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Verheiratung heimischer Spitzahorn mit Dreispitz
Verfasst: 01.09.2007, 10:49
von Nola
Hallo,
ich habe schon einige Äste bei einigen Yamadoris gewonnen, indem ich Äste angeproft habe.
Das wie folgt:
Stamm durchbohrt, ASt desselben Baumes durchgesteckt, fixiert und anwachsen lassen.
Nach Verwachsen an der Durchsteckstelle die nicht benötigten Teile abschneiden, fertig.
Nun möchte ich das gleiche mit zwei verschiedenen Pflanzen machen.
Ich habe einen heimischen Spitzhorn mit einmaligen Nebari, zu großen Blättern und zu weinigen Ästen.
Die Äste würde ich gerne gegen Dreispitz-Äste austauschen.
Ich habs mal nach dem obigen Verfahren im Frühjahr "eingestielt". Drei Äste eines Dreispitz gehen durch den Stamm.
Bei einem liegen die Kambium-Schichten wohl schon zusammen, aber ob die wirklich zusammenwachsen ?
Kann das klappen ??
Viele Grüße,
Norbert
Verfasst: 01.09.2007, 15:51
von MarionS
Keine Ahnung, ob sich alle Ahornarten untereinander vertragen.
Ich habe einen Roten Fächerahorn hier, der veredelt wurde. Ein Shirasawanum, der, wie Thomas meint, auf eventuell einem Palmatum sitzen könnte. Auch die anderen Fächerahorne mit den feinen Federblättern, die ich beim Kauf meines Ahorns gesehen habe, waren veredelt.
Also: warum nicht?
BTW: du schriebst, du hast Erfahrung Ahorne abzumoosen? Ich möchte die zwei trennen. Hast du vielleicht Tipps?
viewtopic.php?t=2441
Verfasst: 01.09.2007, 16:25
von Nola
Hallo Marion,
ich hab das nach dem "Standarverfahren" gemacht.
Rinde incl. Kambium in einem 3-4cm hohen Bereich entfernt.
Oberkante mit Wurzelhormon bestreut (weiss leider nicht mehr wie das heißt

). Dann in Sphagnum-Moos verpackt.
Die Schicht schön dick machen, damit die Feuchtigkeit gut gehalten werden kann -> 3-5 cm. Das Ganze in Folie verpacken, oben und unten mit Bonsaidraht verschließen. Wasser sollte oben gut einfüllbar sein (Trichter aus der Folie formen) und unten gut rauslaufen können.
Ich hab immer durchsichtige Folie genommen (Gefrierbeutel), dann kann man beobachten (Feuchtigkeit, erste Wurzeln

).
Wann: Beginnen im Frühjahr, keinen Frost drankommen lassen.
Dauer: 3 bis 6 Monate
Beim Abschneiden auf die neuen Wurzeln aufpassen !
Beim Einpflanzen ins Freiland oder in eine Schale drauf achten, das der Baum nicht umkippen kann und sich seine mühsam erarbeiteten Wurzeln abreißt, also sichern !
Verfasst: 01.09.2007, 17:04
von MarionS
Ich habe Neudofix von Neudorf. Hat das Zeug eigentlich ein MHD? Meins ist so alt, das Preisschild ist noch in DM.
Zum drumbauen hat man mir einen Teichkorb empfohlen, aus dem die Wurzeln am Rand auch freundlich rauslugen können, wenn sie soweit sind. Den übrigbleibenden Unterbau pflanze ich irgendwo ein, und dann kann er austreiben, wie er will, wenn er das noch hinkriegt.
Eine genauere Zeitangabe, wie lange das beim Ahorn dauern mag, hatte ich bis jetzt nicht, danke. Der Korb ist schon so groß wie ein kleinerer Blumentopf, da kann er aber gut und gern die ganze Saison drinbleiben.
Darf er nur am Anfang keinen Frost kriegen oder überhaupt nicht? Eventuell könnte ich ihn in der Umtopfsaison darauf erst trennen? (Falls meine Neugier das aushält *duck*)
Wie war deine Trefferquote? Gab es Verluste?
Verfasst: 01.09.2007, 17:47
von Nola
Ja, Neudofix, das hatte ich auch.
Vor dem Frost war ich bisher immer fertig damit.
Dann hatte es geklappt oder nicht.
Ich weis nicht mehr genau wie viele Bäume es waren, die
ersten versuche hab ich da so ca. vor 15 Jahren gemacht.
Aber es müssten 5 geklappt haben und 2 nicht.
Verfasst: 02.09.2007, 01:04
von Thomas
Vom Prinzip dürfte es mit dem Dreispitz klappen.Es ist aber eher ungewöhnlich einen Dreispitz auf eine andere Unterlage zu pfropfen, denn gerade der Dreispitz hat eine ganz charakterischen Stamm mit enormer Verdickung am Wurzelansatz und ein oft ausladendes Nebari.
Das ganze könnte dann etwas unglaubwürdig wirken.
Ein Spitzahorn ist zwar a.G. der Blattgröße nicht ideal, aber im Laufe der Zeit werden mit Zunahme der Verzweigung auch da die Blätter kleiner und will man ihn ausstellen , schiebt man einen Blattschnitt ein.
Legt man zudem einen Spitzahorn von vornherein größer an, stimmen die Proportionen besser.
Ich personlich finde das glaubwürdiger und natürlicher als ein irreales Kunstprodukt, aber das ist meine ganz perssönliche Ansicht.
Verfasst: 02.09.2007, 11:56
von Nola
Ich werde das Projekt mal angehen.
Die Blattgröße und geringe Verästelung beim Spitzahorn gefällt mir nicht so und ausmustern will ich dem Baum auch nicht, da er eine Nebari-Landschaft hat.
Verfasst: 02.09.2007, 17:09
von TOMTOM
@Nola
Hört sich interessant an.
Könntest Du bitte mal ein Bild davon hochladen?
Danke im vorraus.
MfG
Verfasst: 02.09.2007, 17:14
von MarionS
Uih, der sieht ja krass aus! Toll!

