Mein Ficus Retusa mit Pilzbefall im Erdreich

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BatezZz
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Mein Ficus Retusa mit Pilzbefall im Erdreich

Beitrag von BatezZz »

Servus,
gerade hab ich bemerkt dass sich im erdreich meines Bonsai,anscheinend über Nacht,einige Zentimeter hohe,weisse Pilze gebildet haben.

Was ist da los :?: :?: :?:

Ich bin Bonsai-Anfänger und hab so gut wie keine Ahnung lol.

Hier sind 2 Bilder von den Pilzen,bitte helft mir.

:cry: :cry: :cry:

BatezZz

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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Gratuliere zur erfolgreichen Pilzzucht! :lol: :lol: :lol:
Leider ist das Bild etwas klein, aber ich würde sagen, das ist der Geschröpfte Tintling, ein hervorragender Speisepilz, der v.a. auf Schutthalden vorkommt.
Ich denke mal, Dein Substrat wird eine ähnliche Konsistens aufweisen und ich würde dringend raten, das Substrat auszutauschen und die Pilze zu entfernen, denn wie der Name sagt, zerfallen die, wenn sie größer werden zu einer tintenartigen Pampe.
Aber Vorsicht mit dem Verzehr, ich bin mir auf Grund des kleinen Bildes nicht 100%ig sicher.
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ulf
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Beitrag von ulf »

Sollte das nicht vielleicht sogar ein guter Mycorrhiza-Pilz sein? Da würde ich mich erst einmal informieren, bevor du das Substrat wechselst! Mycorrhiza helfen deinem Baum an Nährstoffe zu kommen. Fast alle Bäume bilden mehr oder weniger spezifische Symbiosen mit Pilzen.

Gruß
ulf
BatezZz
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hmm

Beitrag von BatezZz »

danke für eure raschen antworten!
ich weiss nich wen ich wo zu rate ziehn soll
ich war definitiv schockiert die waren auf einmal da
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ulf
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Beitrag von ulf »

Du sitzt vor dem umfassendsten Ratgeber des Universums - nein, nicht dem "Anhalter durch die Galaxis", aber dem Internet!
BatezZz
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ajo

Beitrag von BatezZz »

Ja allerdings is nich so leicht was zu finden,wenn man nich weiss ws für ein Pilz un so.

Ich kann nur sagen dass die Pilze über Nacht wieder enorm gewachsen sind ich mach später ein paar Bilder und setz sie zum vergleich rein,verdammt sind die groß geworden.
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BatezZz
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sodele

Beitrag von BatezZz »

Also ich hab mich nochn bisschen informiert und ich denk auch es is ein mykorrhiza.
Dem Bonsai gehts jedenfalls prächtig.
Wie lange dauerts aber bis sich so ein Mykorrhiza wieder verflüchtigt,oder bleibt der ewige zeiten?

Hier noch ein Bild von den Pilzen und eins wie er generell ausschaut.

adios BatezZz

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Thomas
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Beitrag von Thomas »

ulf hat geschrieben:Sollte das nicht vielleicht sogar ein guter Mycorrhiza-Pilz sein?


Das ist Quatsch mit Pilzsoße! Das ist es mit Sicherheit nicht, die haben keine solchen Fruchtkörper.
Ein Tintling ist es allerdings auch nicht, allerdings einer über den ich mir ernsthaft Gedanken machen würde..
Nicht irremachen lassen, bei guter Drainage dürfen bei Ficus keine Pilze sein, er steht zu feucht (Modder, Zersetzung) in, nehme ich mal an torfigem Substrat und daß ein Ficus, als Bewohner eher trockener Gebiete Mycorrhiza bräuchte, wäre mir neu.
Also dringend in neues (torffreies) Substrat.
Ein Pilz verflüchtigt sich nie, wenn es ein Baum ist der das Holz befällt wie unser einheimischer Hallimasch, dann gute Nacht.
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ulf
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Beitrag von ulf »

Hallo Thomas,
Thomas hat geschrieben:Das ist Quatsch mit Pilzsoße! Das ist es mit Sicherheit nicht, die haben keine solchen Fruchtkörper.


