Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsicum)

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RatWolf
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Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsicum)

Beitrag von RatWolf »

Hallo,

ich bin relativ neu im Forum und allgemein auf Bonsais bezogen...
Hab bis jetzt nur "fertige" im Baumarkt gekauft, manche erfolgreicher, manche nicht so sehr... :oops:
Jertzt habe ich mich mal versucht am selber züchten von klein an, und da wir einen schönen kleinen Korallenstrauch haben der mmn. potenzial zu nem Bonsai hat, habe ich mal angefangen einen zu züchten...
So sieht er jetzt nach knapp x Monaten aus:
Bild
Hab schon bissl Mos aus dem garten hinzugefügt und bisschen steine zum gut aussehen ;)
Hat jemand von euch Ahnung von dieser Art?
Achja, hab ihn in unserer Gartenerde herangezogen, gleiche wie jetzt... und die ist wohl sehr tonhaltig :)
Hab ihn desswegen gewählt weil er ziehmlich robust zu sein schein (der große hat schon komplettes austrocknen überstanden) und ich dachte der eignet sich gut für auf der Arbeit...
Zusätzlich ist es eine schalte mit wasserreservoir und strick der das wasser in die erde leitet...
somit sollte alles erledigt sein damit er schön wird und perfekt für die arbeit geeignet ist!

Freue mich auf nette gespräche, tipps usw.

LG
Ralf

P.S.
bitte nur konstruktive kritik ;) (JA ich weiß, ist kein echter baum und billigschale usw...)
Graph
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von Graph »

Abent Ralf,
natürlich ist das noch kein Bäumchen und so wie der im Moment gepflanzt ist wird er das auch erstmal ne Zeit lang nicht. Du hast bestimmt schonmal hier und da gelesen, dass Leute ihre Pflanzen im Feld einbuddlen oder im grossen Topf.. damit sie halt schneller ranwachsen.

An sich ne gute Idee aber nicht komplett ausgereift in dieser Ausführung. Netztöpfe/TeichTöpfe.. oder auch FliessTöpfe. Mag sich erstmal seltsam anhöhren, dass diese bessere Bewurzelung kreiren als frei eingegraben.. iss aber so.

Warum? Luft stutzen..
Die Wurzeln wachsen vor sich hin, kommen dann an den Rand, aber da dort hauptsächlich Löcher sind und keine Plastik-wand trocknet die Spitze ab. Und wie beim Geäst auch treibt dann der "untere" Teil mit neuen feinen Wurtzeln. Die Wutzeln rollen sich nicht um den Ballen, verteilen sich im kompletten Topf und sind schön fein.
Aber nicht jetz in einen riesigen Topf mit Löchern setzen.. am besten funktioniert das, wenn du vom Setzlings- zum 4Liter zum 11 Liter Topf gehst, dann 2 Jahre darin und du solltest was sehr nutzbares haben.

Natürlich solltest du auch darüber nachdenken eine Weniger organische "Erde" zu nutzen.. Lava, Bims, Ton substrate funktionieren sehr gut im kombo mit ein wenig organischer Materie (ich bevorzuge 4:1 Mischverhältniss).

Wenn du solch eine gut etablierte Pflanze hast ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass sie das Büroleben.. überlebt :)

Oh und ich würde kleinere Steine nehmen.. Aquariums steinchen.. da diese(Jetzigen) sehr glatt sind weiss man instinktiv, dass sie klein sind, was dann den Baum in Relation klein aussehen lässt.
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Thomas
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von Thomas »

Hallo,
grundsätzlich solltest Du Dich bei dem Ganzen Projekt nicht so sehr von Bonsaigrundsätzen
leiten lassen.
Ziehe Dein Bäumchen , wie es Dir gefällt, betrachte es als normale Zimmerpflanze und schau ,
was mit den Jahren druas wird.
Wenn Du in 5-10 Jahren dann evtl. zu enem tollen Zwischenergebnis kommst, kannst Du ir imer noch Gedanken machen, das gezielt in diese Richtung zu entwickeln.

