Wurzelfäule bei Wachholder

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vevdi
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Wurzelfäule bei Wachholder

Beitrag von vevdi »

Hallo Leute,

ich hab mich mit einer Gestaltung Wurzel-über-Stein wohl etwas vertan. Ich habe im Frühjahr einen Juniperus Communsis Rigida mit sehr gut ausgebildeten Wurzeln auf einen Stein gepflanzt. Da die Wurzeln aber zum Teil noch nicht lang genug waren, habe ich den Stein komplett in einem Eimer mit Sand versengt. Dieser hat keinen Boden und stand auf einem Gitter, so dass das Wasser immer ungehindert ablaufen konnte.
Recht schnell ist mir aufgefallen, dass der Baum nicht austreibt, habe es aber auf den Umpflanuzungschock geschoben. Als die ersten Triebe gelb geworden sind habe ich mir langsam Sorgen gemacht und als die Trebspitzen nacheinander ausgetrocknet sind ist mir erst ein Licht aufgegangen. Daraufhin habe ich den Baum samt Stein aus dem Eimer geholt und leider feststellen müssen, dass viele Wurzeln abgefault waren. Denn obwohl der Einer unten ofen war ist der Sand doch viel zu nass gewesen. Ausserdem vermute ich, dass der nasse Sand verhindert hat, dass Luft an die Wurzeln kommt.

Wie dem auch sei, jetzt habe ich den Salat. Als erste Massnahme hab ich den Sand entfernt. Ich weiss aber nicht weiter. Lasse ich alles offen, trocknen mir auch noch die restlichen Wurzeln ab und das wars dann mit meinem Baum. Habe ich vielleich sowieso zu spät reagiert und besteht überhaupt noch Hoffnung? Wer kann mir hier einen Ratschlag geben.

Vevdi
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo,
normalen Sand verwendet man nicht mal in Substratmischungen.
Den sollte man immer aussieben.Besser ist Aquariensand mit mindestens 2mm Körnung.
Ich würde das Ganze in eine Mischung aus Akadama (doppelt gebrannt) und Blähschiefer bzw.Bims bzw. Seramis(sieben 4mm) bzw. Kies (4mm), 50:50 stellen in ein breiteres flacheres Gefäß (Holzkiste, Plastekorb) .
Wenn der Stein nicht ganz reinpaßt, bzw noch Wurzeln freiliegen, dann eher noch einen z.B. abgeschnittenen Pflanzkübel um den Stein herum und mit Substrat auffüllen.
Du hast es schon richtig analysiert, zu naß, zu wenig Luft für die Wurzeln.
Habe auch so ein Über-Felsen-Teil .
Bild
In der Baumchronik kannst Du sehen, wie er sich entwickelt hat.

http://home.arcor.de/pallmers.home/Bonsai/Bonsaigalerie/Galerie/page26.htm
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BW-Made
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Beitrag von BW-Made »

Also zuerst mal: Verfaulte Wurzeln abschneiden, dann in ein durchlässigeres Substrast ( Akadama ist da top ) umtopfen. Und dann, ganz viel Zeit. Meistens dauert es ne ganze Weile, bis der Bonsai Erholung zeigt. Also nicht sofort in Panik ausbrechen (ist halt ne Pflanze)
Nicht zu feucht halten... Tauchen, wie in vielen Threads beschrieben, sollte da helfen. Und bei gutem Wetter, auf dem Balkon, Garten oder am offenen Fenster halten.

Good Luck
MfG Lars
vevdi
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Beitrag von vevdi »

Tja,

mein Juniperus hat's nicht mehr ganz geschafft. Jetzt steht es als ganz trockenes Gehölz in der Ecke und ich kann mich noch nicht davon trennen.

Beim Umtopfen habe ich gemerkt, dass so gut wie gar keine Wurzeln verfault waren. Seltsam! Könnte sein, dass er schon im Winter Schaden genommmen hat? Ich hatte ihn mit Topf in den Garten eingegraben und mit Tannenästen abgedeckt.

Irgendwelche Ideen?

Vevdi
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

kannst ja mal ein Bild schicken, damit man was zu sagen kann.
Einige Wacholder sind schon etwas heikel, insbesondere, wenn es ihnen an die Wurzeln geht. Meine Erfahrung, wenn er im laufenden Jahr nicht mehr treibt, ist es meist aus. Habe das auch jetzt erst wieder nit einem abgemosten Teil erlebt. Den habe ich im vorigen Jahr von der Mutterpflanze abgetrennt mit reichlich Wurzeln. Er wollte aber nicht treiben. Er ist immer noch etwas grün und nicht vertrocknet, zeigt aber bis dato keinen Neuaustrieb und ich werde ihn wohl im Frühjahr endgültig beerdigen können.

Ich denke auch mal, mit Wurzel über Felsen ist bei Wacholder kein einfaches Unterfangen, weswegen man auch wenig Bäume in dem Stil sieht.
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