Chinesische Steineibe

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SunnyTaeter
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Chinesische Steineibe

Beitrag von SunnyTaeter »

Hallo,
ich bin Sunny und habe mich schon längere Zeit begeistert in Eurem Forum umgeschaut! Seit Dezember habe ich nun diesen
Podocarpus makii - hier ein Foto des Fachhändlers.

Bild

Es ist mein erster Bonsai, wobei er sich den Namen allerdings erst noch verdienen muss, fürchte ich... Eure Ratschläge und Tipps zu Pflege und Überwinterung haben ihm sehr gut getan - er fühlt sich wohl und hat viele junge Triebe. Selbst eine Amselattacke auf sein Wurzelwerk hatte er gut verkraftet (ich hatte ihn im Frühjahr an einem diesem raren Sonnenabende mal raus gestellt). Er ist 30 cm hoch und sieht mittlerweile so aus - die Bildqualität bitte ich zu entschuldigen, aber das Wesentliche kann man erkennen.

Bild
Von vorne

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Rechts

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Hinterseite

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Von links
Er wurde gedrahtet geliefert und ich habe einen Teil entfernt, da sich darunter neue Triebe bildeten. So, wie ich das verstanden habe, würde ich ihn zunächst nur wachsen lassen und lediglich die jungen Triebe kürzen.

Bild

Ich bin mir allerdings unsicher, was die Austriebe am Stamm und Ast betrifft und würde mich über fachkundigen Rat von Euch freuen! Soll ich sie zunächst einmal wachsen lassen oder sofort entfernen? Und gibt es noch etwas, was ich bei dem Bäumchen zum jetzigen Zeitpunkt tun müsste?

Ich freue mich sehr über jeden Ratschlag!

Viele Grüße,
Sunny
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Moya
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Re: Chinesische Steineibe

Beitrag von Moya »

Hallo,

das ist eindeutig ein Armbruster Baum *gg*.
Alle Triebe, die steil nach unten oder oben wachsen ---> weg damit.

Wachsen lassen ist ne gute Idee, allerdings solltest Du oben etwas mehr lichten, der wird zu dicht, damit unten der Zuwachs mithalten kann.
Drahten musst du eh sehr vorsichtig, das solltest Du Dir life zeigen lassen wie es geht --> möglichst zeitnah.

Bis dahin kannst Du die Hauptäste erst einmal vorsichtig abspannen, dass sie nicht wie Luftikusse nach oben wachsen.
Viele Grüße,
Moya

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Chriss

Re: Chinesische Steineibe

Beitrag von Chriss »

Moya hat geschrieben: Alle Triebe, die steil nach unten oder oben wachsen ---> weg damit.
Das kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Da ist doch so wenig dran, da wäre ich vorsichtig.
Das kann man doch in die richtige Position drahten!?

Hallo Sunny,
SunnyTaeter hat geschrieben:So, wie ich das verstanden habe, würde ich ihn zunächst nur wachsen lassen und lediglich die jungen Triebe kürzen.
Eigentlich anders rum.

Das was Du rot markiert hast würde ich auf jeden Fall wachsen lassen.
Auch wenn der trieb oben nach unten wächst.
Das ist doch gut wenn Dein Baum näher am Stamm austreibt.
Den trieb unten würde ich erst einmal ungehindert wachsen lassen, wegen dem Dickenwachstum!
Mir gefällt Dein Baum! :)
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Moya
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Re: Chinesische Steineibe

Beitrag von Moya »

Hallo,

nee Chris, daraus wird nie was Gescheites. Und ausserdem, wenn man die falschen Triebe wachsen lässt, geht das zu Lasten der 'Richtigen'.
Grad Eiben treiben überall aus und da ist die Selektion recht einfach und man muss nicht falsche Triebe stehen lassen um Wachstum zu erzeugen.

Bei eiben würde ich immer die richtigen Triebe wachsen lassen bei gleichzeitig guter Düngung und die Falschen sofort rigoros entfernen.

