"Problem" Azalee

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Strobelix
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"Problem" Azalee

Beitrag von Strobelix »

Hi Leute,


Tach erstmal..... Ich bin neu hier im Forum, aber schon seit ca. 12 Jahren Bonsai Liebhaber und pflege einige Exemplare.

Nun habe ich mir vor kurzem eine etwas problematische Aufgabe gestellt:
Bevor ich diesen Baum erwarb, wußte keiner so richtig genau, warum die eine Seite plötzlich abstarb. Auch das Umtopfen brachte keine Klarheit. D. h., die eine Seite des Stammes wird gar nicht mehr versorgt. Eigentlich nix schlimmes, dachte ich mir und nahm mich der Aufgabe an. Nach sehr gründlicher Untersuchung konnte ich feststellen, daß es einen Zugang zum Inneren des Stammes gab. Da ein Zerfallsprozeß offenbar schon seit Jahren eingesetzt hatte, entfernte ich massiv viel devitale Masse durch das Loch. Um den Prozeß zu stoppen, entschied ich mich den Stamm so weit es geht auszuhöhlen, um die ganze Angelegenheit trocken zu legen.

Nun meine Frage an euch: Würdet ihr ähnlich vorgehen oder gibt es abweichende Vorschläge?

Gruß, Olli
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Zuletzt geändert von Strobelix am 10.05.2007, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.
Strobelix
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Beitrag von Strobelix »

Um zu zeigen, wie groß die Öffnung ist, hier nochmal ein Größenvergleich per Handy. Links sieht man auch den etwas in Mitleidenschaft gezogenen Ast.
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Thomas
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Re: "Problem" Azalee

Beitrag von Thomas »

Strobelix hat geschrieben: Nun meine Frage an euch: Würdet ihr ähnlich vorgehen oder gibt es abweichende Vorschläge?

Gruß, Olli
Hallo Olli und Willkommen hier im Forum,
ich würde es genauso machen, also alles modrige zersetzte Holz restlos entfernen und , was noch ganz wichtig ist, alle Stellen wo sich Wasser sammeln könnte dahingehend bearbeiten, dass ein Abfluß nach unten möglich ist. Notfalls mus man unten im Stammfußbereich auch gesundes Holz wegnehmen , um das zu ermöglichen.
Strobelix
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Beitrag von Strobelix »

Vielen Dank schon mal für deine schnelle Antwort, Thomas.
Habe die Öffnungen (es gibt noch mehrere kleine auf der anderen Seite) vorgestern schon "überdacht", damit kein Wasser mehr einfließen kann. Das scheint wahrscheinlich auch der Grund gewesen zu sein, warum plötzlich der Zersetzungsprozeß eingesetzt hat.
Die Pflanze ist letztes Jahr (nicht von mir) umgetopft worden, daher habe ich von einer erneuten Inspektion der Wurzel Abstand genommen, um ihr nicht noch mehr Streß zu bereiten.

Problem ist nur:
Was mache ich mit den mit den toten Wurzeln? Soll den Teil beim Gießen eher weniger berücksichtigen? Macht es den vitalen Wurzeln etwas aus, wenn die anderen sich zersetzen?

Gruß, Olli
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Backyard
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Beitrag von Backyard »

Thomas hat ja schon hilfreich angesetzt,
aber ich denke das die Fäule sich auch nach oben vortsetzen wird, kannst du sie nicht trennen und den noch holzigen rest gegen weiter feuchte isolieren?
Hast du ein Foto vom befallenen Wurzelbereich?
Gruss
Backyard
Strobelix
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Beitrag von Strobelix »

Backyard hat geschrieben:Thomas hat ja schon hilfreich angesetzt,
aber ich denke das die Fäule sich auch nach oben vortsetzen wird, kannst du sie nicht trennen und den noch holzigen rest gegen weiter feuchte isolieren?
Hast du ein Foto vom befallenen Wurzelbereich?
Gruss
Backyard
Dank auch an dich für dein Statement. Isolieren ist schlecht. Ich wüßte nicht, wie. Bin aber für Vorschläge dankbar. Foto gibt' sleider nicht, da ich die Azalee nicht umgetopft habe.
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norbert
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Beitrag von norbert »

Hallo Olli, nach Deiner Schilderung mußte ich sofort an Befall mit Welkepilz denken. Dagegen gibt es wirksame Fungizide z.B. Celaflor Spezial-Pilzfrei Aliette.
Gruß Norbert
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Beim nächsten Umtopfen solltest Du Dir den Wurzelballen intensiv vornehmen. Wichtig ist dass wasser abfließen kann, also keine Mulden oder so im Stamm sind. Überdachen hift da auf Dauer wenig. Da sammelt sich immer Wasser. Im Erdreich muss man in dem Bereich für gute Drainage sorgen, also da z.B. nur Kies oder Split und keine Erde oder Kanuma hin.
Todholz mit Erdkontakt kann man auch mit irgendwas behandeln (Jinmittel, Flüssigglas, Akryl Farblos).
Strobelix
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Beitrag von Strobelix »