Wie kommst du darauf? Auch (und in der heimischen Flora vorwiegend) Basidiomyceten bilden Mycorrhiza aus. Ein Fruchtkörper dieser Art ist bei uns also durchaus zu erwarten.

Thomas hat geschrieben:
Nicht irremachen lassen, bei guter Drainage dürfen bei Ficus keine Pilze sein, er steht zu feucht (Modder, Zersetzung) in, nehme ich mal an torfigem Substrat und daß ein Ficus, als Bewohner eher trockener Gebiete Mycorrhiza bräuchte, wäre mir neu.
Also dringend in neues (torffreies) Substrat.


Zum einen ist mir neu, dass Ficus kein Torf mag (ich bin da gegenteiliger Meinung), desweiteren ist mir neu, dass Ficus eine Gattung ist, deren Arten eher trockene Gebiete bevorzugen und darüber hinaus leuchtet mir nicht ein, warum Mycorrhiza in trockenen Gebieten weniger weit verbreitet sein soll. Tatsächlich sind 90% aller höheren Pflanzen mycorrhiziert. Zu den nicht mycorrhizierten Arten gehören bestimmte Taxa, die mit anderen Lebensformen Symbiosen bilden (z.B. Fabaceen mit Knöllchenbakterien), jedoch nicht allgemein Pflanzen bestimmter Ökosysteme (z.B. arider Gebiete). Es wäre mir neu und wenig einleuchtend, warum gerade Ficus keine Mycorrhiza ausbilden sollte.

Ich habe wirklich keine Ahnung, um welchen Pilz es sich hier handelt, ob er saprophytisch, parasitisch oder eben doch ein Mycorrhiza-Pilz ist. Ich würde raten, zunächst einmal die Art zu bestimmen um dann die Lebensweise dieses Pilzes zu recherchieren.
BatezZz
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sie sind tod

Beitrag von BatezZz »

die pilze sind in der zwischenzeit gestorben,ich hab einmal kurz gezogen und sie kamen gleich im ganzen geflecht raus.
damit hat sich das "problem",wie ich hoffe,vorerst erledigt.
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ulf
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Beitrag von ulf »

Was du aus der Erde gezogen hast, das sind nur die Fruchtkörper des Pilzes. Im übertragenen Sinne hast du also nur den Apfel vom Baum gepflückt. Der Pilz an sich sitzt als feines Hyphengeflecht noch in der Erde.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

ulf hat geschrieben:Ich habe wirklich keine Ahnung, um welchen Pilz es sich hier handelt, ob er saprophytisch, parasitisch oder eben doch ein Mycorrhiza-Pilz ist. Ich würde raten, zunächst einmal die Art zu bestimmen um dann die Lebensweise dieses Pilzes zu recherchieren.


... und in der Zwischenzeit ist u.U. alles zu spät.
Ich weiß nicht, woher Du Deine Mycorrhiza-Kenntnisse beziehst.
Ich schreibe aus meiner Erfahrung und wie ich handeln würde.

Und Fakt ist, daß solche Art Pilze, sicher auch in Symbiose mit Bäumen leben können, mit dem, was der Bonsaianer als Mycorrhiza-Pilzen bezeichnet aber nichts zu tun haben. Andererseits können solche Art Pilze auch erheblichen Schaden anrichten, die im Extremfall bis zum Verlußt des Baumes führen können, auf jeden Fall sind sie Zeichen für ungewünschte Zersetzungserscheinungen bzw. auch zu viel Feuchtigkeit im Substrat.

Und da sind wir bei Torf. Torf(ausgesiebt) kann als Substratzusatz für bestimmte Arten durchaus notwendig und nützlich sein. Substrate die zu mehr als 50 % aus Torf bestehen, halte ich für ungeeignet, da eine ausreichende Drainage nicht mehr gewährleistet ist.
Bei Ficus würde ich ganz darauf verzichten und natürlich ist er ein Vertreter eher trockener Standorte , der zwar feucht, aber nie naß stehen will. Das sieht man doch schon am Habitus (oftmals sukkulenter Stamm, harte Blätter mit wachsartigem Überzug) .