Ich ziehe seit Jahren selber kleine Eiben - bewusst in der Schale und nicht mit etlichen Jahren 'Freilandurlaub'. Habe am Anfang auch so gedacht ... erst mal alles stehen lassen und durchtreiben lassen.
Erstens hatte ich dann nachher unschöne Schnittstellen und 2. wuchsen die Triebe, die ich haben wollte nur ungünstig, weil die Bäume all die 'Opfertriebe' mitversorgen musste.
Ich bin daher dazu übergegangen, alles Falsche rigoros wegzuhauen und die Dicke der Äste z.B. zu bekommen indem ich die Astspitzen ewig wachsen lasse, zurückhaue, wachsne lasse etc. das passiert 3 manchmal 4x im Jahr. Und so erreiche ich für die urlahm wachsenden Eiben im Verhältnis einen zufriedenstellenden Dickezuwachs.
Um den Stamm dicker zu bekommen, lasse ich die Spitze schieben .... hier allerdings dann mit _einem_ Opferast.
Viele Grüße,
Moya

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SunnyTaeter
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Re: Chinesische Steineibe

Beitrag von SunnyTaeter »

Liebe Moya,

vielen Dank für Deinen Rat! Hihiiie, mittlerweile erkenne ich die Armbruster-Bäume auch... Ich fand Bonsai schon immer schön, aber mir haben die rechteckigen Töpfe mit dem Untersetzer nie gefallen. Also habe ich mir sozusagen den Baum nach der Schale ausgesucht :P
Ob Du bei Gelegenheit wohl mal in das folgende Bild einzeichnen könntest, wo Deiner Erfahrung nach am besten zu kürzen, bzw. auszulichten wäre?

Bild


Lieber Chris,

mein Bäumchen hat sich über Dein Kompliment sehr gefreut! Den objektiven Bonsaikriterien kann er ja nicht Standhalten, aber ich finde, er hat irgendwie Esprit. Ich hatte bisher kaum Pflanzen in meinen Räumen, weil über kurz oder lang mit ihnen auch immer die Insekten ins Haus kamen... Deshalb ist es schön, dass ich nun eine grüne Insel habe, die sich auch im Haus wohlfühlt!
Was Moya über das Kürzen schreibt, ist einleuchtend! Aber während die Eibe klein und dick und charaktervoll wird, soll sie doch ansehnlich bleiben! Ob das geht?


Viele Grüße,
Sunny
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Moya
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Re: Chinesische Steineibe

Beitrag von Moya »

Hallo,

Sunny, die Spitze auslichten, die ist zu massiv und dicht. Einen Opferast wachsen lassen, der das Stammdickewachstum treibt und unterstützt.

Der Ast oben rechts ist zu schwer und zieht zu viel nach Oben, was zu Lasten der unteren Äste geht. Diesen auch einkürzen und auf einen schwächeren Nebentrieb absetzen.

Der Ast direkt gegenüber steht genau gegenständig, den würde ich mir im Hinterkopf behalten für eine spätere Entfernung, wenn die Krone darüber so aufgebaut ist, dass sie das entstehende Loch abdecken kann. Bis dahin diesen Ast kurz halten und am Wachsen hindern.

Der Ast direkt darunter zieht auch zu viel nach Oben, den einkürzen und auf einen schwächeren Nebentrieb absetzen. Er sollte dann eigentlich willig aus dem alten Holz austreiben, was nötig ist, denn in Richtung Stamm ist er zu kahl.

Das Astpaar darunter ist auch gegenständig und es sollte entweder einer weg oder nach hinten gedrahtet werden als Tiefenast wenn das möglich ist. Hier würde ich den rechten Ast markieren, denn er liegt direkt über dem Nebenbaum und ausserdem würde links ein zu großes Loch entstehen, wenn der linke Ast entfernt oder zurückgedrahtet würde.
An diesem linken Ast würde ich jetzt lediglich das nach unten wachsende Fitzel entfernen und ihn ansonsten erst mal kräftig wachsen lassen, damit er dicker wird.
Viele Grüße,
Moya

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Thomas
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Re: Chinesische Steineibe

Beitrag von Thomas »

Hallo,
das sind Jungpflanzen, die eigentlich weder in ene Bonaischale noch gedrahtet gehören.
Diese Arten überhaupt bei uns als sogenannte Zimmerbonsai zu halten, wird auf Dauer kompliziert.
Ich weiß nicht, ob was zur Winterhärte der Art gesagt wurde.
Ich weiß nicht was man für sowas löhnen muss, aber jede Baumschule bietet da weitaus besseres Material, etwa an Wacholdern heimischen Eiben und anderen Nadelgehölzen an.
Es lohnt sich schon mal , Händler zu vergleichen mal auf einer Ausstellung die Angebote anzuschaun.
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Moya
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Re: Chinesische Steineibe

