BONSAI-FORUM.DE

Erstmal hallo zusammen und direkt vorneweg: Ich bin Neuling in der Bonsaiwelt

Ich habe mir heute ein kleines Bäumchen in einem Baumarkt gekauft, in dem ich Potential sehe und ihr hoffentlich auch.
Ich möchte nichts falsch machen und wollte deswegen hier mal nach eurer Meinung fragen, wie ich als nächstes vorgehen sollte. Stutze ich den Baum direkt? Kann ich ihn in eine flache Bonsaischale einpflanzen, oder sollte er erstmal einen etwas höheren topf kriegen?

Und wieso sind die neueren Nadeln an den Astenden doppelt so lange wie die anderen?

Die ersten zwei Fotos sind noch von einem anderen Bäumchen. Den habe ich bei einem Friedhofsgärtner geschenkt bekommen. Ich frage mich, ob der noch zu retten ist und auch was genau das für ein Baum ist. Eine Tanne?

Schon Mal vielen Dank!
Thias

PS: Noch eine Frage zu den gelben Nadeln. Soll ich die abzupfen/abschneiden, oder einfach warten, bis sie abfallen? Und sind die schlimm?

Hier die Bilder, die ich gemacht habe:

Hallo,
wintergelbe Mugo bedeutet , dass es eine Mangelmutante ist, deren Nadeln sich gelb färben.
Das ist natürlich für Bonsai nicht unbedingt erwünscht, da soll der Baum grün und gesund aussehen.
Ansonsten findest Du unten in den fachbeiträgen einen Beitrag zur Erstbehandlung von Baumschulware.

Umtopfen würde ich jetzt nicht, entweder im Spätsommer oder besser im nächsten Frühjahr.
Die alten Nadeln kannst Du schon kplt. entfernen.

Lieber Thias

Was willst du aus dieser Pflanze überhaupt machen? Das solltest du dir als aller erstes mal überlegen. Wenn du z.b. einen 50cm Bonsai daraus entwickeln willst, dann hast du dir dafür die falsche Sorte ausgesucht. Zwergformen wachsen nämlich nicht. Also mußt du zuerst mit der Auswahl von geeigneten Sorten beginnen. Ideal sind Sorten die schnell wachsen, Bokre bilden, unser Klima mögen und kurze Nadeln haben.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung folgende Sorten empfehlen: z.b. P. Sylvestris; P. uncinata; P. rigida.
Völlig ungeeignet sind: z.b. alle Zwergformen, P. leucodermis; P. nigra und die japanischen Sorten sind in Europa nicht wüchsig genug.
Das ist ein Problem: im Fachhandel werden immer wieder Sorten angeboten, die für Bonsai völlig ungeeignet sind. z.b. findet man immer wieder Zwergformen. Die Schwarzkiefer wird hier immer wieder empfohlen. Die japanische wächst in Europa zu langsam und die heimische Schwarzkiefer ist relativ langsamwüchsig und häßlich. Die Jungs vom bonsai-art empfehlen auch immer wieder P. nigra. Ich hab mich immer gefragt ob sie die Sorte jemals selbst versucht haben? Verstehe nicht, wie man eine Empfehlung für diese Sorte abgeben kann? P. nigra wächst zu langsam, hat extrem lange Nadeln, dicke Knospen und es ist fast unmöglich eine Feinverzweigung zu entwickeln.

Getsaltung:
Lies dir dann die Literatur über Kiefernanzucht in Nudelsieben durch. Diese Artikel findest du sowohl im bonsai-art als auch im bonsai-focus. 3 Möglichkeiten: Du kannst den Baum dann entweder klassisch ziehen oder du arbeitest mit einem Leittrieb oder mehreren Opfertrieben. Halte dich hier einfach so gut es geht an die Literatur. Jede Abweichung von der Literatur kostet dich Jahre. Die Japaner wissen schon wie man es in kürzester Zeit am besten schafft.

Mein Tipp wäre Kiefern nach allen 3 Methoden zu ziehen. Jede Methode führt zu einem anderen Ergebnis.

nichts für ungut aber schmeiß deine Kiefer weg und fang mit einer geeigneten Sorte neu an. Ist langfristig gescheiter. Oder behalte deine Kiefer, fang mit anderen Sorten neu an und schmeiß sie dann in 5 Jahren weg. Ich mach das jetzt seit 15 Jahren und ich hab auch viele Bäume aussortieren müssen. Geht nicht anders, weil man es am Anfang nicht besser weiß.

Hallo,
ich gebe Dir in vielen Punkten recht, außer bei der europäischen Schwarzkiefer.
Das Proble ist nicht, dass die nicht wächst und gar häßlich ist.
Es gibt nur kaum Materail, was speziell über Jahre für Bonsaizwecke herangezogen wurde und auch Yamadoris sind eher eine Seltenheit.
Es gibt auch kaum fundiertes Wissen, wie diese Art bei uns zu händeln ist.
Ansonsten ist das ein tolle wüchsige schöne Art.
Zwergformen sind auch nicht das Thema, nur eben nicht gepfropfte Jungpflanzen von Zwergformen, sondern die 20-20 Jahre alte Mutterpflanze, wo der Baumschulgärtner seine Pfröpflinge schneidet , ist für den Bonsaianer interessant.
Ob daraus ein 50 cm hoher Baum oder ein 20cm Shohin wird ist dabei ohne Belang.