Bonsai und Regeln, Bonsai- Kunst und -Künstler

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twotower
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Re: Bonsai und Regeln, Bonsai- Kunst und -Künstler

Beitrag von twotower »

14-beiniges Riesenlaubpferd vom Planeten Oregano ? :D
Grüße, TwoTower
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Undine
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Re: Bonsai und Regeln, Bonsai- Kunst und -Künstler

Beitrag von Undine »

Die Natur sei Dein Vorbild....
Die Aufnahme stammt aus Dresden,vor der Ausstellung in der botanischen Baumsammlung...
Über das Nebari würde ich mich bei meinen Bäumen auch freuen....
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dresden pillnitz 070a....jpg
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Fenrirwolf
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Re: Bonsai und Regeln, Bonsai- Kunst und -Künstler

Beitrag von Fenrirwolf »

Und täglich grüsst das Murmeltier :lol:

Das Thema ist doch überal das gleiche. Ein Schüler beginnt etwas zu lernen und hat keine Lust darauf sich an die Vorgaben zu halten und glaubt in seinem jugendlichen Leichtsinn alles besser zu wissen. Im Endeffekt erfindet er nichts neu sondern verzögert dadurch seinen Lernprozess in dem er sich sträubt.

Wir sind doch heute in der Glücklichen Lage, dass es Menschen vor uns gab, die bereits Erfahrungen gemacht und diese nieder geschrieben haben. Wir können davon profitieren, klar immer kritisch hinterfragen aber im grossen und ganzen profitieren.

Nehmen wir den goldenen Schnitt. Dieser lässt sich durch zwei arten heraus finden:
1. Ich probiere so lange verschiedene Seitenverhältnisse aus bis ich irgend wann entdecke, dass der goldene Schnitt am besten aussieht.
2. Ich profitiere von einer Definition die jemand vor mir gemacht hat der Weg Nummer 1 bereits vor mir beschritten hat und definiert hat wie und was der goldene Schnitt ist.

Bei vielen Neulingen in Bonsai (bei mir erst auch) habe ich feststellen dürfen, dass sie sich weigern Weg zwei zu beschreiten und stattdessen Weg 1 wählen. Einfach nur weil sie sich durch die bereits gegebenen Definitionen eingeengt fühlen anstatt davon zu profitieren.

Denn Fakt ist, die Definitionen wurden gemacht um anderen Leuten zu zeigen wie es am besten, am einfachsten, am schönsten ist. Ob man es denn nutzt oder nicht sei dahin gestellt. Fakt ist aber auch das man wenn man das Rad nicht neu zu erfinden versucht, sondern akzeptiert, dass das Rad rund ist weil es so am besten ist und gleich mit dem Bau des Wagens beginnt schneller und einfacher zum Ziel kommt.

Auf Japanische Bonsai bezogen: Wenn mein Ziel ist, einen altehrwürdigen Baum in Kleinformat zu erhalten, dann habe ich Hilfmittel dazu. Diese nennen sich Stilformen und Richtlinien nach denen ein Baum optimal aufgebaut ist. Halte ich mich an diese, erhalte ich auf dem "einfachsten" Weg einen altehrwürdigen Baum in kleinformat. Ich kann diese auch ignorieren und selber ausprobieren, werde aber mit ziemlicher Sicherheit am Schluss das gleiche Ergebnis haben (falls ich so lange lebe) als wenn ich mich an die Vorgaben gehalten hätte, ich habe nur einen Umweg gemacht und selber ausprobiert (siehe Weg 1).

Mit Chinesischen Bäumen kenne ich mich nicht aus. Wenn diese Bäume aber nun mal von der grossen Bonsai-Szene nicht akzeptiert werden, da sie sich an Japanischen Bäumen orientieren, dann sollte man sich halt an gleichgesinnte wenden und nicht die ganze Zeit die Japanischen Bonsailiebhaber "beschuldigen". ICh gehe auch nicht als Hockeyfan zu den Fussballfans und poche darauf, dass sie endlich meinen Sport akzeptieren obwohl es sie einfach nicht interessiert.

Wer hier komplett aus der Reihe tanzen will, sollte sich ebenfalls an gleichgesinnte wenden und sich überlegen ob der Begriff Bonsai überhaupt für einen zu trifft und man eventuell nicht eher Interesse an Formgehölzen hat und einen Gärtnerkurs machen sollte...
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Undine
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Re: Bonsai und Regeln, Bonsai- Kunst und -Künstler

Beitrag von Undine »

Fenrirwolf hat geschrieben: Wenn diese Bäume aber nun mal von der grossen Bonsai-Szene nicht akzeptiert werden, da sie sich an Japanischen Bäumen orientieren, dann sollte man sich halt an gleichgesinnte wenden und nicht die ganze Zeit die Japanischen Bonsailiebhaber "beschuldigen". ICh gehe auch nicht als Hockeyfan zu den Fussballfans und poche darauf, dass sie endlich meinen Sport akzeptieren obwohl es sie einfach nicht interessiert.

