Acer palmatum (Fächerahorn) Fragen zum Schnitt

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Most
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Acer palmatum (Fächerahorn) Fragen zum Schnitt

Beitrag von Most »

Schönen Abend miteinnader,


kann mir hier zufällig jemand bezüglich dem Schneiden der oben genannten Bäume helfen? Es heißt hier ja immer wieder man soll beim Schneiden der Äste bei der Gattung Acer einen guten Zentimeter stehen lassen, der anschließend zurück stirbt und nach einem Jahr ganz entfernt werden kann. Macht das denn wirklich Sinn und wäre es nicht besser mit einer Konkavzange direkt am gewünschen Schnittbereich zu schneiden und das ganze mit Wundpaste zu versorgen? Gerade wenn es um Äste >= 0.5 cm geht sieht so ein Stummel doch sicher seltsam aus und würde wohl auch stärker faulen als eine gut versorgte konkave Wunde?
Hoffe die Frage ist nicht zu banal, will mein Vorgehen eben immer auch vom Pflanzenphysiologischen Sinn her verstehen.

Besten Dank im Vorraus! :)
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Thomas
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Re: Acer palmatum (Fächerahorn) Fragen zum Schnitt

Beitrag von Thomas »

Hallo!
Das mit dem Stummel gilt prinzipiell für alle Laubbäume.
Wie vieles an Bonsai ist nicht alles unbedingt pflanzenphsiologisch erklärbar, sondern geschieht aus Erfahrung.
Vieles muss man auch nicht als absolut ansehen.
Frage 10 Leute und Du wirst 10 verschiedene Herangehensweisen zu hören bekommen.
Beim Schnitt von Ahornen kommt es z.B. darauf an, wann man schneidet. Große Schnitte macht der versierte Bonsaianer auch gern in der Hauptaustriebszeit, weil da die Wunde am schnellsten überwallt. Dort ist auch guter Wundverschluss sinnvoll.
Wenn Du jetzt oder im Winter schneidest , wo der Saftfluss zum Erliegen gekommen ist, musst Du mit Rücktrocknung rechnen, egal wieviel Kitt Du auf die Schnittstelle pappst. Scheidest Du also direkt am Ursprung oder an der Knospe, trocknet es halt dann evtl. weiter rück als gewollt und die Wunde wird ggf. größer als beabsichtigt.
Für die Optik ist so ein Knubbel für evtl. ein halbes Jahr doch kein Ding, es sei denn Du willst den im Februar schon auf der Trophy zeigen. Da fault in der kurzen Zeit auch nichts und der Baum schottet tote Bereiche auch ab. Auch Pilze dringen mit ganz großen Ausnahmen nicht von totem Holz in lebende Bereiche ein. Es gibt Pilze , die befallen lebendes Holz und es gibt andere , die befallen totes. Selbst der bei Ahornen recht häufige Rotpustelpilz, der angeblich ganze Baumspitzen absterben lässt. befällt nur Bereiche, die der Baum schon aufgegeben und abgeschottet hat.
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