Wachstum Wacholder

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Dallo
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Wachstum Wacholder

Beitrag von Dallo »

Huhu zusammen!

Was mich aber mal brennend interessieren würde ist, wie Uwe Krötenheerdt bei seinem Wacholder so ein Wachstum innerhalb von nur zwei Jahren bewirken konnte!
Ich beziehe mich dabei auf den Thread -> http://bonsaiforum.de/viewtopic.php?f=5&t=3893

Ist dieses Wachsverhalten bei einem Wacholder, oder einer speziellen Wacholderart, normal oder bedient er sich da irgendwelchen Hilfsmitteln? Da die Pflanze ja auch Winterruhe braucht erstaunt mich so ein Wachstum umso mehr cO
Wir haben in unserem Garten zwar auch einen Wacholder, allerdings nicht als Bonsai, sondern vielmehr als "Gartenformgewächs" mit einer Höhe von Knapp 1/2m und eine Länger von rund 1m. Aber ein Wachstum des Stammes kann ich seit den letzten 5 Jahren (sprich seit dem Kauf) nicht feststellen. Zwar Wachsen die Nadeln in raschen Schüben, so dass im Jahr mehrere Rückschnitte fällig werden um sie als "Teppich" zu halten, aber ein Gesamtwachstum lässt sich wie gesagt nicht feststellen.

Da ich mir wohl nächstes Jahr einen kleinen Wacholder besorgen wollte stellt sich mir jetzt die Frage, ob man da gleich speziellen Dünger mit dazu kaufen sollte, oder unter welchen Bedingungen ich einen Wacholder am besten Wachsen lasse. Ein Link würde mir schon reichen. In meinem BonsaiBuch hier finde ich zwar viele Informationen bezüglich der Pflanze, allerdings wird auf optimales Wachstum nicht eingegangen.

Gruß, Chris
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Thomas
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von Thomas »

Hallo Chris,
ich kenne Uwe und auch den Baum.
So eine Entwicklung ist allerdings wirklich außergewöhnlich, aber nicht unbedingt
die Norm.
Dafür muss schon einiges zusammenpassen.
Als erstes gutes durchlässiges Substrat, gute Düngung (in dem Falle mit Saidung), aber auch gute klimatische Bedingungen, v.a. viel Sonne.
In einem Jahr wie diesem wäre das wohl kaum möglich gewesen.
Dazu kommt auch, dass diese Art auch von Haus aus sehr wüchsig ist.
Es handelt sich um einen Säulenwacholder , der auch als Gartenpflanze schnell Meter macht und in die Höhe geht.
Wie gesagt diese Entwicklung sollte man nicht als Maßstab nehmen und Geheimrezepte gibt es da auch nicht außer den o.g. Faktoren.
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Dallo
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von Dallo »

Danke für deine Antwort - das hat mir grad auch einen anderen Denkanstoß gegeben. In der Zukunft werde ich mich auch mal nach anderen Arten als ausschließlich dem Juniperus Chinensis umsehen - mit denen kann man offensichtlich auch schöne Ergebnisse erzielen ;)
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Thomas
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von Thomas »

Nein auf den Chinensis lasse ich nichts kommen!

Wenn Du jemals einen nadligen Wacholder wie den Communis von Uwe gedrahtet hast, weißt Du auch warum.

Generell sollte man offen sein für Material.
Wenn also beisspeielsweise irgendwo in einem Garten oder Park irgendein Wacholder ausgegraben werden kann , sollte man zugreifen.
Wichtig ist, das man das Teil natürlich bergen kann und dann zum Überleben bringt.
Wichtig ist weiterhin , dass der Baum keinen Birnengitterrost hat oder anfällig dafür ist.
Entsprechende Artenlisten kann man ergoogeln.
Wenn er denn überlebt hat, kann man auch mittels Pfropfung auf solch einen Strunk z.B. schuppige Wacholder wie J. chinensis ´shinpaku` oder auch `blauwii` aufpfropfen.
Ein großer Teil der beseren Wacholder auf den letzten großen Ausstellungen ist auf diese Weise entstanden.
http://www.bonsai-art.com/index.php?opt ... 1#category