Der Ballen ist wohl beim Umtopfen vor (ich glaube, es waren sogar) 2 Jahren richtig bearbeitet worden. Die neue Erde ist natürlich auch Kanuma. Da gibt's nix besseres. Aber mein Gefühl sagt mir ebenso wie ihr es angemerkt habt: Trockenlegung! Um eine Isolation in Richtung Wurzelwerk werde ich wohl nicht herumkommen. Allerdings muß ich dann künstlich die Öffnungen erweitern, da die Grenzen erreicht sind.

Auf einen Pilz deutete eigentlich nichts hin. Da Kanuma verwendet wurde, schließe ich Wurzelfäule auch aus.

Mein Gefühl sagte mir beim Kauf: Sofort umtopfen, aber davon riet man mir (wie gesagt) ab, da man dem Baum noch mehr Streß bereiten sollte. Ich werde einfach mal die nächsten Wochen samt Blüte/Austrieb abwarten und entscheide dann, ob ich ein nochmaliges Umtopfen mit radikalem Schnitt der Wurzeln im betroffenen Bereich & Isolation nach unten riskieren werde. Der Baum ist mit der Blüte spät dran. Habe vielleicht 5 Knospen stehen lassen, um den Zeitpunkt zum eventuellen Umtopfen gut abpassen zu können.

An eine ausschließliche Kies-Drainage habe ich auch schon gedacht.

Jinmittel konserviert doch aber die Todholz-Breiche nicht so, daß kein Wasser mehr eindringen kann oder?

Gruß, Olli
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Backyard
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Beitrag von Backyard »

Denn Tipp von Thomas mit dem Acryl farblos finde ich am besten, habe ich auch schonmal irgendwo gehört.
Strobelix
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Beitrag von Strobelix »

Backyard hat geschrieben:Denn Tipp von Thomas mit dem Acryl farblos finde ich am besten, habe ich auch schonmal irgendwo gehört.
Es gibt ein "Histoacryl green", das als Einbettmaterial für histologische Präparate herangezogen wird. Das habe ich selbst auf Zytotoxizität hin untersucht. Es ist unbedenklich, aber ich weiß nicht, wie es sich über einen sehr langen Zeitraum verhält. Meinst du das?
Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

da das Exemplar was Du besitzt mit Sicherheit ein beträchtliches Alter hat, denke ich schützt sie sich selbst. Ich habe solche Azaleen schon gesehen, wo der Stamm ebenfalls Hohl war. Ob die da jetzt zusätzliche Massnahmen ergriffen hatten, weiss ich allerdings nicht.
mfg
Ulrich
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Beitrag von Strobelix »

Habe jetzt einfach mal die orberste sehr humusreiche Schicht abgetragen und sie durch Kakadama & Kies ersetzt. Mal abwarten....
Strobelix
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Beitrag von Strobelix »

Ich werde aus aktuellem Anlaß das Thema mal weiterführen:

Da es auch zum weiteren Kümmern der Krone kam, entschloß ich mich im Herbst zur Not-Umtopfung und siehe da: Im Innern des Stammes war alles verrottet! Hätte ich es doch bloß vor einem Jahr radikal gemacht, wie es mir mein Gefühl sagte! Egal, es ist, wie es ist......
Nach kräftigem Spülen und restloser Entfernung aller abgestorbenen Wurzel-Reste, habe ich das nun hohle Innere mit grobem Kanuma aufgefüllt und den stark reduzierten Ballen ebenfalls in Kanuma gesetzt.

Grund für das Faulen muß der verfilzte Ballen gewesen sein, der aufgrund des nicht eingedrungenen Wassers sich zersetzt haben muß. Dieses Problem wird oft in der Literatur beschrieben.
Nun sind weitere Fragen aufgetreten, die ich in einem anderen Thread formuliert habe.

Gruß, Olli
wildsau
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Beitrag von wildsau »

Mion.Hab Gestern beim Onlineshopping fuer so ne Faelle was gesehen,
Bei Bonsai -Plaza.nl verscherbeln Sie ne Art 2-Komponenten Epoxiknete speziell fuer Bonsai.

Ist vielleicht auch ne moeglichkeit,Trockenlegen und Luftdicht verschliessen.
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