das man bei Pflanzen, in der Größe wie du sie haben willst (größe ist jetzt nur ein Beispiel!!!) man nichts gescheites finden wird, allein schon wegen der dicke des Stammes, man muss bei großen sachen schauen und diese dann zurück schneiden ansonst wartest du Jahre wie gesagt 5-6 bis du was zu arbeiten hast... :wink:

Mfg.CeLL
Bonsai ist nicht die Kunst einen anderen Bonsai zu imitieren, sondern, Bonsai ist die Kunst die Natur zu imitieren.
Bonsai9
Forum Benutzer
Beiträge: 27
Registriert: 28.03.2006, 13:02

Beitrag von Bonsai9 »

noch eine Frage:
Wenn ich jetzt in den Wald gehe sollten die Pflanzen schon eine bestimmte Form haben oder müssen die mehrere Triebe haben oder nur einen Hauptrieb
und ein Ahorn,der 2.5m hoch ist bekommt man ja gar nicht gescheit aus der Erde.

mfg Bonsai9
Benutzeravatar
Tropenfreak
Forum Spezialist
Beiträge: 110
Registriert: 11.02.2006, 14:38
Wohnort: Wolfsberg

Beitrag von Tropenfreak »

Hallo

Jaja der Cell (Walter Pall), wie mans nimmt hat da sicherlich nicht ganz unrecht. Wenn man allerdings bei so nem Bäumchen, wie dem besprochenen Ahorn eine Stammverdickung erreichen will funktioniert meiner Meinung nach nur die Variante mit Opferästen relativ gut. Hier hat man allerdings das Problem, dass relativ große Narben entstehen, wenn man diese später wieder entfernt.


Was ich aber eigentlich noch anmerken wollte, da es für einen Anfänger nicht gleich klar ist, ist, das man einen so großen Baum (2-3m) meist nicht einfach ausgraben kann (sofern er nicht in einer Felsmulde oder ähnlichem wuchs), da er das mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht überleben wird, oder zumindest ewig kümmert. Bei so großen Pflanzen geht man beim Ausgraben in mehreren Schritten vor, sprich erstmals ringförmig rund um den Baum buddeln was das Zeug hält und sich erstmals ein Bild vom Wurzelballen (- System) verschaffen. Sind nur wenig Saugwurzeln im Bereich des Stammansatzes vorhanden, werden erstmals nur die großen Pfahlwurzeln und die weit ausladenden Wurzeln gekappt, um den Baum nicht zu sehr zu schwächen. Anschließend wird die Mulde wider zugeschüttet (idealerweise Torf) und dem Baum erstmals Zeit gegeben genügend neue Saugwurzeln auszubilden und wieder zu Kräften zu kommen. Auch ein erster Rückschnitt kann hier gleich mit erfolgen. Ist die Zeit reif kann der Baum dann endgültig ausgegraben werden, bzw. wenn erforderlich die genannte Prozedur erneut durchgeführt werden. Das sichert dem Baum eine beinahe 100% Überlebenschance, beim späteren umpflanzen in einen Container, Schale oder was auch immer.
Diese Variante erscheint zunächst mal etwas langwierig, ist aber wenn man überlegt, dass man sich dadurch 5-6 Jahre mühevollstem Aufschulen und Pflege erspart sicher eine sehr flotte Variante um zu kräftigen und vitalen Rohlingen zu gelangen.
Ich habs bei meinem Lindenyamadori http://bonsaiart.101media.de/viewtopic. ... bed4ccac1f auch so gemacht, da er 3 sehr dicke Pfahlwurzeln hatte, und Saugwurzeln im Bereich der Basis nahezu nicht vorhanden waren. Die über 1 m langen,1-2 cm starken Triebe habe ich gleich beim ersten mal entfernt, und nur die dünneren Triebe belassen, aus denen ich meine Krone neu aufbauen werde.

Mein Tipp: Wenn du die Möglichkeit hast versuch es doch einfach mal, es lohnt sich.

Mit freundlichen Grüßen Roland
Selbst die größten Weisheiten werden im Moment des Verstehens banal. (Chinesische Weisheit)
Benutzeravatar
Tropenfreak
Forum Spezialist
Beiträge: 110
Registriert: 11.02.2006, 14:38
Wohnort: Wolfsberg

Beitrag von Tropenfreak »

@Bonsai9

AAAH jetzt hast du während ich meinen Beitrag verfasst habe die zugehörige Frage gestellt :-) Antwort siehe oben.

Die Form ist da eher Nebensache, da du ja ohnehin die Krone neu aufbauen musst. Er sollte jedoch nicht unbedingt wie ne Bohnenstange aussehen :-) . Wenn er allerdings gleich eine verwertbare Form aufweist (schwer zu finden) ist das sicherlich kein Nachteil.

lg Roland
Selbst die größten Weisheiten werden im Moment des Verstehens banal. (Chinesische Weisheit)
Benutzeravatar
Thomas
Forum Spezialist
Beiträge: 9277
Registriert: 21.05.2004, 22:00
Wohnort: Pirna
Kontaktdaten:

Beitrag von Thomas »

Natürlich wird man nicht in den Wald gehen und jeden x-beliebigen Baum ausgraben, nur weil es groß und dick ist.
Es sollte schon Voraussetzungen habenm, die ihn für die Bonsaigestaltung interessant machen, z. B. einen gewundenen Stamm, einen breiten Stammansatz bei guter Stammverjüngung und genügend gestaltbare Äste.
Sowas findet man nicht überall, nur an best. Stellen, sei es im Gebige, auf Industriehalden, auf Haide und Moor usw.
Wichtig ist auch der Untergrund und das Vorhandensein eines Kompakten Wurzelballens und natürlich auch der richtige Zeitpunkt des Ausgrabens.
Es ist auch keinesfalls gesagt, daß man damit schneller zum Ziel kommt, höchstens zu besseren Bäumen.
Hiernal eine Yamadorieiche, ca 40 Jahre alt und trotzdem rel. klein geblieben (ca 1m)
Bild
Cell
Forum Spezialist
Beiträge: 508
Registriert: 14.11.2004, 12:02
Wohnort: in Deutschland nur wo????

Beitrag von Cell »

Wenn man hier schon mit haufenweisen Gegenargumtenten konfrontiert wird möchte ich noch zu meiner verteidigung sagen das ich bei der These mit den 2,50 Meter Pflanzen eher an Baumschulmaterial gedacht hab als an Wald Pflanzen... :wink:

Mfg.CeLL
Bonsai ist nicht die Kunst einen anderen Bonsai zu imitieren, sondern, Bonsai ist die Kunst die Natur zu imitieren.
Antworten