Es müssen aber auch nicht solche Großprojekte sein , es geht auch anders aus ganz einfachem Baumschulmaterial.
http://bonsaiforum.de/viewtopic.php?f=10&t=2726
Gerade für einen Einsteiger ist solch einfaches Material und Bonsaigrößen im Shohinbereich (Ca 30 cm) ein guter Weg zu schnellen Erfolgserlebnissen in einem überschaubaren Zeitrahmen , mit vertretbarem finanziellem und auch Arbeitsaufwand. Letzteres ist nicht zu unterschätzen.
Selbst für so einen kleinen Baum wie in meinem Beitrag , kann man z.b. einen Tag Drahten/Jahr (8 Stunden) veranschlagen.
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Dallo
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von Dallo »

Das Arbeiten mit Rohmaterial macht mir mitunter am meisten Spaß - da schrecken mich längere Arbeitszeiten nicht ab, sondern * mich vielmehr an ;)
Das Beschaffen von Wacholdern in meiner Region wird sich wohl ausschließlich auf Baumschulmaterial beschränken. Zwar gibt es in der Nähe den Halterner Stausee, samt riesiger Heidefläche, auf der bestimmt die ein oder andere Wacholderart wachsen könnte - allerdings ist das Ausgraben meines Wissens nach verboten, weil der gemeine Wacholder wohl auf der Roten Liste steht (wenngleich er auch nicht als bedrohte Art zählt - sagt zumindest Wiki). Anonsten find ich das Beschaffen von Naturmaterial in Ordnung - meine sehr jungen Hainbuchen haben das Umpflanzen sehr gut verkraftet, und vor Winterbeginn eine Menge Knospen(ansätze) produziert.

Im Sommer habe ich mir einen Chinensis für 8€ aus einem gartencenter gekauft. Allerdings wurde der als Bodendecker herangezüchtet, so dass der bisherige Stammverlauf eher für eine Kaskadenform etwas hergibt. Ich hätte aber lieber etwas in Richtung Moyogi, Shakan oder Bunjingi - und da bin ich von deinem Beitrag bezüglich Baumschulmaterial sehr angetan. Das habe ich mir in der vergangen Woche schon angeschaut - vielleicht finde ich heute mal den Weg in die Baumschule um mich nach Pflanzen und Preisen umzuschauen. Ein passabler Säulenwacholder könnte ja eventuell eine gute Ausgangsbasis sein, sofern sich ein Chinensis nicht findet.

Zu letzter Art hätte ich noch eine Frage. Den Chinensis kenne ich persönlich (also live gesehen) nur mit einem leicht bläulichem Stich. Ich persönlich mag das (deswegen finde ich oft auch Mädchenkiefern attraktiver als andere Kieferarten), aber zuweilen sieht man sich daran auch satt. Jetzt habe ich auf einigen Bildern aber auch den Chinensis mit einem satten Grün gesehen. Ist das eher die Folge von falschem Ablichten, oder gibt es sowas tatsächlich? Falls ja: Ist das Baumabhängig, oder kann man das durch Standortwahl oder speziellen Nährstoffzugaben begünstigen?
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Thomas
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von Thomas »

Der in unseren Baumschulen angebotene Chinensis ist die Varietät Blauwwii.
Die ist leicht bläulich bzw. satt dunkelgrün. Die für Bonsaizwecke importierten Bäume gehören anderen Varietäten an wie Shinpaku. Letzteren habe ich aber auch schon in der Baumschule gesehen. Die sind normal grün.
Die Art und v.a. die Intensität der Färbung sind aber auch abhängig von der Kultur, insbesondere dem Düngeverhalten. Werden wacholder blass liegts meist nicht am Magnesium, sondern an Kalkmangel.
Bei Baumschulwäre findet man aber auch seht helle oder auch gelbliche Zierformen.
Die sind für Bonaizwecke eher nicht gut, weil die immer aussehen wie krank und schwach.

