Bonsai Samen setzen

[Sorius]

Hallo

Ich habe mir jetzt schon zum zweiten mal Bonsai-Samen gekauft und in Bonsai-Erde gesetzt, Regelmäßig gegossen und sie sind auch 3 bis 4 cm gewachsen.
Doch jedes mal haben sie einer nach dem anderen den Kopf hängen lassen und sind gestorben.
Ich habe sie nicht zu viel oder zu wenig gegossen, sondern immer wenn die Erde leicht an getrocknet war.
Was mache ich sonst falsch ???
Hat jemand Tipps?

[Jour]

Auch wenn es gerne als solches verkauft wird (weil mehr Geld bezahlt wird), gibt es keine speziellen "Bonsai-Samen". Das sind ganz normale Samen von irgendwelchen Bäumen bzw. Sträuchern. Um in diesem Fall gezieltere Ratschläge zu geben, ist es hilfreich, wenn klar ist, wobei es sich genau bei den Samen handelt.

Anzucht aus Samen ist für Einsteiger denkbar ungeeignet, da es a) viel schwieriger ist, diese hochzupäppeln (viele Bedingungen müssen stimmen, damit es klappt), b) es summa sumarum die teuerste Methode ist um an einen "Bonsai" zu kommen, und c) die Ernüchterung meist groß ist, wenn man die ersten paar Jahre nur gießt und düngt, nicht schneiden soll, und der Zwerg die ganze Zeit dann nie nach Bonsai aussieht.


Einsteiger machen gerne zwei (drei) Fehler:
- zuwenig Licht,
- zuviel Wasser oder zu großer Topf,
(- zu starker Dünger zur falschen Zeit).

Daher:
- was wurde ausgesät,
- an welchem Standort (Licht) wurde herangezogen,
- welches Substrat wird verwendet,
- wird beheizt,
- wie groß ist der Anzuchttopf,
- wie oft, womit bzw. wie wird gegossen,
- existieren Bilder davon?


Jochen

[~*Erzengel*~]

Hallo Jochen,

was ist den an einem zu großem Topf für Samen so schlecht?

Gruß

[Thomas]

was ist den an einem zu großem Topf für Samen so schlecht?

Gegenfrage, welchen Sinn soll ein großer Topf haben.

Zu der Anfarage:
Es macht wenig Sinn , eine Anfrage mit nicht wenigsten grundlegenden Angaben zu der Art zu stellen.
Bonsaisamen sind natürlich Unsinn, wude ja schon gesagt.
Es käme zudem kaum jemand auf die Idee, z.B. Eiche , Buche , Linde zu Bonsai-Zwecken aus Samen zu ziehen.
Ich will nicht in 30 Jahren eine Bonsai haben sondern auf absehbare Zeit.
Ohne grundlegende gärtnerische Erfahrungen ist das sowieso ein wenig Erfolg versprechendes Unterfangen.
Aber natürlich kann man Pflnzen aus Samen ziehen, aus Spaßoder um was zu lernen über Pflanzen, deren Kultivierung und Entwicklung usw.
Wenn da ersnsthaft was rauskommen soll, kann man das gern hier zeigen.
Den Aufruf gibt es schon , seit das Forum besteht.
Allein ich habe noch nix baumähnliches zu sehen bekommen.

[~*Erzengel*~]

Hallo Thomas,

natürlich ist das Käse, wenn man 1-2 Samen in einen 50 cm x 50 cm Topf packt.
Jochen geschrieb aber:

Einsteiger machen gerne zwei (drei) Fehler:
- zuwenig Licht,
- zuviel Wasser oder zu großer Topf,
(- zu starker Dünger zur falschen Zeit).

ich verstehe ja zu wenig Licht, zu viel Wasser und zu starker Dünger. Was ich nicht verstehe ist der zu große Topf.
Wenn auf natürlichem Wege ein Samen auf die Erde fällt, dann ist die Erde in dem Sinne auch ein übergroßer Topf und da wächst ja schließlich auch was draus, teilweise noch beschwerlicher, weil auch unter den pflanzen konkurrenz um einen Platz an der Sonne herrscht.

Und da kann man ja auch auf die Idee kommen.
Großer Topf = viel Platz für ein Pflanzchen/ einen Samen= wenig oder kaum Konkurrenz um Licht= gut

Naja


Gruß

[Jour]

Ein zu großer Topf trocknet viel langsamer ab als ein kleiner, es bleibt zu lange zu feucht.
Nachdem die wenigsten mit rein anorganischem Anzuchtsubstrat und destilliertem Wasser ihre Samen anziehen, ist die Gefahr einer Pilzinfektion (Stichwort Umfallkrankheit) hoch und der Sämling ist schneller Geschichte als man das haben möchte.

Wenn der Topf und die Wurzelmasse in einem guten Verhältnis zueinander steht, kann das Substrat in absehbarer Zeit etwas abtrocknen, die Wurzeln bekommen Sauerstoff vor dem nächsten Gießen.

[...] dann ist die Erde in dem Sinne auch ein übergroßer Topf und da wächst ja schließlich auch was draus, [...]

Es wächst unter guten Bedingungen was draus!
Du siehst 10 Sämlinge bei denen die Bedingungen (Substrat/Standort) ausreichend waren, aber nicht die hunderten die nicht gekeimt haben oder im Anfangsstadium eingegangen sind.

Großer Topf = viel Platz für ein Pflanzchen/ einen Samen= wenig oder kaum Konkurrenz um Licht= gut

Grundsätzlich ja, aber nur bei einer gesamtheitlichen Betrachtung, d.h. Substratart, Topfgrösse, Energiezufuhr (Heizung/Sonne) und Giessverhalten müssen einbezogen werden. Ansonsten kan man wählen zwischen dem Verdursten oder dem Ersticken der Pflanze, um es mal drastisch auszudrücken. Die hohe Kunst ist die Gratwanderung dazwischen ...
Und künstliches Licht ist bei einer Anzucht drinnen notwendig bzw. es erleichtert vieles, da braucht man sich um Lichtkonkurrenz keine Gedanken machen.
Bei einer Anzucht draussen ist das vordringliche Problem, einen Standort zu finden, der nicht durch zu viel/zu wenig Licht bzw. Wärme das Gleichgewicht kippen lässt.


Jochen

[bansaionkel]

[Thomas]

Hallo Chris,
viele Deiner Fragen findest Du in den Basics hier ode auf den seiten von Bonsaiart bzw. jedem guten Bonsaibuch beantwortet.
Serams kanns Du verwenden, Substrate sie unten in den Fachbeiträgen.
Nur soviel eine gute Bonsaimischung kann z.B. aus Akadama und Blähton mit bischen Torf.

Zu den Blättern:
Eine enfache Rechnung.
Der Baum X braucht bei einem bestimmten Entwicklungsstand/Alter eine Blättfläche für sein Wachstum.
Diese Blattfläche erreicht er durch 4 Blätter der Größe A oder 100 der Größe B.
Klar , dass A viel kleiner ist als B.
1 Ast, 2 Blätter; 10 Äste 20 Blätter.
Fazit, bei Bonsai wird die Verzweigung auf engstem Raum gefördert und in der Folge werden die Blätter automatisch kleiner.
Blattschnitt hat das Ziel, einen oder mehrere zusätzliche Jahresaustriebe zu fördern bei Arten , die nur einmal im Jahr austreiben.