Wenn man Dein Herangehen aus Sicht eines Bonsaianers beurteilen, der das schon paar Jahre machr , ergäbe sich da schon mal die Frage, warum Deine "Baumarktbonsai" -Geschichten nicht so erfolgreich waren.
Auch glaube ich , dass es für das Unternemen Bonsai notwendig ist, sich mal paar grundlegende Basics reinzuziehen.

Manches findest Du uch hier z.B. paar grundlegende Ausführungen zur Indorproblematik
viewtopic.php?f=8&t=405

oder einiges zu Materialauswahl und Gestaltung in den Fachbeiträgen:
viewforum.php?f=10

und zu Bonsai allgemein:
http://www.bonsai-art.com/index.php?opt ... &Itemid=43
http://www.bonsai-art.com/index.php?opt ... &Itemid=43
RatWolf
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von RatWolf »

Hall und Danke für die Antworten, ich werde erstmal den zweiten Weg versuchen und ihn solange klein zu halten wie möglich... wenn ein bäumchen drauß wird ist es schön, ich meine, ich sehe alles nicht so eng, wenns dann nur ne schöne Blume wird, auch gut :)
warum die anderen nichts geworden sind, weiß ich (zumindest bei 5 von 6 ) :) das war behandlungsfehler...
Diese fehler begehe ich nichtmehr ;)
Was mich noch interessieren würde, ob jemand den Korallenstrauch kennt und mir zu ihm speziell tipps geben kann, ich weiß nur dass es ein nachtschattengewächs ist und hab einen oder zwei bonsais bis jetzt im netz gefunden :) nur leider keine hinweise wie man ihn behandelt... sprich schneiden düngen usw. kann man da die gleichen regeln wie auf die meisten anwenden oder bedarfs anderer...
ansonsten muss ich es halt machen wie es eigentlich angedacht war, nach gefühl...

die seiten werde ich mir mal die nächsten tage durchlesen und vll finde ich da ja auch noch hinweise ;)

LG
Ralf
RatWolf
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von RatWolf »

Hallo,

mal ein kleines updatebild zu meinem Bäumchen, hat sich bis jetzt gut entwickelt und sieht schon schön aus.
Das Moos wächst auch gut an.
So langsam siehts find ich wie ein baum aus :)

Einzig der kalk nervt ein bisschen, aber wenn erst das moos überall ist, sollte man das auch nichtmehr sehen :)

LG
Ralf
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RatWolf
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von RatWolf »

So, mal wieder ein aktuelles Bild, ich hab mich mal in drahten versucht.
Was denkt Ihr? Habt ihr irgendwelche ergänzenden Tipps?
Z.B. bin ich mir nicht sicher ob ich ihn im Licht stehen lassen soll oder eher etwas ins dunkle.
Es ist ja wohl ein nachtschatten und laut Beschreibungen soll er gerne licht mögen, hab aber schon oft festgestellt das pflanzen teilweise im schatten stärker treiben.

Danke auch schon mal für andere konstruktive Anregungen ;)

LG
Ralf
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Thomas
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von Thomas »

Das ist Baumvergewaltigung!!!
Tierquälerei steht unter Strafe, mit Bäumen kann man leider sowas machen

So ein junger Baum braucht keinen Draht, den schneidet man.

Das hat doch auch mit Laubbaum jetzt nichts mehr zu tun, wohin soll das gehen.
RatWolf
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von RatWolf »

Hallo Thomas,
Thomas hat geschrieben:Das ist Baumvergewaltigung!!!
Tierquälerei steht unter Strafe, mit Bäumen kann man leider sowas machen

So ein junger Baum braucht keinen Draht, den schneidet man.

Das hat doch auch mit Laubbaum jetzt nichts mehr zu tun, wohin soll das gehen.
Ich hab mich an das gehalten, was ich ebenfalls hier im Forum gefunden hatte und für mich als qualifizierte Aussage empfunden habe:
Aber mit dem Drahten eilt es nicht senderlich. Allerdings ab dem Zeitpunkt wo sich der Stamm zunehmend verdickt & verholzt, - so dass man Angst bekommt die gewünschte Stammform nicht mehr ohne Schraubzwinge hinzubekommen, dann ist es zu spät mit dem drahten. Also bei zB. einer angestrebten Drachenform, wo die Drahtungen ja etwas intensiver sind würde ich schon relativ früh mit dem Drahten beginnen. Ansonsten kann man durchaus bis zum 2ten bis 3ten Jahr warten.
Da mein kleines Bäumchen jetzt anfängt zu verholzen am Stamm und ich gemerkt habe dass er in der länge schon zunehmend fester wird, ist dies mMn. der zeitpunkt der dort bezeichnet wird.