Wer hier komplett aus der Reihe tanzen will, sollte sich ebenfalls an gleichgesinnte wenden und sich überlegen ob der Begriff Bonsai überhaupt für einen zu trifft und man eventuell nicht eher Interesse an Formgehölzen hat und einen Gärtnerkurs machen sollte...
Dieses ist unangemessen!
Die Bonsaiszene akzeptiert chinesische Bonsai(Tierformen,Landschaften) sehr wohl.
Thailand,Philippinen.....
Chinesische Bonsai waren die Vorläufer der Japaner im Bestreben die Natur ins Haus zu hohlen.
Seltsame Gehölze in Form,Gestalt und Art zu sammeln waren der Vorläufer der Kultur in Töpfen.
Das jetzt mit dem Formschnitt in Europa gleichzusetzen ist wie der Vergleich von Äpfeln und Birnen.
Und wenn ich seltsame Pflanzen finde,habe ich auch die Möglichkeit zu lernen wie man sie in Szene setzt.
Manche Bonsais hab ich aus Korea-importen.Weil sie mir gefallen.
Hätte ich selber nicht so gemacht,aber sei es drum.
Sie zu verbessern,dazu gehe ich in eine Arbeitsgruppe.
Doch was nützt es mir,wenn die schablonenhafte Vorstellung eines Bonsai das gleiche Bild ergibt?
In der Arbeitsgruppe treffe ich auf lächelndes Verständnis.
Damit kann ich umgehen. :)
Auch chinesische Bonsai haben einen festgelegten Gestaltungskreis-wie er den Gemälden berühmter Maler entspricht.
Die Bäume wirken künstlich,verfeinert oder alptraumhaft wild.
Und ich finde,wäre das bekannter,gäbe es nicht den Versuch aus einer Baumpersönlichkeit ein geschlecktes zahmes Etwas zu verschneiden.
Es gäbe alte Bäume mit Warzen,Krümmungen und Ehrfurcht.
Fenrirwolf
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Re: Bonsai und Regeln, Bonsai- Kunst und -Künstler

Beitrag von Fenrirwolf »

Undine hat geschrieben: Dieses ist unangemessen!
Die Bonsaiszene akzeptiert chinesische Bonsai(Tierformen,Landschaften) sehr wohl.
Thailand,Philippinen.....
Chinesische Bonsai waren die Vorläufer der Japaner im Bestreben die Natur ins Haus zu hohlen.
Seltsame Gehölze in Form,Gestalt und Art zu sammeln waren der Vorläufer der Kultur in Töpfen.
Das jetzt mit dem Formschnitt in Europa gleichzusetzen ist wie der Vergleich von Äpfeln und Birnen.
Und wenn ich seltsame Pflanzen finde,habe ich auch die Möglichkeit zu lernen wie man sie in Szene setzt.
Manche Bonsais hab ich aus Korea-importen.Weil sie mir gefallen.
Hätte ich selber nicht so gemacht,aber sei es drum.
Sie zu verbessern,dazu gehe ich in eine Arbeitsgruppe.
Doch was nützt es mir,wenn die schablonenhafte Vorstellung eines Bonsai das gleiche Bild ergibt?
In der Arbeitsgruppe treffe ich auf lächelndes Verständnis.
Damit kann ich umgehen. :)
Auch chinesische Bonsai haben einen festgelegten Gestaltungskreis-wie er den Gemälden berühmter Maler entspricht.
Die Bäume wirken künstlich,verfeinert oder alptraumhaft wild.
Und ich finde,wäre das bekannter,gäbe es nicht den Versuch aus einer Baumpersönlichkeit ein geschlecktes zahmes Etwas zu verschneiden.
Es gäbe alte Bäume mit Warzen,Krümmungen und Ehrfurcht.
Sorry, da habe ich mich in dem Fall ungenau ausgedrückt. Also:

"Wenn diese Bäume aber nun mal von der grossen Lokalen-Bonsai-Szene nicht akzeptiert werden, da sie sich an Japanischen Bäumen orientieren, dann sollte man sich halt an gleichgesinnte wenden und nicht die ganze Zeit die Japanischen Bonsailiebhaber "beschuldigen". Ich gehe auch nicht als Hockeyfan zu den Fussballfans und poche darauf, dass sie endlich meinen Sport akzeptieren obwohl es sie einfach nicht interessiert.

Wer hier komplett aus der Reihe tanzen will, sollte sich ebenfalls an gleichgesinnte wenden und sich überlegen ob der Begriff Bonsai überhaupt für einen zu trifft und man eventuell nicht eher Interesse an Formgehölzen hat und einen Gärtnerkurs machen sollte..."