Beitrag von Moya »

Hallo,

Thomas diese Eibe ist bei uns nicht sehr frosthart und sollte im Kalthaus bei nicht weniger als 3 und nicht mehr als 10 Grad überwintern.
Der Armbruster ist bei getopften Pflanzen recht teuer - zumal wenn es sich um solche Schalen handelt, die sind schon ohne Baum mächtig teuer - aber dafür auch schön und absolut frostfest.
Ich vermute mal, der Preis dieses Ensembles lag bei um die 50-65 Öhre.

Voll durchdrahten würde ich das Kerlchen auch nicht, allenfalls den größeren Ästen mit Draht eine Biegung und Richtung geben und dann kräftig wachsen lassen - ggf. in einem großen Pott. die Schale kann man für später aufheben oder etwas anderes reinpflanzen.
Viele Grüße,
Moya

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Jupp
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Re: Chinesische Steineibe

Beitrag von Jupp »

Was nützt eine frostfeste Schale, wenn die Pflanze, in dem Fall eine Podocarpus, nicht frostfest ist. In der Schale wird sich diese Pflanze nie zu einem Baum entwickeln und für das Freiland taugt sie in keinem Fall. Es ist schade, dass immer wieder solches Material gekauft wird, auch mit der Absicht viel Zeit zu investieren um einen Bonsai daraus zu gestalten. DAS KLAPPT NICHT!!!!!
Bäume dieser Art, die den Namen Bonsai verdienen sehen anders aus.
Dateianhänge
DSC_0627.JPG
DSC_0627.JPG (53.48 KiB) 3816 mal betrachtet
http://juppsbonsaiblog.blogspot.com/
Grüße Jupp (Josef Pfeffer)
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Moya
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Re: Chinesische Steineibe

Beitrag von Moya »

Hallo,

Jupp, über sinn und Unsinn solcher potentiellen Indoors lässt sich zwar trefloich streiten, jedoch liegt hier in diesem Fall der Bonsai schon im Brunnen und aus Achtung vor der Pflanze sollte man sie nun so gut es geht auch pflegen.
Und was die frostfeste Schale nutzt, das musste den Herrn Armbruster fragen, denn der hat das Pflänzchen da reingestellt. :D

Ich persönlich weiss, waru mich 0! Indoors habe und nur ganz wenige Kalthäusler (2 um genau zu sein).

Persönlich habe ich irgendwie Freude daran, Prebonsai und Feldkultur in der Schale zur Reife zu bringen, es gibt mir eine tiefe Befriedigung, wenn sich ein Bäumchen trotz der beengenden Schale freudig entwickelt und wächst und gedeiht.
Habe daher hier viel 'Kleinzeug' hier stehen und ein paar schöne 'Oberklässler', die dann und wann auch einmal Ausstellungsluft schnuppern dürfen. :lol:
Viele Grüße,
Moya

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Re: Chinesische Steineibe

Beitrag von SunnyTaeter »

Hallo,
vielen Dank für Eure Rückmeldung!

Lieber Jupp,
das ist ja ein beeindruckendes Exemplar!
Wo ich nun von der traurigen Prognose meiner Pflanze erfahren habe, bleibt mir am Ende ja immer noch die Freude über eine frostfreie Obstschale :lol:

Liebe Moya,
ich möchte Dir noch ein Kompliment über Deinen Koreanischen Ahorn machen: Diesen grandiosen Baum könnte ich stundenlang anschauen! Wie alt ist er denn?

Viele Grüße,
Sunny
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Moya
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Re: Chinesische Steineibe

Beitrag von Moya »

Hallo,

Sunny, der dürfte mittlerweile so um die 40-45 Jahre alt sein. Danke für das Kompliment. Ist übrigens auch ein Armbruster *gg*.
Muss dazu sagen, dieses Jahr schaut er auch wirklich extra schön aus, was mich natürlich unendlich freut, :D
Viele Grüße,
Moya

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