Er soll auch nicht zu einer Besenform oder ähnliches werden, das gibt es mMn. so oft für laubbäume dass ich mich daran sattsehen kann...
Da der Korallenstrauch anscheinend fast alles mitmacht (zumindest bei mir) will ich was neues probieren und will ihn zu einer doppel-kaskade machen. Das hat sich - nachdem ich seine bestehende Form mir genauer angeschaut hatte - angeboten.

Ich bin ja froh über KONSTRUKTIVE Kretik Thomas, wenn du aber nicht es begründen kannst und (mal in meinen Worten wiedergegeben) alles nur als "Falsch und Scheiße" betitulierst, dann empfinde ich dies nicht als Konstruktiv!
Ich finde (wie oben schon erwähnt) die Formen vieler "eingesessener" Bonsaiexperten nur langweilig und unschön, das ist jedoch kein grund denen zu schreiben dass deren Formgebung scheiße ist, oder es als Zistat: "Baumvergewaltigung" zu bezeichnen (als Beispiel Jin und Sharimiki)!

Wenn du jetzt noch Konstruktive anregungen und/oder fachlich mir sagen kannst was ich besser machen könnte, würde es mich WIRKLICH sehr freuen!

Lieben Gruß
Ralf
Graph
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von Graph »

Ich muss zugeben, dass ich ~die gleiche Erst-reaktion hatte wie Thomas.. das ist schon ziemlich extrem.

Zur Sonne:
Dunker als sie momentan stehen solltest du sie auf keinen Fall halten, sonst schiesst sie in der Tat stark aus.. was man für die Vorbereitung eines Bonsai auf keinen Fall will. Wu willst eng sitzende augen um evtl später dort wieder Äste ziehen zu können. Wo keine Augen sind kommen keine Äste.

Wasser/Dünger:
Sieht aus als ob du mal überdüngt hast oder vergessen zu giessen.
Wissenswert: Bei sehr kalkreichem Wasser musst du aufpassen, dass du genug Eisen und Magnesium im Dünger hast sonst gibts schnell Chlorose.

Zur Form:
Die Form mist sehr unnatürlich. Und auch seltsam kahl zum Stamm hin :? Diese Art eignet sich von wuchs-verhalten für Kaskaden, korrekt.. nur musst du mal durchsimulieren wie eine Kaskade entsteht.
Die grossen Faktoren sind Wind und Sonne. Wind peitscht den Baum dauerhaft in eine Bestimmte Richtung weil er hoch auf/an nem Berg steht und der Baum, organisch wie er ist.. folgt. der Sonne folgt er natürlich. Aus diesem Grunde macht eine Doppelkaskade logisch gesehn wenig sinn.

Zum Kahlschlag:
Die energie für's wachstum kommt nicht ausm Wasser, oder Dünger. sondern von der Sonne. Je weniger Blattwerk der Baum hat, desto langsamer wächst er (was nichts damit zu tun hat wie gedrungen er wächst).

Hoffe das hilft.
RatWolf
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von RatWolf »

