Was ist euch an der Bonsaikunst das wichtigste?
Verfasst: 10.06.2004, 14:00
Hallo zusammen!
Viele von euch haben mit Sicherheit versiedene Beweggründe, der Bonsaikunst zu frönen. Meine möchte ich hier (ich versuche kurz) darlegen und hoffe, das jemand dazu Stellung nimmt und seine Meinung äußert, was für ihn/sie das Non-plus-ultra an der Bonsaikunst ist.
Für mich ist es weniger die japanische Philosophie oder die Meditation, die mich zum Bonsaianer machte. Eigentlich ist es mehr die Gestaltung, die mir im Blute liegt. Ums mal kurz zu formulieren: ich schnippel gerne. Halt, stopp, stopp. Das ist natürlich nicht alles! Sicherlich sind bei der Gestaltung so gewisse bonsaitypische Gestaltungsmerkmale zu beachten, d. h. er soll auch hinterher wie ein Bonsai aussehen und nicht wie ein Flötenspieler. Aber ich ziehe mir halt dafür keinen Kimono über und schlüpfe in Holzpuschen und schlage dreimal einen Gong (tschuldigung, wenn ich jetzt irgend ein Ego angekratzt habe), das ist nicht meine Welt, dafür bin ich eben viel zu sehr Wessi. Dabei ist das Medium Baum bzw. Gehölz das entscheidende, denn unsere Zimmerpflanzen muß meine Frau gießen sonst kümmert sich keiner darum. Imposant finde ich, daß ein Baum, der in der Realität riesig wird, in einer kleinen Schale "eingesperrt" überleben kann, auch wenn ich es mir logisch erklären kann. Gleiches finde ich bei Extremstandorten in freier Natur, z.B. Birke auf einer Kopfweide oder einem Hausdach oder einer Mauerritze. Und auch wenn ich es nicht mit der Meditation habe, merke ich, das eben dieser kleine Baum genauso imposant und beruhigend auf mich wirkt wie sein großer Bruder (nein ich verfalle jetzt nicht in haschgetränkte Esotherik). Aber es ist eben nicht nur das Schnippeln, sondern auch das Schaffen eines Abbildes der Natur.
Ein weiterer Aspekt: Ich glaube, ich könnte mir keine "fertigen" Bonsai kaufen (vom Preis mal abgesehen), denn für mich ist der Weg das Ziel, auch wenn ich es nie erleben werde, was schon Schade ist. Aber noch bin ich jung (ich werde 30), also hoffentlich noch 50 Jahre in denen ich meine Bäumchen gestalten darf. Ich liebe es, etwas wachsen und gedeihen zu sehen. Al Vergleich: bei meinen besten Freunden, gehe ich erst durch den Garten (auch weil ich schon mal mithelfe), bevor ich mich zu ihnen setze (natürlich begrüße ich sie zuerst).
So, genug geschwafelt, jetzt sind eure Finger gefragt, besonders auch Hogi, mich würden ernsthaft Deine Beweggründe interessieren (das soll keine Vorverurteilung sein, bitte nicht falsch verstehen)
Holger
Viele von euch haben mit Sicherheit versiedene Beweggründe, der Bonsaikunst zu frönen. Meine möchte ich hier (ich versuche kurz) darlegen und hoffe, das jemand dazu Stellung nimmt und seine Meinung äußert, was für ihn/sie das Non-plus-ultra an der Bonsaikunst ist.
Für mich ist es weniger die japanische Philosophie oder die Meditation, die mich zum Bonsaianer machte. Eigentlich ist es mehr die Gestaltung, die mir im Blute liegt. Ums mal kurz zu formulieren: ich schnippel gerne. Halt, stopp, stopp. Das ist natürlich nicht alles! Sicherlich sind bei der Gestaltung so gewisse bonsaitypische Gestaltungsmerkmale zu beachten, d. h. er soll auch hinterher wie ein Bonsai aussehen und nicht wie ein Flötenspieler. Aber ich ziehe mir halt dafür keinen Kimono über und schlüpfe in Holzpuschen und schlage dreimal einen Gong (tschuldigung, wenn ich jetzt irgend ein Ego angekratzt habe), das ist nicht meine Welt, dafür bin ich eben viel zu sehr Wessi. Dabei ist das Medium Baum bzw. Gehölz das entscheidende, denn unsere Zimmerpflanzen muß meine Frau gießen sonst kümmert sich keiner darum. Imposant finde ich, daß ein Baum, der in der Realität riesig wird, in einer kleinen Schale "eingesperrt" überleben kann, auch wenn ich es mir logisch erklären kann. Gleiches finde ich bei Extremstandorten in freier Natur, z.B. Birke auf einer Kopfweide oder einem Hausdach oder einer Mauerritze. Und auch wenn ich es nicht mit der Meditation habe, merke ich, das eben dieser kleine Baum genauso imposant und beruhigend auf mich wirkt wie sein großer Bruder (nein ich verfalle jetzt nicht in haschgetränkte Esotherik). Aber es ist eben nicht nur das Schnippeln, sondern auch das Schaffen eines Abbildes der Natur.
Ein weiterer Aspekt: Ich glaube, ich könnte mir keine "fertigen" Bonsai kaufen (vom Preis mal abgesehen), denn für mich ist der Weg das Ziel, auch wenn ich es nie erleben werde, was schon Schade ist. Aber noch bin ich jung (ich werde 30), also hoffentlich noch 50 Jahre in denen ich meine Bäumchen gestalten darf. Ich liebe es, etwas wachsen und gedeihen zu sehen. Al Vergleich: bei meinen besten Freunden, gehe ich erst durch den Garten (auch weil ich schon mal mithelfe), bevor ich mich zu ihnen setze (natürlich begrüße ich sie zuerst).
So, genug geschwafelt, jetzt sind eure Finger gefragt, besonders auch Hogi, mich würden ernsthaft Deine Beweggründe interessieren (das soll keine Vorverurteilung sein, bitte nicht falsch verstehen)
Holger