Kriechende Wacholder aufrecht zu gestalten ist nicht sinnvoll. Die Wachsen halt nach unten und nach oben wird es Zuwachsprobleme geben.
Genauso schwierig sind echte Kaskaden von aufrechten Wacholdern.
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Dallo
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von Dallo »

Super, vielen Danke für die ausführliche Antwort.

In der Baumschule war ich gestern, und passende Wacholder habe ich keine gefunden. Allerdings werde ich mir da im Frühjahr wohl ein bis zwei Kiefergewächse kaufen. Die sind da sehr günstig, mit kurzen Nadeln und durch die Bank weg mit schönem Stammverlauf.

Der Tipp mit der Baumschule war schon Gold wert ^^ Für diese Größen würde man im Bonsaifachhandel das zwei- bis dreifache Zahlen (zugegeben - Schale und Substrat inc.).
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Dallo
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von Dallo »

Ich bin die letzten Tage ein paar Baumschulen in der näheren Umgebung abgefahren, auf der Suche nach Wacholdermaterial. Gesucht habe ich ein aufrecht wachsendes Bäumchen. Leider gab es bis auf ein paar kleine Communis ansonsten nur Wacholder als Bodendecker (u.a. auch den Blauwii).
Hat jemand eine Idee wo man an größere (30-50cm) Wacholder herankommt? Besonderes Gefallen habe ich an den Chinensisarten bekommen - ganz besonders der Shimpaku mit dem satten Grün hat's mir angetan.

Beim Bonsaihändler meines Vertrauens (aber auch auf diversen Internetshops) finde ich leider immer nur sehr klein gehaltene Wacholder, die schon einige Erhaltungsschnitte hinter sich hatten. Die Stämme wurden dabei an einer bestimmten Höhe (20-30 cm) einfach abgeschnitten, und von da an gibt's nur noch Feinverästelungen. Mein Wunsch wäre aber ein Bäumchen mit ungekürztem/ ungeschnittenem Stamm, so dass man ihn noch weiter in die Höhe wachsen lassen kann. Das stelle ich mir bei einem "Pilzschnitt" (Form) in der Krone sehr bescheiden vor. Und ich mag auch keine 25-60€ für Rohmaterial (30cm) ausgeben, mit dem ich nicht zufrieden bin.

Leider scheinen mir Bonsaihändler die einzigen Bezugsquellen hier zu sein, von denen man überhaupt Juniperis Chinensis erhalten kann. Wie schon oben erwähnt habe ich zwar auch schon den Blauwii in Baumschulen entdeckt, aber halt leider nur als Bodendecker. Und den Shimpaku hab ich abseits von Bonsaihändlern noch gar nicht gefunden.

Aus lauter Verzweiflung habe ich schon (bin ja noch recht jung, mit meinen 25) eine dreijährige Blauwii Jungpflanze gekauft, die aufrecht wächst, und der ich mit verdrahten einen schönen Stammverlauf anziehen möchte bis sie in 10 Jahren bearbeitbar wird. Allerdings ist das ein langer Zeitraum :(

Daher die Frage an euch: Kennt ihr andere Bezugsquellen für Juniperus Chinensis (Shimpaku) abgesehen von Bonsaihändlern? Schön wäre Rohmaterial im Bereich 30-50cm. Werde die Tage noch ein paar Anzeigen hier und in anderen Foren aufgeben - aber allzuviel verspreche ich mir davon nicht.
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Thomas
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von Thomas »

Woher kommst Du denn, evtl. kann man dann Tipps geben.
Dann wäre die Frage, was Du investieren willst und wie groß/alt das Material sein sollte.
Also etwa 5 jährige Topfpflanze 30-40cm hoch oder meterhohe Kübelpflanze.
Warum solle es eigentlich kein Blauwii sein?
Shinpaku sind in der Baumschule kaum zu finden.