Graph hat geschrieben:Ich muss zugeben, dass ich ~die gleiche Erst-reaktion hatte wie Thomas.. das ist schon ziemlich extrem.
Was genau ist daran so extrem? Das verstehe ich nicht ganz...
Ist es wegen dem starken rückschnitt? Oder die Biegung?
All dass habe ich schon gesehen und anhand dessen wie er bis jetzt auf rückschnitte reagiert hat nur gemacht.
Wäre lieb wenn du mir das erläutern könntest.
Graph hat geschrieben: Zur Sonne:
Dunker als sie momentan stehen solltest du sie auf keinen Fall halten, sonst schiesst sie in der Tat stark aus.. was man für die Vorbereitung eines Bonsai auf keinen Fall will. Wu willst eng sitzende augen um evtl später dort wieder Äste ziehen zu können. Wo keine Augen sind kommen keine Äste.
Ist es dann nicht sinnvoll nach einem starken rückschnitt genau dies zu machen damit er sich möglichst schnell davon erholt?
Graph hat geschrieben: Wasser/Dünger:
Sieht aus als ob du mal überdüngt hast oder vergessen zu giessen.
Wissenswert: Bei sehr kalkreichem Wasser musst du aufpassen, dass du genug Eisen und Magnesium im Dünger hast sonst gibts schnell Chlorose.
Überdüngt kann nicht sein, ich hab ihn erst zweimal gedüngt, vor ca. 2 Wochen und heute. Hab über Jerusalemkirschen gelesen dass diese von April bis Oktober am besten 2-wöchentlich gedüngt werden sollen, verhält sich dies bei einem Bonsai dann eigentlich genauso?

Wenn dann eher zu wenig wasser, zwischen Weihnachten und Neujahr hat er nur 2mal wasser bekommen.
Dazu muss ich aber sagen, dass er in der Schalte einen Faden hoch zur erde hat und somit es sich selbst bewässert und auch nach einer Woche ohne wasser noch Feucht ist und gut aussieht.
Allgemein kann ich zu dieser Pflanze sagen, dass diese sehr dürreresistent ist. Unser großer war schonmal komplett ausgetrocknet gewesen und ist danach wieder gesprossen...

Das mit den Chlorosen merke ich zuhause schon an unseren Indoor-Rosen, hab denen jetzt erstmal normalen Dünger gegeben und schaue demnächst mal nach besonders Eisenhaltigem (bzw. Magnesiumhaltigen).
Graph hat geschrieben: Zur Form:
Die Form mist sehr unnatürlich. Und auch seltsam kahl zum Stamm hin :? Diese Art eignet sich von wuchs-verhalten für Kaskaden, korrekt.. nur musst du mal durchsimulieren wie eine Kaskade entsteht.
Die grossen Faktoren sind Wind und Sonne. Wind peitscht den Baum dauerhaft in eine Bestimmte Richtung weil er hoch auf/an nem Berg steht und der Baum, organisch wie er ist.. folgt. der Sonne folgt er natürlich. Aus diesem Grunde macht eine Doppelkaskade logisch gesehn wenig sinn.
OK, soweit verstehe ich das, auch wenn ich die form gerne dennoch behalten würde... ist eben mal was anderes ;)
Hmmm... Wie würdest du mir dann empfehlen weiter vortzufahren? soll ich jetzt schon den Rechten Ast abschneiden? Oder jetzt erstmal drann lassen, damit er nicht zuviel auf einmal verkraften muss?
Oder soll ich den eher versuchen auch in die andere Richtung zu bringen?
Ich Möchte Ihn nämlich (gerade weil er seitlich eingepflanzt wurde) über die erde drüber wachsen lassen...
Graph hat geschrieben: Zum Kahlschlag:
Die energie für's wachstum kommt nicht ausm Wasser, oder Dünger. sondern von der Sonne. Je weniger Blattwerk der Baum hat, desto langsamer wächst er (was nichts damit zu tun hat wie gedrungen er wächst).

Hoffe das hilft.
Gut zu wissen, ich war nämlich schon erschrocken, da er normaler weise ziemlich schnell spross und jetzt nach den Letzten zweimal schneiden ziemlich langsam nur wuchs...

Naja, mal schauen wie ich Weiter machen.
Danke für alle Ratschläge, auch im Voraus.

LG
Ralf

P.S. ich mache täglich ein Foto, will irgendwann in 20 Jahren mal ein Video davon haben in Stopmotion ;) bin gespannt wie ich dann über das heute gesagte Denke :D
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Thomas
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von Thomas »

Hallo,
also Dein Zitat bzgl. Drahtung , Schraubzwinge etc. habe ich hier im Forum nicht gefunden.
Kann mir nicht vorstellen, dass das hier stand und wenn, dann sicher nicht in den Fachbeiträgen.

Um es vorweg zu nehmen, von mir aus kannst Du mit Deinem Baum anstellen, was Du willst.

