Ivo Drüge hat geschrieben:ich habe dein Foto gelöscht, da es einfach viel zu riesig für das Forum war.
Ivo, ich dachte Michael würde die Ironie in meinem Beitrag von selbst verstehen.
michael hat geschrieben:Aber warum ist es zu früh den Baum auszugraben? Der ist doch schon so groß?
Bonsai ist keine Frage der Größe.
Ausgangsmaterial für eine Bonsaigestaltung sollte bestimmte Voraussetzungen mitbringen, um sagen zu können, das ist gutes oder schlechtes Material.
Die Herkunft ist dabei nebensächlich (Baumschule, Bonsaihändler, Natur, Garten). Es ist möglich, dass man Material findet, welches diese Voraussetzungen mitbringt oder dass man sich Material heranzieht, wobeo man gezielt bestimmte Merkmale über eine gewisse Anzuchszeit beeinflussen kann.
Diese Merkmale sind u.a. :
-möglichst dicker Stamm, bei guter und gleichmäßiger Stammverjüngung
-guter Stammverlauf( etwa bei Moyogi gleichmäßige harmonische Stammwindungen)
- Wurzeln gleichmäßig um den Stammansatz herum in möglichst einer Ebene und gleicher Stärke
-Viele für die Gestaltung nutzbare Äste v.a. im unteren Bereich und an wichtigen Stellen (Moyogi etwa an den Außenseiten der Stammwindung, Rückäste)
Den Wurzelansatz kann man bei Deinem Baum nicht beurteilen, aber von den restlichen Merkmalen sehe ich an dem Baum nichts, was ihn momentan für eine bonsaigestaltung aus meiner Sicht geeignet erscheinen lassen. Ein Feldahorn eben, wie man ihn überall findet.
D.h. nicht , dass man daraus einen bonsai machen kann, wenn man ihn Stück für Stück dahingehend bearbeitet.
Vor die Gestaltung baust Du quasi eine Materialentwicklungsphase ein.
Ausgraben wirst Du ihn aber dazu müssen, denn auch der Wurzelbereich braucht eine intensive Bearbeitung (Hautwurzel kappen, Nebari herausarbeiten)
michael hat geschrieben: Ausserdem hätte ich bei dem von dir gezeichneten Schnitt am dicken Stammteil Angst vor einem Die-back, also eines Absterbens größerer Stammteile nach dem cut. Oder ist das hier zu vernachlässigen?
Wenn der Schnitt ordentlich geführt und die Wunde ordentlich bearbeitet wird (glatte Wundränder , Konkavschnitt, Wundknete) ist das kein Problem. Feldahorn ist auch recht robust und wenig anfälig für Pilzbefall.
Auch wird er in der Folge an allen Ecken und Enden austreiben.
Alles was ich hier schreibe, ist meine Sicht, so, wie ich herangehen würde.
Aber interessant wäre natürlich, was Du selbst für Pläne hast.
Es wäre gut, wenn das am Anfang stünde.
Das gilt nicht nur für dein Posting sondern generell für derartige Anfragen
im Forum.