Wir können hierlange über gute oder schlechte Pilze herumreden, der hat da im Normalfall da nichts zu suchen und von Mycorrhiza-Pilzen an Ficus habe ich noch nie gehört und wirst Du auch in der Literatur nichts finden.
Das ist, ich wiederhole mich, Quatsch.
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ulf
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Beitrag von ulf »

Klar, jeder hat mal einen schlechten Tag, manchmal läufts privat nicht so gut oder im Beruf. Dein latent aggressiver Unterton erklärt sich hoffentlich ganz allein da heraus und ist nur temporär.
Deine Erfahrungen in Bonsaipflege, deine Tipps und Ratschläge in Ehren, sicher ist es das beste auf Nummer sicher zu gehen und die Pflanze schnellst möglich umzutopfen.
Doch - verzeih diese vermeintlich kätzerische Äußerung - mit biologischen Fakten hat das nichts zu tun.

1. Inwiefern unterscheidet sich der Mycorrhiza-Begriff der Bonsaianer von dem der Botaniker? Noch einmal: in unseren Breiten sind es vor allem die Hutpilze, die Mycorrhiza bilden.

2. Tatsächlich sind die meisten Ficusarten pantropisch eher an feuchten bis frischen Standorten zu finden. Die von dir erwähnten Merkmale, wie dicke Cuticula und sukkulenter Stamm, müssen in den Tropen anders gedeutet werden als in der heimischen Flora.
Viele Arten von Ficus (auch F. retusa) sind Semiepiphyten und leiden in jungen Lebensphasen in Astgabeln großer Bäume tatsächlich oft unter Wasserstress (daher auch die sukkulenten Wurzeln). Doch selbst wenn sie den feuchten Waldboden mit ihren Luftwurzeln erreicht haben bedürfen diese Bäume transpirationshemmender Einrichtungen.
Ich habe lange genug in Südamerika an und unter Regenwaldbäumen gearbeitet und kann dir bestätigen, dass die Waldböden hier ganzjährig feucht sind, die Blätter der kronenbildenden Bäume aber, aufgrund der extremen Strahlungsstärke in diesen Breiten, tatsächlcih fast durchgehend Einrichtungen zum Schutz vor zu starker Verdunstung haben.

3. Nur weil du noch nie von Mycorrhiza an Ficus gehört hast, muß das noch lange nicht heißen, dass in der Literatur nichts zu finden ist. Einfach nach "Ficus" in Kombination mit "Mycorrhiza" gegoogelt bringt schon 1.400 Ergebnisse, von denen ich hier nur 2 beweiskräftige ausgewählt habe
http://mycorrhiza.ag.utk.edu/latest/lat ... Metca1.htm
http://mycorrhiza.ag.utk.edu/latest/lat ... srina1.htm

Deine Arbeit hier in diesem Forum verdient alle Hochachtung, doch Hochmut deinerseits darf daraus nicht erwachsen!
Gruß
ulf
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Danke für die umfangreiche Aufklärung.
Nur helfen Deine hochwissenschaftlichen Erklärungen dem Fragesteller nicht einen Schritt weiter.

Nur soviel. ich habe keinen schlechten Tag, nur nerven diese Lehrbuch(halb)weisheiten, die für die Praxis ohne Belang sind und den Fragesteller, und das sind hier meist Einsteiger, nur irre machen.
Was soll der mit Deinen biologischen Fakten anfangen.
Ich habe noch nie einen Schirm- oder Hutpilz (sicher wirst Du mir den Fachbegriff hierzu gleich nennen können) an meinen Bäumen gesehen, bei Ficus-Bonsai auch noch nie Pilzmycel.
Ich weiß auch nicht, warum Du Dich in diese Thema so verbeißt.
Wenn Du Pilze liebst, ok, deshalb mußt Du mich nicht gleich anmachen.

Und wenn Du schon ins fachliche Detail gehst, dann steht in Deinem zitierten Artikel, daß es sich um eine VA-Mykorrhiza (vesikulärer-arbuskulärer Typ), handelt, die Form die v.a. bei subtropischen Arten vorkommt und die wird nicht durch Basidiomyceten sondern durch Zygomyceten gebildet und das sind diese Pilze mit Sicherheit nicht.
Darum hat mein "Quatsch mit Pilzsoße" auch nichts mit aggressiven Ton zu tun, denn was Quatsch ist, bleibt Quatsch, auch wenn man es wissenschaftlich aufarbeitet.