Was ich schreibe , ist meine Vorstellung von Bonsai.

Bonsai orientiert sich am natürlichen Vorbild.
Bei Materialauswahl und Umgang mit Material gibt es für mich und generell bei Bonsai paar Grundsätze.
Die kann man beachten und annehmen, man kann sie aber auch ignorieren.
In letzterem Fall kommt allerdings selten was Gutes bei raus.

Ein solcher Grundsatz ist z.B.:
Man arbeitet mit dem Material und nicht dagegen, oder anders ausgedrückt, der Baum gibt vor, wohin die Reise gehen soll.
Ein zweiter Grundsatz stellt die Baumgesundheit vor alle Maßnahmen.

Wenn ich ich alein die paar Punkte rausnehme, passt da bei Deinem Beispiel und Vorgehen wenig .

Wenn Du das als konstruktive Kritik nicht wahrnimmst, ist das nicht mein Bier.
Es geht hier nicht drum, irgendwen oder irgendwas schlecht zu machen.
Dafür würde ich mir nicht die Mühe machen , hier Tag für Tag in die Tasten zu hauen und stattdessen lieber an meinen Bäumen im Garten rumwerkeln.

Geh einfach mal in die Natur oder auf eine Ausstellung oder zu jemanden in Deiner Umgegend der Dir Bonsai erklären kann.
Aus Büchern und ominösen Forumbeiträgen lernt man das nicht.

Trotzdem sollte man ganz allgemene Basics voraussetzen, ehe man sich da ranmacht.
Die findest Du hier im Forum in den Eingangsartikeln im Anfängerforum unddie solltest Du Dir mal unbedingt reinziehen
RatWolf
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von RatWolf »

Hallo Thomas,
mir ging es nicht darum, dich zu kritisieren, und ich will auch nicht dass hier jetzt ein Shitstorm entsteht.
Mir ging es nur darum, dass du gesagt hast dass es "Baumvergewaltigung" ist, mir aber nichtmal gesagt hast was ich anders/besser machen könnte.
Somit musste/muss ich davon ausgehen, dass dies nur eine eigene Meinung, aber keine "Konstruktive" Kretik ist.
Thomas hat geschrieben:Hallo,
also Dein Zitat bzgl. Drahtung , Schraubzwinge etc. habe ich hier im Forum nicht gefunden.
Kann mir nicht vorstellen, dass das hier stand und wenn, dann sicher nicht in den Fachbeiträgen.
hier mal der Beitrag den ich gefunden habe:
viewtopic.php?t=3413
Und da normalerweise, wenn etwas falsch ist, viele dagegen wettern, ging ich davon aus, dass dies so korrekt ist.
Thomas hat geschrieben: Ein solcher Grundsatz ist z.B.:
Man arbeitet mit dem Material und nicht dagegen, oder anders ausgedrückt, der Baum gibt vor, wohin die Reise gehen soll.
Das habe ich aus meiner Sicht beachtet, denn ich habe mir gründlich vorher die Baumstruktur angeschaut bevor der Entschluss zur Kaskade endgültig gefallen war. Daher ist die Biegung des (ich nenne es jetzt mal) Hauptstammes auch nur minimal und der Rückschnitt der Äste nötig gewesen.
Das mit der Doppelkaskade verstehe ich, dass dies keine natürlich Form dastellt, aber auch dies hat sich durch die Form des Baumes ergeben, der an der Stelle einen Zweiten Ast hatte und der sich dadurch anbot.
Darüber hinaus weiß ich von seinem großen Bruder, dass dieser ziemlich... wie nenne ich das... "verbogen" wächst wenn er groß ist und somit sich evtl. sogar eine Drachen-Form angeboten hätte.
Kannst du mir sagen, wo ich aus deiner Sicht also nicht beachtet habe, was der Baum vorgibt?
Thomas hat geschrieben: Ein zweiter Grundsatz stellt die Baumgesundheit vor alle Maßnahmen.