Bild


Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bzgl. Baumschulen bei Dir so trüb aussieht.
Ich könnte in meinem Umkreis ca. 10 Baumschulen nennen, die so ziemlich alles haben, was das Herz begehrt, in allen Arten und Größen von Jungpflanze bis Kübelpflanze, die man nur mit Gabelstapler bewegen kann.

http://www.saathainer.de/home/liste-nadelgeh%F6lze.htm
http://www.baumschule-kreiser.de/video.htm
http://www.baumschule-dresden.de/
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Dallo
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von Dallo »

Ich komme aus der Nähe von Dortmund (Lünen - das liegt einen Katzensprung nördlicher) - und das liegt am Rande des Ruhrgebiets.
Ich weiß halt nicht was du unter "nah" verstehst. Ich bin es gewohnt nicht länger als 15 Minuten zu fahren um in größere Städte zu gelangen :/

Bis zum Bonsaihändler fahr ich über die Autobahn eine halbe Stunde, und das ist schon recht weit (46 km).
Warum solle es eigentlich kein Blauwii sein
Wir haben einen recht großen Blauwii im Garten als Formgewächs stehen, ich hab einen Blauwii aus dem Gartencenter (Jungpflanze - wächst als Kaskade da als Bodendecker gezogen) und einen weitere aufrecht wachsende Jungpflanze aus dem Bonsaicenter. Ich mag zwar den bläulichen Ton, jedoch gefällt mir das satte Grün derweilen besser.
Gibt es eventuell Alternativen zum Shinpaku? Mein Bonsaihändler hat Jungpflanzen, die ich zunächst für diese Art hielt. Allerdings waren die als "Aurea" ausgeschrieben. und halt eben Jungpflanzen.
Dann wäre die Frage, was Du investieren willst und wie groß/alt das Material sein sollte.
"You can't alway get what you want", aber aufrecht gewachsenes Rohmaterial in Größen von 30 bis max 50 cm wären schön. Im Idealfall sollte der Stammverlauf leicht geschwungen sein, aber das halte ich dann doch für eher unrealistich.

Vielleicht sollte ich mich mal nach anderen Nadelgehölzen umschauen, die man hier leichter bekommt. Vielleicht Eiben :(
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Thomas
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von Thomas »

Dallo hat geschrieben: Ich weiß halt nicht was du unter "nah" verstehst. Ich bin es gewohnt nicht länger als 15 Minuten zu fahren um in größere Städte zu gelangen :/

Bis zum Bonsaihändler fahr ich über die Autobahn eine halbe Stunde, und das ist schon recht weit (46 km).
Was soll ich sagen....
Für gutes Material fahre ich auch wenn es sein muss bis in die Alpen.
Wenn Dein Radius nur 15 km ist, dann gehe zu Ebay. Da werden zig Shinpaku angeboten.
Wo ist das Problem???.
Ein Blauwii, der als Kaskade wächst, ist kein Blauwii.

Ansonsten habe ich bei Google Maps auch in Deinem Umkreis Baumschulen mit Vollsortiment gefunden.
http://www.markenbaumschulen-wegmann.de/
Wenn das außerhalb von Deinem Aktionsradius ist, dann gibt es auch Online-Baumschul-Shops.
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von Dallo »

Wo ist das Problem???.
Zeit und Geld :)
Ein Blauwii, der als Kaskade wächst, ist kein Blauwii.
Die bläulichen Bodendecker hier in der Region sind aber alle entweder als Chinensis, oder explizit als Blauwii ausgeschrieben :/

Werde gleich mal die von die genannte Baumschule abfahren - in Richtung Datteln war ich tatsächlich noch nicht. Danke dafür.
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von niesi »

Hallo Dallo
bist du schon mal richtung Kamen oder Hamm gefahren. Richtung Hamm- Hammerstr. ist eine große Baumschule die haben eigentlich alles.
gruß niesi
man lernt nie aus
gruß niesi
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Re: Wachstum Wacholder

Beitrag von Dallo »

Nee, bin ich noch nicht. Werde das im Frühjahr mal machen. Danke für den Tip!
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