Verfasst: 02.09.2007, 18:44
von Nola
@TOMTOM
Das Nebari-Bild ist doch schon da, oder meinst du was anderes ?
Verfasst: 02.09.2007, 21:09
von Thomas
Den ganzen Baum natürlich.
Das Nebari sieht toll aus, die Größe scheint er auch zu haben, um eine der Blattgröße entsprechendes glaubhaftes Bild eine Spitzahorns zu haben.
Dreispitzer gibts an jeder Ecke, austauschbar ohne Wiedererkennungswert, einen wirklich guten Spitzahorn sieht man äußerst selten.
Tu´s nicht!!!
Wenn der Baum so ist, wie das Nebari, mache ich Dir ein Angebot.

Re: Verheiratung heimischer Spitzahorn mit Dreispitz
Verfasst: 02.09.2007, 21:43
von MarionS
Äh, Thomas...?
Nola hat geschrieben: Ich habs mal nach dem obigen Verfahren im Frühjahr "eingestielt". Drei Äste eines Dreispitz gehen durch den Stamm.
Bei einem liegen die Kambium-Schichten wohl schon zusammen, ...
Verfasst: 03.09.2007, 20:15
von Thomas
Kommt noch ein Bild?
Das mit dem Angebot ist durchaus ernstzunehmen.
Verfasst: 04.09.2007, 19:32
von TOMTOM
Nola hat geschrieben:@TOMTOM
Das Nebari-Bild ist doch schon da, oder meinst du was anderes ?
Ich meinte eher die frischen Pfropfstellen
MfG
Verfasst: 04.09.2007, 20:24
von Nola
Hallo zusammen,
jetzt bin ich aber nachdenklich geworden, Thomas hat mich fast überzeugt:
Dreispitzer gibts an jeder Ecke, austauschbar ohne Wiedererkennungswert, einen wirklich guten Spitzahorn sieht man äußerst selten.
Da ist was dran !
Ich werde noch ein paar Tage überlegen.
Die Alternative wäre ein fast kompletter Neuaufbau der Äste.
Die toten Stellen kommen wohl aus meinem Staunässeproblemjahr,
obwohl es die tollen Wurzeln nicht zerstört hat.
Man sieht sie im unteren Teil und in der Mitte, wo es über ein Drittel der Stammhöhe geht.
Aber es wächst gut zu, in fünf Jahren ist alles wieder dicht..
Den Baum hab ich übrigens aus der Bonsaischule in Enger, hab ich dort vor ca. 10 jahre gekauft, direkt vom Acker.
Zwei Jahre stand er dann noch im "Gartenacker", und dann hab ich erst mal die Wurzeln richtig freigemacht.
Das war ne nette Überraschung, was da alles zum Vorschein kam.