Wenn ich ich alein die paar Punkte rausnehme, passt da bei Deinem Beispiel und Vorgehen wenig .
Dann sag mir bitte diese, denn ich lese auch jetzt wieder nur: "es passt nicht" aber nicht wieso???
Auch bei der Baumgesundheit habe ich stets versucht mich langsam ran zu tasten und nicht mehr zu schneiden als er verträgt.
Und ich sehe, dass es ihm aktuell gut geht und er sogar wieder fleißig sprießt!
Vielleicht liegt dies daran, dass er im grundstamm ein Busch und kein Baum ist? Ich weiß dass man normalerweise Büsche ja oft ziemlich stark zurück schneidet... Haben die vielleicht ein anderes Schnittverhalten???
Thomas hat geschrieben: Wenn Du das als konstruktive Kritik nicht wahrnimmst, ist das nicht mein Bier.
Es geht hier nicht drum, irgendwen oder irgendwas schlecht zu machen.
Dafür würde ich mir nicht die Mühe machen , hier Tag für Tag in die Tasten zu hauen und stattdessen lieber an meinen Bäumen im Garten rumwerkeln.
Wie gesagt, konstruktive Kritik bedeutet dass man nichtnur sagt: "es passt nicht" sondern auch sagt: "weil" und "aber so kann man es besser machen".
Und zumindest ich konnte in deinem ersten Post nicht einen Hauch von letzterem beiden finden.
Da ich manchmal schwierigkeiten habe in gewissen zusammenhängen den Kontext zu verstehen, würde es mich freuen, wenn du mir das Konstruktive, welches ich übersehen haben muss, nochmal schreibst. (kein witz, ironie, oder sonst was, sondern mein ernst!)
Thomas hat geschrieben: Trotzdem sollte man ganz allgemene Basics voraussetzen, ehe man sich da ranmacht.
Soll ich also Deiner Meinung nach diesen Bonsai wegschmeißen?
Immerhin habe ich jetzt damit schon angefangen und er lebt ja auch gut und sprießt gut!
Also sag mir bitte, was soll ich deiner Meinung nach mit diesem Exemplat machen???

Ich finde es schön und gut in diese Richtung tipps zu bekommen, nur das hilft mir bei dem wie er jetzt ist nicht viel, der ist ja wohl schon "versaut". Daher würde ich im moment gerne wissen, wie Ihr hier jetzt weiter machen würdet!

Vielen Dank im Voraus.
LG
Ralf
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von Graph »

Wegschmeissen? Du hast da ne lebende gesunde Pflanze.. wtf

Ich habe extra nichts zur Form vorgeschlagen, da diese immer dem "Author" unterliegend ist. Wenn du einen Baum gestaltest solltest du eine Geschichte durch diesen erzählen.. ganz egal was diese Geschichte ist.

Einen meiner Bäume z.b.. ein Ficus ca 20cm gross, den ich im tropischen Stil erziehe (ziehe tapia wald).. wenn sich dort wer die Rinde anschaut und die Narben, die frühere Äste hinterlassen haben erzäht das eine dramatische Geschichte voller Leiden und des Kampfes mit den Elementen.. es sieht extrem aus.. aber der ist schon gut angewachsen, gesund und hat immer genug Blattwerk.
Bei deinem macht es Sinn den Stamm locker zu drahten.. aber die Äste sind noch zeitlich weit vom verholzen entfernt. Daher hat es keinen Sinn gemacht die untenrum zu entlauben und zu drahten.
Die Entfernung des mittleren Astes, um die Narbe klein zu halten hat Sinn gemacht.

Was ich machen würde? Den Draht von den Ästen abmachen, auf die sonnige Fensterbank und wachsen lassen und dann Ende des Monats raus in den Garten.
RatWolf
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von RatWolf »

Hallo zusammen,

vorne weg will ich nur sagen, dass ich niemanden angreifen oder einen Streit über den zaun brechen will/wollte.
Missverständnisse tun mir leid, eigentlich wollte ich vorrangig wissen wie ich Fortfahren kann bzw. was ich in zukunft beachten kann/soll.
Und da hab ich wohl nicht das rausbekommen gehabt was ich wollte.
Ich kann zwar in manchen Sachen immernoch keine Tipps für das weitere Vorgehen lesen, aber ich wollte nicht, dass die gemüter so hochschwappten, das tut mir leid.
Graph hat geschrieben:Wegschmeissen? Du hast da ne lebende gesunde Pflanze.. wtf
Nene, kam für mich so rüber, vermutlich bin ich nur bisschen empfindlich gewesen ;)
Graph hat geschrieben:Ich habe extra nichts zur Form vorgeschlagen, da diese immer dem "Author" unterliegend ist. Wenn du einen Baum gestaltest solltest du eine Geschichte durch diesen erzählen.. ganz egal was diese Geschichte ist.

