Wundverschluss

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Gärtner
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Wundverschluss

Beitrag von Gärtner »

Verschobener Beitrag aus diesen Thema:
http://bonsaiforum.de/viewtopic.php?f=5&t=4091
Mod.


Hallo Thomas,
dies ist ein sehr interessanter Bericht.
Doch habe ich zu dem letzen Bild dann doch noch eine Frage.
Bist du der meinung solche Lacke oder Harze bringen der Pflanze etwas?
ich selber mache im Moment eine Ausbildung zum Garten- und Landschaftsgärtner und hierbei habe ich gelernt, dass sich diese Technik der Wundversorgung eigentlich nicht lohnt, das sie mehr gefahren für das wohlergehen der Pflanze birgt als sie nutzen bringt.
1. kann sich unbemerkt Wasser unter dem "Pflaster" sammeln und zu fäulniss führen.
2. kann der Baum an diesen Stellen nicht mehr selber einen Wundverschluss bilden.

diese Wundverschlüsse werden im Garten und Landschaftsbau nur noch beim VEredeln verwendet und wenn es der Optik wegen nicht anders geht, weil sonst die Kunden jammern.

Gruß Max
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Jupp
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Re: Der tägliche Quercus

Beitrag von Jupp »

Hallo Max
Da stimme ich Dir in allen Punkten zu.
Ich verwende auch keinen Wundverschluss mehr undf wenn zudem in den Wochen des Austriebs geschnitten wird, schließen die Wunden sehr schnell.
Da gibt es zwar immer noch sehr unterschiedliche Meinungen und jeder sollte für sich entscheiden/probieren, welche Methode besser ist.
Wenn ich Schnitte im Winter machen muss verschließe ich die Wundränder mit der Wundverschlusspaste von Masakuni. Diese wird nach dem Auftragen transparent und ist auch nur hauchdünn um ein zurücktrocknen der Schnittstelle im Winter zu vermeiden.
Wer meint er muss verschließen sollte das auch weiter tun, ich schon lange nicht mehr.
http://juppsbonsaiblog.blogspot.com/
Grüße Jupp (Josef Pfeffer)
Daniel Kneifel
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Wohnort: Lübeck

Re: Der tägliche Quercus

Beitrag von Daniel Kneifel »

Hallo Max,

Was das Verschließen der Wunden angeht scheiden sich daran die Geister. Zum einen kann man argumentieren, dass es in der Natur durch Wildverbiss, Sturmschäden o.ä. immer wieder zu Verletzungen an Bäumen kommt, welche auch ohne Wundversorgung zu keinen gravierenderen Folgeschäden an den Bäumen führt. Ich persönlich nutze diese Methode ausschließlich bei Wunden, auf denen sich die Feuchtigkeit halten kann (also Schnittflächen die sich gewissermaßen waagerecht erstrecken), wodurch die Gefahr steigt, dass Flüssigkeit ins Holz einziehen kann und es zu Fäulnisprozessen oder Pilzinfektionen kommt. Bei fachgerechter Ausführung dieser Methode kann es eigentlich nicht zu einem Unterlaufen der Verschlussstelle kommen.
Ich bin auch der Meinung, dass es im Winter wohl wichtiger erscheint die Wunden zu schließen, da der Baum in dieser Zeit noch nicht im Saft steht und somit nicht aktiv gegen den Eingriff arbeiten kann.
Aber wie gesagt gehen die Meinungen hier stark auseinander, und beide Theorien beinhalten positives und negatives. Bei so einem großen Schnitt hätte ich auch verschlossen.

Der Erfolg den Thomas mit der Methode hat gibt ihm auf jeden Fall recht.


Mit den besten Grüßen
Daniel Kneifel
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