Warum willst du unbedingt, dass die gängige Meinung über Bonsai, deine Werke mit einschliesst?
Ganz ehrlich, ich kann damit nichts anfangen und kann auch verstehen, wenn es andere nicht können. Warum willst du unbedingt als Opel Fahrer von den ganzen Golf GTI Fans Respekt und Verständnis einholen? Nur weil sie auch Autos toll finden? Da führ zu nichts.
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Undine
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Re: Bonsai und Regeln, Bonsai- Kunst und -Künstler

Beitrag von Undine »

Meine Meinung???
Jetzt mußte ich mal lachen.
In den Hinterhöfen einiger Bonsaianer stehen genau die Bäume aus genau den selben Grund-weil sie gefallen.
Da bin ich kein Einzelfall.
Wenn Dir meine gezeigten Bäume nicht gefallen-ich kann damit leben.
Aber einige waren auch auf Austellungen-zumindest die Bäume,die hier im Thread gezeigt wurden.
Das aus Dresden Pillnitz.
So richtig weiß ich nicht,was Du mir vermittlen möchtest.
Nach dem Motto:
Halt die Klappe,Du hast keine Ahnung?
Oder:
ist eh alles zwecklos,laß laufen wie es ist?
Gestandene Bonsaianer lehren heute wie man Bonsai macht.Nachwuchs wird gebraucht,denn wer pflegt die Bonsais nach dem Verlust des Pflegers?
Wenn alle nur nach einem Schema lehren-und das Maß der Gestaltung erkennt man an den Ausstellungen, wird es nur noch alte Leute geben,die alte Bäume pflegen.
So eine Ausstellung sollte faszinieren-auch die Nichtbonsaianer.
Sie sollte Nachahmer finden.
Ich hab hier eine kleine Fangemeinde,die nach meinen Bäumen fragt.
Nichtbonsaianer wohlgemerkt.
Sollte es nicht so anfangen? Sich nicht auf der Anbetung der Asche zu beschränken sondern das Feuer zu suchen?
Irgendwie ist mir die Idee im Kopf,den Publikumsliebling auf einer Ausstellung zu küren.
Dann könnten auch die Fans mitbestimmen.
Wie gesagt....ich hab Dich sicher mißverstanden
Fenrirwolf
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Re: Bonsai und Regeln, Bonsai- Kunst und -Künstler

Beitrag von Fenrirwolf »

Ich will der weder sagen dass du die klappe halten sollst, noch das alles sinnlos ist.
Was ich dir sagen möchte ist, dass es unter den Bonsaianern offenbar zwei Fraktionen zu geben scheint. Diejenigen die die Japanische Art bevorzugen und die die, ich nenns jetzt mal Chinesische-Bäume mögen.
Offenbar ist die Japanische Art die dominantere von beiden. Warum willst du also unbedingt erreichen, dass die Leute die Japanische Bäume nun mal schätzen und schön finden deine Meinung teilen? Warum ist es nicht OK die Japanische Art zu bevorzugen? Ich bin beispielsweise einer der von dir erwähnten Nachwuchs-Bonsaianer und mein höchstes Ziel ist es, ein mal in der Lage zu sein, einen Baum so perfekt gestalten zu können wie die ganzen schönen Japanischen Meisterbäume. Das hat nichts mit altbacken zu tun. Man muss nicht immer alles auf den Kopf stellen. Vielleicht ist das was ist ja auch einfach gut und erstrebenswert?

Offenbar kannst du dies nicht akzeptieren.
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Undine
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Re: Bonsai und Regeln, Bonsai- Kunst und -Künstler

Beitrag von Undine »

Na,ich glaub Du verwechselst mich....
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Thomas
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Re: Bonsai und Regeln, Bonsai- Kunst und -Künstler

Beitrag von Thomas »

Was heißt Chinesische Bäume, was Japanische?
Sowohl in Japan als auch in China gibt es zig Schulen, wo man so ziemlch alles findet, von klassisch bis naturalistisch bis....
Ein Baum gefällt nicht, weil er in irgendeinem Stil gemacht wurde, sondern weil er,
wie schon oben geschreiben wurde, einerseits allgemeingültigen Gesetzen der Esthetik folgt, andererseits weil er ein gewisses Maß an Alter und Reife aufweist ( wir sagen Pattina , der Japaner Mochi-komi) und drittens weil er individuell irgendwie besonders ist.
Er bleibt evtl. gerade dadurch in Erinnerung , weil er etwas aus der Reihe tanzt, mal einen Ast nicht an der richtigen Stelle hat, evtl. sogar Stelzwurzeln.

Das unterscheidet sich aber nun wieder grundsätzlich von der Suche nach dem was absonderlich ist , wieder aller Regeln und dem was man so in der Natur findet.
Das bleibt sicher auch irgendwie in Erinnerung, gefällt aber evtl. nur dem , der nach sowas sucht.
Das wäre nicht meine Sicht auf Bonsai. ich bin da eher konservativ.
Wer Bonsai so sieht , bitte sehr!
Er muss dann aber u.U. mit Ablehnung, evtl. vernichtender Kritiken rechnen.
Zumindest wird er damit leben müssen, dass der Kreis derer , die sowas toll finden, recht klein sein wird.
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