Einen meiner Bäume z.b.. ein Ficus ca 20cm gross, den ich im tropischen Stil erziehe (ziehe tapia wald).. wenn sich dort wer die Rinde anschaut und die Narben, die frühere Äste hinterlassen haben erzäht das eine dramatische Geschichte voller Leiden und des Kampfes mit den Elementen.. es sieht extrem aus.. aber der ist schon gut angewachsen, gesund und hat immer genug Blattwerk.
Ich verstehe, über meinem werde ich in 10 oder 20 Jahren auch sagen dass er eine Geschichte erzählt... Von guten und von schlechten Zeiten, in denen ich nicht wusste was man macht, und vll irgendwann es doch weiß ;)
Ich will ja nur, dass er einerseits sein Potenzial entfaltet, andererseits sehe ich in Ihm eine Form, die ich gerne hätte...
Besonders reizt es mich aber auch, da es eine Art ist, die es selten gibt und ich denke, dass er sich sehr gut dafür eignet (gerade für anfänger wie mich) ;)
Graph hat geschrieben:Bei deinem macht es Sinn den Stamm locker zu drahten.. aber die Äste sind noch zeitlich weit vom verholzen entfernt. Daher hat es keinen Sinn gemacht die untenrum zu entlauben und zu drahten.
Was meinst du mit "locker"? wie unterscheidet sich locker von stramm?
Sie fangen zwar schon an, braun zu werden aber ich verstehe was du meinst.
Mit untenrum zu entlauben meinst du zum stamm hin oder? Vll. frag ich grad blödsinn, aber da sie momentan horizontal liegen bin ich bisschen verwirrt mit "unten" ;)
Graph hat geschrieben: Die Entfernung des mittleren Astes, um die Narbe klein zu halten hat Sinn gemacht.
Was wäre denn falsch gewesen? Den seitlichen ab zu machen und dann die mitte und den anderen in form zu bringen? Hätte es andere Optionen gegeben?
bzw. vll hat es sinn gemacht, aber war es auch richtig in dieser situation, oder auch allgemein?
Ich meine: "wenn ich schon schneiden muss dann richtig" oder "Es war die richtige Methode mit dem Baum fortzufahren"?
Graph hat geschrieben:Was ich machen würde? Den Draht von den Ästen abmachen, auf die sonnige Fensterbank und wachsen lassen und dann Ende des Monats raus in den Garten.
Meinst du beide Drähte? momentan habe ich ja nur einen Ast und den Stamm gedrahtet. Schade ist nur, dass der kleinere Ast schon anfängt auf der (jetzt) oberseite zu treiben und der Große sich auch schon ausrichtet.
Soll ich danach dann auch den dünnen ast (der gedrahtet ist) schneiden, damit er besser zu einer Kaskade wird wie es sein sollte? oder den dann erst wachsen lassen?
Wenn ich Ihn wachsen lasse habe ich angst, dass später ein zu großes Astloch entstehen könnte...
OK und ich fände es bisschen schade die Idee der doppelkaskade aufzugeben, ich verstehe aber den unsinn dessen...
Gut man kann sagen: mach was du willst... Nur ich vermute ab irgend einem zeitpunkt werde ich dann nicht weiterkommen und/oder überall auf ablehnung stoßen, bzw. selber irgendwann mir in den arsch beißen...
Ich bin echt im moment am grübeln was ich machen soll damit...

Naja, so viele Fragen...
Danke nochmals für eure Beiträge.
LG
Ralf
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Re: Korallenbäumchen / Jerusalemkirsche(Solanum pseudocapsic

Beitrag von Graph »

Solange dein Baum gesund ist und bleibt sind alle Meinungen anderer Leute scheiss egal.

Wirste mit den Jahren schon lernen :)
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