Ein Neuer auf "Ideenexkursion"!

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Thomas
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Re: Ein Neuer auf "Ideenexkursion"!

Beitrag von Thomas »

In den Garten setzen mit dem komletten ausgestochenen Ballen.
Das fällt ja nun aus, da Du den Wurzelballen schon freigespühlt hast.
Bonsaisubstrat muss körnig sein, Korngröße ab 4 mm.
Siehe auch unten in den Fachbeiträgen (Erstbehandlung von Baumschulpflanzen, Bonsaibaumschule u.a.)
Stöbi
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Re: Ein Neuer auf "Ideenexkursion"!

Beitrag von Stöbi »

Hallo,
Daniel Kneifel hat geschrieben: Worauf Thomas hinaus will, ist, dass sich Sand möglicherweise verdichten könnte
Daniel
mir ist zwar klar worauf Ihr hinaus wollt, aber daß würde ich so mal bestreiten. Ich werde mich natürlich an Eure Tips halten, aber Sand verdichtet sich nicht (es sei denn er hat 0-Anteile, also Schluff)! Weil er eben rundkörnig ist. Er wird ja eben eingesetzt um Böden (z.B. Wiesen) durchlässig zu halten, bzw. zu machen. Aber daß nur am Rande.
Mir leuchtet schon ein, das groberes Material einfach mehr Zwischenräume für Wasser bietet und so das Wurzelwachstum befördert.

Ja, die Sachen mit dem ausgestochenem Ballen, war leiden nicht zu bewerkstelligen, im Kiesbett. Ich hab die Wurzel hauptsächlich mit der Hand freigelegt, weil es einfach nicht anders ging. Und dann irgendwann gekappt. Mit Ballen, war da also nicht viel. Aber bisher sieht sie noch recht lebendig aus, bin also guter Hoffnung.
Die Fachbeiträge hab ich alle gelesen und möchte mal ein großes Lob an die Autoren aussprechen! Soviel gebündeltes Wissen, findet man ja in kaum einem Buch. Daumen hoch! :wink:
Grüße David
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Thomas
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Re: Ein Neuer auf "Ideenexkursion"!

Beitrag von Thomas »

Sand verdichtet sich nicht nur, er verschlammt und verhindert , dass Luft an die Wurzeln kommt.
Aber nimm Deinen Sand und mache Deine eigenen Erfahrungen.
Stöbi
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Re: Ein Neuer auf "Ideenexkursion"!

Beitrag von Stöbi »

Hallo Thomas,

es liegt mir wirklich fern, mit Dir über bonsaispezifische Themen, wie eben das Substrat zu diskutieren. Da bist Du einfach der Profi und ich jemand der aus Unwissenheit fragt. Also versteh mich bitte nicht falsch. In Zukunft werde ich mich da, wie schon geschrieben, an Deine Erfahrungswerte dankbar halten, auch beim nächsten Topfen der Linde (werd sie aber sicher diesjahr nicht nochmal extra umtopfen!).
Aber wie Du weißt, bin ich Landschaftsgärtner und habe eben einfach gelernt (und setze es auch in der täglichen Praxis um) daß Sand eben nicht verdichtbar ist.
Mich würden einfach mal Argumente interessieren, wieso er nicht als Substratbeisatz geeignet ist.
Wir bearbeiten jährlich mehrere Golfplätze, die erst vertikutiert oder aerifiziert werden und anschließend gesandet werden. Und daß ausschließlich um den Boden durchlassiger und "atmungsaktiver" zu machen. Und auch beim Pflastern, wird Splitt (der hier teilweise als Substratzusatz empfohlen wird) als Unterbau verwendet, eben weil er sich durch seine Spitzkörnigkeit gut verzahnt, also verdichtet und dann Sand aufgebracht, um Wasser abzuleiten.
Bin also irgendwie durcheinander, Stimmt nun das, was man im Gartenbau lernt, oder ist Deine Meinung die Richtige? Wie gesagt, versteh das nicht als Angriff, ich will nur alles verstehen!
Grüße David
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Thomas
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Re: Ein Neuer auf "Ideenexkursion"!

Beitrag von Thomas »

Gartenbau und Bonsai , das sind verschiedene Dinge.
Natürlich lockert man Boden mit Sand auf und auf dem Golfplatz brauche ich 50 Halme auf dem cm². Da würde schon mal Akadama oder Blähschiefer mit 4mm-Körnung kaum gehen.
Ansonsten ist Sand billig, viel billiger als Lava, Bims oder Kies o.ä., das ist sicher auch ein Grund.
Sonst würde man für viele Sachen warscheinlich letztere Materialen nehmen.

Bonsaisubstrat muss körnig stabil sein, wo bitte soll da Sand einen Platz haben.
Den spühlt es aus der Schale.
Womit willst Du ihn mischen? Akadama, Bims, Lava, Blähschiefer? Was sollte das bringen, als dass der Sand die Luftdepots zwischen den Körnern verstopft.
Daniel Kneifel
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Re: Ein Neuer auf "Ideenexkursion"!

Beitrag von Daniel Kneifel »

Hallo Thomas,

ich habe damals auch des öfteren Sand verwendet, aber ausschließlich in Verbindung mit normalen Erdböden. Das ist zwar nicht optimal, aber damals - meine ersten Bonsaierfahrungen habe ich vor etlichen Jahren gemacht - war mir der Umgang mit "modernen" Substraten noch nicht geläufig. Hab mich halt einfach an der Natur orientiert. Auch in vielen alten Bonsaibüchern (die natürlich nicht mehr den Stand der Dinge darstellen) wird die Verwendung von Sand zur Erreichung margerer Bodenqualität, angesprochen.
Aber du hast recht. In Verbindung mit groben, körnigen Material ist Sand sinnlos, weil die Vorteile des Materials dadurch ausgeschaltet werden...Das nur noch mal aus meiner Sicht.

Schönen Gruß
Daniel
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Thomas
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Re: Ein Neuer auf "Ideenexkursion"!

Beitrag von Thomas »

Die älteren Bonsaibücher waren nur schlechte Japanische Übersetzungen.
Da stand im Japanischen Kies und Akadama und bei der Übersetzung kam raus Sand und Lehm.
Stöbi
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Re: Ein Neuer auf "Ideenexkursion"!

Beitrag von Stöbi »

Hallo,

ich wollte sicher nicht, Euch zwei in Diskusionen verwickeln. Mir ging es nur um eine klare Antwort die Thomas ganz sicher vermittelt hat. Danke dafür, das leuchtet mir echt ein! Sand laß ich also weg, demnächst.
Aber Daniel führt eben genau daß an, was ich meinte. Ich handhabe ja momentan noch keine neuen Materialien. Aber ich gelobe Besserung!
Im nächsten Jahr werde ich allgemein umstellen und hoffendlich hab ich bis dahin auch einen Bonsaianfängerkurs bzw. einen Potentialerkennungskus mitgemacht! Wird sowas eigendlich auf der Triennale angeboten? Was kostet das ungefähr?
Bin äußerst gespannt auf Diese Ausstellung ud es sieht auch so aus, als könnte ich kommen! (Jippppie!!!)
Freu mich Euch kennen zu lernen und viiieeel zu lernen!
Grüße David
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