Ob es nun ein "guter" Mykorrhiza-Pilz ist oder nicht kann auch ich nicht 100%ig sagen, aber jedes Schulkind weiß, das es mehr zerstörerisch wirkende Pilze gibt. Bestes Beispiel ist der Hallimasch.
Da es ja hier wohl um den Baum geht und nicht um das Wohl des Pilzes,
ist meine Empfehlung eindeutig.
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ulf
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Beitrag von ulf »

Hi Thomas
Thomas hat geschrieben:Danke für die umfangreiche Aufklärung.
Nur helfen Deine hochwissenschaftlichen Erklärungen dem Fragesteller nicht einen Schritt weiter.


Das wird er selber entscheiden müssen.

Thomas hat geschrieben:Nur soviel. ich habe keinen schlechten Tag, nur nerven diese Lehrbuch(halb)weisheiten, die für die Praxis ohne Belang sind und den Fragesteller, und das sind hier meist Einsteiger, nur irre machen.
Was soll der mit Deinen biologischen Fakten anfangen.
Ich habe noch nie einen Schirm- oder Hutpilz (sicher wirst Du mir den Fachbegriff hierzu gleich nennen können) an meinen Bäumen gesehen, bei Ficus-Bonsai auch noch nie Pilzmycel.
Ich weiß auch nicht, warum Du Dich in diese Thema so verbeißt.
Wenn Du Pilze liebst, ok, deshalb mußt Du mich nicht gleich anmachen.


Zunächst mal habe ich dich nie angemacht sondern, ganz im Gegenteil, deine Arbeit hier gewürdigt. Tatsächlich fühle eher ich mich von deinen spitzen Bemerkungen angemacht. Und genau deswegen werde ich diese Diskussion mit diesem Beitrag auch beenden.
Wenn sich bei dir keine Hutpilze zeigen dann ist das sehr schade, ändert aber nichts an der Ectomycorrhiza heimischer Bäume mit Hutpilzen.

Thomas hat geschrieben:Und wenn Du schon ins fachliche Detail gehst, dann steht in Deinem zitierten Artikel, daß es sich um eine VA-Mykorrhiza (vesikulärer-arbuskulärer Typ), handelt, die Form die v.a. bei subtropischen Arten vorkommt und die wird nicht durch Basidiomyceten sondern durch Zygomyceten gebildet und das sind diese Pilze mit Sicherheit nicht.
Darum hat mein "Quatsch mit Pilzsoße" auch nichts mit aggressiven Ton zu tun, denn was Quatsch ist, bleibt Quatsch, auch wenn man es wissenschaftlich aufarbeitet.


Schön, das es dir nun doch so leicht fällt zuzugeben, dass Ficus Mycorrhiza ausbildet (ein Tipp: verkneife dir deine kategorischen und ausschließenden Bemerkungen - das macht dich im Fall der Widerlegung nur unglaubwürdig).
Du hast aber Recht, VA-Mycorrhizen werden nicht von Basidiomyceten gebildet. In dem Artikeln steht jedoch leider nichts über die Spezifität von Ficus. Die meisten tropischen Bäumen sind bei die Auswahl des Pilzpartners wahre Oportunisten und es finden sich VA-, wie auch Ectomycorrhizen an einem Baum, sogar an unterschiedlichen Bereichen der gleichen Wurzel.

Thomas hat geschrieben:Ob es nun ein "guter" Mykorrhiza-Pilz ist oder nicht kann auch ich nicht 100%ig sagen, aber jedes Schulkind weiß, das es mehr zerstörerisch wirkende Pilze gibt.


Du wirfst mir Lehrbuch(halb)weisheiten vor. Ich frage mich, woher du deine Weisheiten beziehst? ich wußte das als Schulkind nicht, ich weiß es heute nicht und Mycologen werden das auch nicht ohne Weiteres unterschreiben.

Danke & Gruß
ulf
Gruß
ulf
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